Das Vermaechtnis
und Organisieren der königlichen Aufgaben, die er sehr ernst nahm und mit Erfolg durchführte, wie sich an seiner friedlichen Regentschaft zeigte.
Seine Heirat mit ihr diente allein dazu, die beiden Reiche gegen das starke Volk der Hethiter zu vereinen. Elieanor-Mutemwia vereinsamte in diesem für sie fremden Land. Sie, die das Leben liebte, versuchte jedoch, sich abzulenken und ging in ihrer Rolle als Königsmutter voll auf. Nach dem Tod ihres Königsgemahls wurde sie als Mutter des Thronerben zur Regentin ernannt. Ihr Temperament erblühte nun von neuem. Lange begleitete sie ihren Sohn, auch wenn es manches Mal zu Eifersüchteleien kam, als ihr Sohn die junge Hansakea-Teje zur Frau und auch Hauptfrau nahm.
Sie starb kurz nach dem Sed-Fest, welches, wie schon gesagt, nach 30 Jahren Regentschaft stattfand. Sie begleitete ihn also noch lange, doch die letzten Jahre eher in Schwermut. Sie sah ihre Aufgaben schwinden, denn, das gestand sie sich ein, die Frau seines Sohnes, Hanaskea-Teje, war eine ebenso begabte Königin und leitete geschickt mit seinem Sohn zusammen die Führung Tameri s.
Ein wenig tröstete sie, dass ihr Sohn Burgon-Amenhotep III ihre Liebe mit einem Begräbnis in Theben West dankte. Auch erhielt sie von ihm den höchsten Titel, den eine Frau tragen konnte: Große Königsgemahlin , Königsmutter und auch Göttermutter . Sie hatte also keinen Grund zu Trübsinn, von außen gesehen.
Ich weiß, es ist wieder etwas ausschweifend, wenn ich den Tag des Sed-Festes wieder etwas weiter nach hinten verlagere, aber es ist zu Gunsten des besseren Kennenlernens von Wesen und Leben des Burgon-Amenhotep III . In Kürze, versprochen.“ Amun spricht schnell weiter:
„Die ersten Amtshandlungen von Burgon-Amenhotep III waren die Begräbnis-Feierlichkeiten für seinen Vater, wie gesagt, er zählte damals erst zwölf Sommer! Traurigerweise wurden auch zwei seiner Geschwister mit seinem Vater bestattet. So galt es vieles zu organisieren, vor allem, dass die Dekorationen in dem Grab seines Vaters Tanobakt-Thusmosis IV rasch zu Ende geführt würden. Dies war wichtig für die Reise des toten Pharao durch das Reich des Osiris , denn alle Götter mussten abgebildet sein, die eine wichtige Rolle im Leben nach dem Tode spielen. Dies geschah in höchster Eile während des 70-tägigen Mumifizierungsprozesses.“
Amun-Re schiebt bewusst eine kurze Pause ein. Isis scheint ihre Proteste vorerst aufgegeben zu haben. Auch Ma’at hat keinen Einwand. Beide wissen zu genau, dass nun ein noch weiterer Exkurs folgt, aber so ist er, ihr großer Amun-Re . Auf eine gewisse Art kommen sie ja auch voran. Sie rollen etwas ihre hübschen Augen und schon tritt, wie von ihnen natürlich erwartet, Anubis vor, der schakalköpfige Gott der Totenriten, der Einbalsamierer des Osiris , der nun seinen Part als gekommen sieht. Amun-Re reagiert erfreut:
„Wunderbar, großer Anubis , dies ist nicht mein Fachgebiet, muss ich zugeben. Doch du, du verfügst über großes Wissen und Erfahrung in diesem lebenswichtigen Bereich.“
Anubis beginnt mit seinen Erklärungen, während er hin- und hergeht.
„Wie alle bereits wissen, musste der Körper des Verstorbenen mit seiner Ba - Seele zusammengebracht werden. Es war von enormer Wichtigkeit, den Körper so gut wie möglich zu erhalten, damit er die Seele wieder empfangen konnte. Denn wenn die Ba - Seele unsterblich ist, dann musste der Körper als Haus der Seele unversehrt sein.
Dazu war eine ganz spezielle Prozedur notwendig. Natürlich bekam ein Pharao die beste und aufwendigste Art der Mumifizierung , denn sein Weiterleben war und ist auch für das Volk bedeutungsvoll – ein Pharao war von den Göttern bestimmt und sollte diesem etwas widerfahren, würde sich dies auch auf das Volk auswirken.
Wie bei den Pharaonen zuvor, so begann man auch bei Tanobakt-Thutmosis IV als Erstes mit der Entfernung des Gehirns. Eine schwierige Aufgabe, denn das Gesicht des Pharao durfte auf keinen Fall beschädigt werden! Durch einen Schnitt in der Nase konnte mit einem Stab und einem Haken das Gehirn entfernt werden. Danach wurde der Schädel mit Salböl ausgegossen.
Genau nach Vorschrift kam jetzt der Schreiber.
Der Verstorbene lag inmitten des Begräbnistempels auf einem Granitblock mit feinen Rillen rund herum, damit die Säfte nach außen abfließen konnten. Der Schreiber markierte nun die Länge des Schnittes über der linken Hüfte. Dann kam der Schlitzer, das undankbarste Amt. Doch ohne ihn wäre der
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