Das Vermaechtnis
Mengen Gold, aber auch Silber und Elfenbein brachten, mit welchen er seine Prachtbauten, den Tempel und den Palast verzieren ließ.
Er fällte viele weise Urteilssprüche und das Volk durfte an seinem Wohlstand teilhaben. Er war ein froh gestimmter König, der das Leben liebte und es in vollen Zügen lebte. Man sagt, er habe viele schöne und wohlgeformte Frauen gehabt. Man weiß es nicht, vielleicht hatte er sie der weisen Handlung wegen geheiratet, denn es sollen alles Frauen von sehr fremden Ländern gewesen sein, durch deren Heirat er die friedliche Verbundenheit bekundete. Aber er hatte nur eine richtige Königin, die er liebte, so heißt es.
Gott liebte ihn, so kann er keine tiefgreifenden Fehler gemacht haben, sonst wären Strafen gefolgt. Das kennen wir ja selbst am besten. Erst nach ihm zerbrach das Reich in das Nordreich Israel mit zehn Stämmen und das Südreich Juda mit zwei Stämmen. Salomo war der erste und letzte Friedenskönig über Israel .“ Nun seufzt Salana-Daniel sehr, sehr tief.
„Ich hatte einmal ein sehr schönes Liebeslied gehört, das er verfasst haben soll.“
Damit holt Elieanor-Adda-Guppi ihn wieder aus seiner trüben Stimmung. Seine Augen leuchten, während er es vorträgt:
„Ja, das Lied der Lieder, das Hohelied Salomos . Ich will euch nur den Anfang erzählen, es würde zu lang dauern. Ich werde es ein anderes Mal ganz vortragen, denn jetzt ist schon fast Mitte des Tages…
Er küsse mich mit den Küssen seines Mundes, denn deine Liebe ist besser als Wein.
Lieblich an Geruch sind deine Salben, ein ausgegossenes Salböl ist dein Name; darum lieben dich die Jungfrauen.
Ziehe mich: wir werden dir nachlaufen. Der König hat mich in seine Gemächer geführt: Wir wollen frohlocken und deiner uns freuen, wollen deine Liebe preisen mehr als Wein! Sie lieben dich in Aufrichtigkeit.
Ich bin schwarz, aber anmutig, Töchter Jerusalems, wie die Zelte Kedars, wie die Zeltbehänge Salomos.
Sehet mich nicht an, weil ich schwärzlich bin, weil die Sonne mich verbrannt hat; meiner Mutter Söhne zürnten mir, bestellten mich zur Hüterin der Weinberge; meinen eigenen Weinberg habe ich nicht gehütet.
Sage mir an, du, den meine Seele liebt, wo weidest du, wo lässest du lagern am Mittag? Denn warum sollte ich wie eine Verschleierte sein bei den Herden deiner Genossen?
Wenn du es nicht weißt, du Schönste unter den Frauen, so geh hinaus, den Spuren der Herde nach und weide deine Zicklein bei den Wohnungen der Hirten.
Einem Rosse an des Pharao Prachtwagen vergleiche ich dich, meine Freundin.
Anmutig sind deine Wangen in den Kettchen, dein Hals in den Schnüren.
Wir wollen dir goldene Kettchen machen mit Punkten von Silber.
Während der König an seiner Tafel war, gab meine Narde ihren Duft.
Mein Geliebter ist mir ein Bündel Myrrhe, das zwischen meinen Brüsten ruht.
Eine Zypertraube ist mir mein Geliebter, in den Weinbergen von Engedi.
Siehe, du bist schön, meine Freundin, siehe, du bist schön, deine Augen sind Tauben.
Siehe, du bist schön, mein Geliebter, ja, holdselig; ja, unser Lager ist frisches Grün.
Die Balken unserer Behausung sind Zedern, unser Getäfel Zypressen.
Ich bin eine Narzisse Sarons, eine Lilie der Täler.
Wie eine Lilie inmitten der Dornen, so ist meine Freundin inmitten der Töchter.
Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, so ist mein Geliebter inmitten der Söhne; ich habe mich mit Wonne in seinen Schatten gesetzt, und seine Frucht ist meinem Gaumen süß.
Er hat mich in das Haus des Weines geführt, und sein Panier über mir ist die Liebe.
Stärket mich mit Traubenkuchen, erquicket mich mit Äpfeln, denn ich bin krank vor Liebe!
Seine Linke ist unter meinem Haupte und seine Rechte umfasst mich…“ [30]
„Es ist wunderschön, es erinnert mich an die heilige Hochzeit unseres Fruchtbarkeitsgottes Dumuzi und unserer Liebesgöttin Ischtar . Gesänge dazu sind ebenso ergreifend, doch ich muss sagen, dieses hier berührt sehr. Gern würde ich es ganz hören… Auch in meinem schon betagten Alter! Vielleicht vor Anbruch der Dunkelheit, dann lässt es sich gut schlafen und träumen…“, schwärmt Elieanor-Adda-Guppi . „ Salomo soll mehrere hundert Gedichte verfasst haben. Wenn ich noch eine junge Frau wäre und zu seinen Lebzeiten gelebt hätte, hätte ich mich auch von ihm heiraten lassen, um täglich bei ihm zu sitzen und seinen Gedichten zu lauschen!“, schwärmt sie weiter. Die beiden Männer starren sie etwas entgeistert an.
„Welcher
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