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Das Vermaechtnis

Das Vermaechtnis

Titel: Das Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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an, als würden ihm die Qualen nichts anhaben können.
    „Was tust du hier, Lassie ? Außer mein verfluchtes Leben auf den Kopf zu stellen?“
    Seine Stimme war wie eine Liebkosung, jedes seiner Worte berührte mein Innerstes.
    „Das Letzte, was ich will, ist dein Leben auf den Kopf zu stellen, aber ich denke, ich schulde dir noch etwas. Dich zu verlassen, Payton – an diesem Tag vor einem Jahr – war nötig, um dich zu retten. Aber es hätte noch so vieles gegeben, was ich hätte sagen sollen. Ich bin hierher zurückgekommen, um …“
    Das war so schwer. Wir waren uns nahe, dennoch trennten uns Meter, die ich gerne überwunden hätte. Nur seine Pein hielt mich davon ab, seine Hand zu greifen.
    „… um …“ Scheiße, ich fand einfach keine Worte.
    „… ach, Payton, ich bin zu dir zurückgekommen, weil ich gehofft hatte, einen Weg zu finden, den Fluch zu brechen … Dein Leid, deine Zweifel an meiner Liebe zu dir … und meine eigene Schuld an dem, was dir und deiner Familie widerfahren ist … Payton, … es zerstört mich.“
    Ich wischte mir die Tränen von der Wange und sah ihn an. „Und was noch schlimmer ist als das, Payton …, es hat uns zerstört.“
    Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und weinte. Ich weinte um die Liebe des Paytons, für den es sehr viel schwieriger sein musste, mir zu vergeben, weil der Fluch ihn für weitere zweihundertneunundsechzig Jahre erdrücken würde.
    „Ich schwöre dir eines, Sam: Nichts kann uns zerstören, mo luaidh . Nichts. Und Worte – egal welche, hätten mir nicht geholfen, mein Schicksal leichter anzunehmen. Du schuldest mir nichts! Ganz im Gegenteil.“
    Er streckte die Hand nach mir aus, fluchte und ließ sie sinken. „Ich habe erst einige Zeit gebraucht, das zu erkennen, Sam. Ich …“
    Er lächelte mich entschuldigend an. „Ich war schwach“, gestand er bedauernd. „Ich hatte den Eid vergessen, den ich dir leistete, und dabei hoffe ich jeden Tag meines Lebens, der Mann zu sein, der deiner Liebe würdig ist. Sag mir, Sam … war es richtig, dich gehen zu lassen? Ich meine … hat Vanoras Blut …“
    Ich nickte.
    „Du lebst. Nathairas Fluch wurde gebrochen.“
    „Und dennoch bist du hier.“
    Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Er rückte ein wenig näher und verzog unter Schmerzen das Gesicht. „Es ist unglaublich …Ich hatte nicht erwartet, dich wiederzusehen, ehe sich unsere Bestimmung erfüllt.“
    Ich dachte daran, wie schwungvoll der Vikar gestern unsere Namen ins Kirchenregister geschrieben hatte.
    „Vielleicht ist es Teil unserer Bestimmung, heute hier zu sein“, überlegte ich laut, und Payton lächelte. Vorsichtig rückte er wieder ein Stück näher, und nur der Schweiß auf seiner Stirn zeigte mir, wie viel ihm dies abverlangte. Ich hasste es, ihm dies anzutun. Ich hasste Vanora für ihren Fluch!
    „Kannst du dir vorstellen, wie es ist, tot zu sein? So ist das für mich, nur dass ich dabei lebe! Stell dir den schönsten Sonnenuntergang vor, den du jemals gesehen hast: die wunderschönen Farben, das warme Glühen auf deiner Haut. Das Gefühl, das sich in so einem Moment in dir ausbreitet: Glück, Zufriedenheit oder Bewunderung. So war auch mein Leben, doch jetzt ist alles grau. Ich sehe zwar die Farben, aber ich fühle nichts dabei. Aber du machst alles anders! Ich kann dir gar nicht sagen, wie du mein Leben auf den Kopf stellst. Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, kann ich nicht mehr ohne dich sein! Seit ich dich kenne, fühle ich etwas!“
    So würde Payton mir in ferner Zukunft von dem Fluch erzählen. Und wenn es meine Bestimmung war, hier zu sein, dann, weil ich Wiedergutmachung leisten musste. Vielleicht hatte er recht. Worte würden ihm nicht helfen. Aber vielleicht das.
    Ich erhob mich und trat an die Brüstung. Obwohl ich ihm den Rücken zugewandt hatte, spürte ich seinen Blick.
    „Ich will dir etwas schenken, Payton.“ Ich deutete auf den Himmel über uns, und Payton erhob sich ebenfalls. Ich wusste, er erinnerte sich an die Nacht, als er mich hier heraufgeführt hatte.
    „Sam, nicht …“, flüsterte er und trat einen Schritt auf mich zu. Nur wenige Zentimeter trennten uns nun, und ich sah, wie sehr ihn dies schmerzte.
    Unbeirrt fuhr ich fort.
    „Nur besitze ich nicht sonderlich viel, was einen unsterblichen Schotten erfreuen würde.“
    Er wollte mich aufhalten, als ich auf den beginnenden Sonnenuntergang deutete.
    „Tu das nicht, Sam …“, keuchte er, und die Tränen, die seine Wange

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