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Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05

Titel: Das Vermachtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Jahre gebrochen haben muß. Endlich hat
jemand das seine gewonnen.«
»Ja. Schaut nur, er übergab mir diesen Ring.«
Sie hatte sich schon gefragt, ob Faraday das Schmuckstück erkennen würde, aber sie äußerte sich zunächst nur
über dessen Schönheit. Doch kurz darauf runzelte sie die
Stirn. »Er vermittelt einem ein Gefühl der Macht.«
»Mir wurde erzählt, er habe zuerst einer Frau gehört,
die als die erste Zauberin bekannt war, der Mutter der
Ikarier, der Charoniten und der Achariten.« Aschure
machte einen etwas unglücklichen Eindruck, als sie
sagte: »Inzwischen bezeichnen mich die Leute als die
erste Zauberin, aber ich bin mir nicht sicher, ob mir das
gefällt. Ich hoffe nur, daß ich nicht in der Persönlichkeit
einer Frau aufgehen muß, die seit fünfzehntausend Jahren
tot ist.«
Faraday tätschelte ihr beruhigend die Hand. »Ich sehe
nur Aschure, wie sie hier vor mir sitzt, nicht den Geist
einer vor langer Zeit gestorbener Zauberin.«
»Hmm. Wolfstern meinte, ich brauche nicht zu befürchten, daß der Ring mich beherrschen wolle. Er sagte,
der Reif habe meine Hand ausgesucht, weil er die
gefunden habe, die würdig sei, ihn zu tragen. Der Ring
ist offensichtlich zu mir nach Hause gekommen. Wolfstern schien den Ring jedoch zu fürchten.« Sie blickte auf
und sah verwundert, daß Faraday erbleicht war.
»Wolfstern?«
»Oh.« Aschure fiel ein, daß Faraday nichts über ihre
Beziehung zu dem uralten Zauberer wußte. »Hört zu.«
Und sie begann, ihr all das zu erzählen, was sich seit der
Abreise der Edlen aus Karlon ereignet hatte.
»Also werdet Ihr bald zur Insel des Nebels und der
Erinnerung aufbrechen?« wollte Faraday schließlich
wissen.
»Binnen einer Woche, glaube ich. Ich kann es kaum
abwarten zu erfahren, welche Geheimnisse sich mir dort
erschließen werden.« Die junge Frau berichtete über den
Fall von Jervois und den Marsch, den der Krieger und
seine Armee nach Norden angetreten hatten. »Und ich
glaube, eine Reise zu der Insel wird mich trösten. Im
Palast fühle ich mich so einsam, seit Axis nicht mehr da
ist.« Sie schwieg und fügte dann hinzu: »Die Wächter
sind auch fortgegangen.«
Faraday stellte ihre Tasse ab und warf Aschure einen
ernsten Blick zu. »Die Wächter sind gegangen? Wie
meint Ihr das? Mit Axis und den Soldaten?«
»Nein. Sie verschwanden am Tag vor dem Abmarsch
des Sternenmanns. Niemand weiß, wo sie sind. Niemand.«
Verstört dachte Faraday nach. Hatte sie die fünf
Wächter so nachhaltig mit ihren Anschuldigungen und
Tränen verärgert, daß sie abgezogen waren? Sie hatte fest
damit gerechnet, daß die Wächter an Axis’ Seite bleiben
würden.
Aschure erinnerte sich an Dru-Beorhs Bericht. »Und
es gibt noch weitere besorgniserregende Neuigkeiten.
Man hat beobachtet, daß Moryson und Gilbert nach
Osten unterwegs sind. Seid also auf der Hut. Ich kann
mir nicht helfen – ich glaube, daß sie zu einer Gefahr für
Euch werden könnten.«
Sie zu warnen, ist das mindeste, was ich für sie tun
kann, überlegte Aschure, solange Axis glaubt, daß eine
bewaffnete Eskorte für Faraday nicht angemessen sei.
Faraday, die sich immer noch wegen des Verschwindens der Wächter besorgte, nahm aber die Warnung vor
Moryson und Gilbert nicht sonderlich ernst. »Ich kann
mir nicht vorstellen, daß die beiden mehr tun würden, als
mich übel zu beschimpfen. Seid dennoch für Euren
Hinweis bedankt. Und jetzt«, lächelnd gab sie Caelum
seiner Mutter zurück, »muß ich Euch etwas Zauberhaftes
zeigen und Euch wunderbare Wesen vorstellen, die Ihr
unbedingt kennenlernen müßt. Ich glaube aber, daß es
besser ist, wenn Ihr die Hunde hier beim Feuer zurücklaßt.«
Während sie dagesessen und geredet hatten, war in
Faradays Kopf langsam die Idee gereift, Aschure zum
Heiligen Hain mitzunehmen. Sie fragte sich, ob die
Gehörnten oder gar die Mutter Einspruch erheben
würden, aber schließlich kam sie zu dem Schluß, daß
diese Entscheidung allein bei ihr lag.
»Folgt mir«, forderte sie die Freundin entschlossen
auf, erhob sich und streckte die Hand aus. Vorsichtig
über die schlafenden Hunde steigend, führte Faraday
Aschure und ihren Sohn zum Heiligen Hain.
    Vor Erstaunen wie erstarrt standen Aschure und Caelum
schweigend da, als Faradays Macht und gleich darauf das
smaragdgrüne Licht der Mutter sie einhüllte.
    Mutter! rief Caelum und lehnte sich mit ausgestreckten Händen soweit wie möglich nach vorn.
Aschures Arme schlossen sich unwillkürlich

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