Das Vermaechtnis
hier von der Mumifizierung des großen Pharaos Tanobakt-Thutmosis IV , der, der die Traum-Stele aufstellen ließ und der Vater von Burgon-Amenhotep III gewesen war.“
„Hab Dank, großer Anubis , ich weiß, du hast dich kurz gefasst. Du könntest genaueste Details zu jedem dieser 70 Tage beschreiben, doch das wäre wiederum ein Buch für sich“, übernimmt Aton, der ewig Strahlende, jetzt das Wort. Anubis bleibt jedoch in Atons Nähe, denn das Thema Totenkult ist noch nicht beendet. Vielleicht kommt noch die eine oder andere Fachfrage an ihn. Amun , beziehungsweise Amun-Re, lehnt sich nun gemütlich zurück auf eine Art Thron, wobei wohl alle Gottheiten in den unterschiedlichsten Formen eine Art Thron haben, und lauscht zufrieden. Er dachte zwar, dass Aton erst später die Rede übernehmen würde, doch dieser weiß von allem genauso gut wie er. Schließlich ist es so auch bequemer für ihn selbst. Er liebt es, wenn die göttlichen Rädchen surren und er einfach zuschauen und sich derer erfreuen darf.
„Der verstorbene Pharao war nun perfekt vorbereitet für die Begräbniszeremonie . Die mit Affodillgirlanden geschmückte Mumie wurde in einem schönen Quarzitsarg bestattet. Den Sarg stellten Totenpriester auf eine flache Barke mit einem Baldachin am Ostufer des Nil. Über und über war die Barke mit Blumen geschmückt. Auch die Verwandten des verstorbenen Pharaos nahmen Platz, die durch ihre Klagen die Gebete des Totenpriesters unterbrachen. Dieser trug ein Leopardenfell über der Schulter und führte während der ganzen Überfahrt über der Mumie Weihrauch-Räucherungen durch. Dabei sprach er:
Eine Räucherung für dich, oh Harmachis-Chepri, der du bist in der Barke der Götter… Wende nach Westen, zu dem Land der Gerechten. Die Weiber auf dem Schiff weinen sehr. In Frieden zum Westen. Du Gepriesener, komm in Frieden. Wenn der Tag zur Ewigkeit geworden ist, dann sehen wir dich wieder. Siehe, du gehst dahin zu dem Lande, das die Menschen vermischt.
Andere Boote folgten mit weiteren Verwandten des Toten, seinen Freunden und den Dienern, die Blumen und Opfergaben trugen. Am anderen Nilufer angekommen, stellten Totenpriester den Sarkophag auf einen Schlitten, der von Ochsen bis zur Grabesstätte gezogen wurde. Vor und hinter dem Sarkophag nahmen zwei Klagefrauen ihren Platz ein, die rituelle Klagen ausriefen und so Isis und Nephthys darstellten. Um den Sarkophag herum schritten die Totenpriester, die dem Verstorbenen räucherten, wobei sie ihm zu Ehren Hymnen rezitierten. Die Männer der Familie und die Freunde des Verstorbenen, die sich zum Zeichen der Trauer einen Bart hatten wachsen lassen, folgten dem Schlitten. Dann kamen die Frauen, die den Zug mit ihren Klagerufen begleiteten. Der Sarkophag wurde in die Grabkammer gezogen und in…“
Anubis unterbricht: „Wenn ich dich, großer Aton , an dieser Stelle kurz unterbrechen darf, denn doch ein äußerst wichtiges Ritual ist die Mundöffnungszeremonie, die vom Sohn des Pharao der Ordnung nach durchgeführt werden muss, bevor der Sarg in die Grabkammer kommt.“
„Oh ja, werter Anubis , du hast recht! Dieses Ritual folgt jetzt. Doch ich bitte dich, erkläre du uns dieses Ritual, ich würde sicher ein wichtiges Detail übersehen; dieses Ritual ist gar zu wichtig…“, übergibt Aton das Wort zurück an den schakalköpfigen Gott. Dieser fängt wieder an, nach gewohnter Art, hin- und herzugehen, während er erklärt:
„ Burgon-Amenhotep III hatte also ganz nach seiner Pflicht, für den Verstorbenen zu sorgen und das Mundöffnungsritual an der Mumie seines toten Vaters durchzuführen, bevor der Sarg verschlossen und ins Grab gebracht wurde.
Der Quarzitsarg mit der Mumie wurde auf einer Sandaufschüttung zum Stehen gebracht, mit dem Gesicht nach Süden ausgerichtet. Die ganze Prozedur wurde von einem rezitierenden Vorlesepriester begleitet. Der Totenpriester vollzog die Reinigung des Toten mit Wasser und Natron und räucherte mit Weihrauch.
Burgon-Amenhotep III wurde das Ritualbekleidungsstück um Schulter und Brust gelegt. Der Sarkophag wurde symbolisch mit verschiedenfarbigen Stoffstreifen bekleidet . So konnte nun von Burgon-Amenhotep III die erste Mundöffnungsgeste vorgenommen werden, indem er den Mund der Mumie mit dem kleinen Finger berührte. Während die Trauergemeinde von dem toten Pharao und seinen beiden toten Kindern Abschied nahm, erfolgte die rituelle Schlachtung eines Kalbes, wobei ein Vorderbein an der Wurzel abgeschnitten und dem Grab
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