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Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Scherer-Kern
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seine Vorgänger. Sobek , gepriesen seiest du, Krokodilsgott, Wassergott und Fruchtbarkeitsgott!“
    Es meldet sich der krokodilsköpfige Gott Sobek mit tiefer Stimme:
    „Bedenke auch unsere Verschmelzung – du als Re mit mir zu Sobek-Re . Hier trage ich dann einen Kopfschmuck mit eingearbeiteter Sonnenscheibe. Nicht zu vergessen, auch ich trage das Anch -Zeichen und ebenso das WAS-Zepter der Macht in meinen Händen“, ergänzt der Krokodilsköpfige freundlich, aber bestimmt.
    „Hab Dank, mächtiger Sobek , für diese Ergänzung. Sodann sei Aton gepriesen, Aton , das ist nicht einfach, denn letztendlich ist Aton auch ein Aspekt von mir, eine Weiterentwicklung des Gedankens um Re, auch des Amun-Re . Doch ich werde dich als eigenständig erklären, da du bald schon komplett von allen Göttern abgekoppelt wurdest. Du, der du die Sonnenscheibe an sich darstellst, die Sonnenscheibe mit ihren auf die Erde, auf die ganze Erde reichenden Sonnenstrahlen, das Licht an sich. Es sollte der Enkel des Tanobakt-Thutmosis IV sein, Choi-Echnaton , der diese Idee ins Extremste auslebte.
    Ach, wie wir Götter so sind, erzählen wir viel und lange, wenn wir uns wohl fühlen und wir eingebettet sind in eine riesige Zahl von Anbetenden. Da verliert selbst ein Gott so manches Mal den Bezug zur Wirklichkeit und schweift gerne aus und schmückt aus, denn es gibt in solchen Zeiten unendlich viel Ausschmückenswertes…
    Aton , dir werde ich gleich noch genügend Aufmerksamkeit schenken.“
    Amun richtet sich aus seiner entspannten Haltung auf, ein Zeichen, dass er jetzt ein neues Thema aufgreifen wird:
     
     
    „Mein ursprüngliches Anliegen heute ist es jedoch, neben all den menschenermüdenden göttlichen Selbstlöbnissen, obgleich sie einem besseren Verständnis dienen, dass wir uns nun endlich dem bereits angekündigten Thema widmen. Ich möchte einen Tag in Tameri beschreiben, den Tag des Sed-Festes im Leben des großen Pharaos Burgon-Amenhotep III.

Das Sed-Fest gehörte mit zu den wichtigsten Festen im Leben eines Pharao. Hatte dieser einmal die 30 Jahre an Regierungszeit erreicht, denn dies war der Zeitpunkt des ersten Sed-Festes , war dies allein schon eine hervorragende Leistung, mit welcher sich nicht viele Pharaonen schmücken konnten. Der letzte Pharao vor Burgon-Amenhotep III , der ein Sed-Fest zelebrieren konnte, war, wie ich schon erzählte, Burgon-Thutmosis III , welcher genau gerechnet der Urgroßvater von Burgon-Amenhotep III war.
    Zuvor erzählte ich von seinem Vater, dem großen Pharao Tanobakt-Thutmosis IV , der die Traumstele aufstellen ließ, doch dieser verstarb plötzlich im zehnten Jahr seiner Regierungszeit. Seinem größten Wunsch auf ein Leben in innerem Frieden konnte ich ihm in seinem Leben nach dem Tod entsprechen. Er reist glücklich mit mir Nacht für Nacht in meiner Barke durch die Unterwelt. Doch dazu kommen wir noch.
    Ebenso verstarb Burgon-Amenhoteps III älterer Bruder, der eigentliche Thronerbe, an einer sonderbaren, unheilbaren Krankheit. Dieser war als Nachfolger geplant und auch entsprechend erzogen worden. Er selbst, Burgon-Amenhotep III zog lieber vor, unbeschwert zu Pferd unterwegs zu sein und mit dem Bogen zu schießen.
    Burgon-Amenhotep III zählte erst zwölf Sommer, noch recht jung für solch ein hohes Amt, das so unerwartet über ihn kam. Doch er hielt sich tapfer, dank der Unterstützung seiner geliebten Mutter Elieanor-Mutemwia .
    Sie unterstützte ihn, wo sie konnte, denn ihr Königsgemahl Tanobakt-Thutmosis IV wollte nicht viel von ihr wissen. Elieanor-Mutemwia , eine hübsche dunkelhäutige Frau mit einem leuchtend blauen Stirnband, eine Besonderheit, die sie schon nach Tameri mitgebracht hatte, obwohl dies nur der Königsfamilie Tameri s vorbehalten war. Doch sie kam aus einem anderen Land und heiratete in die königliche Familie von Tameri . So gab es keinen Grund, ihr dies zu verübeln. Sie war einst eine sehr fröhliche und temperamentvolle Frau und lachte gern.
    Für eine Person ihres Standes war es allerdings ungewöhnlich, dass sie bei Festen die höheren Aussichtsebenen mied, nicht einmal auf den Tempelterrassen stand sie vorn, denn sie litt an Höhenangst. So hielt sie sich bei öffentlichen Auftritten stets etwas im Hintergrund, obwohl ihr das schon sehr missfiel. Damals, kaum, dass Elieanor-Mutemwia schwanger war, ließ das Interesse ihres Königsgemahls an ihr nach. Es flammte kurz wieder auf zur Geburt und ließ dann gänzlich nach. Sein Sinn lag allein im Dirigieren

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