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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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zurück, die Elfe hinter sich herziehend. Die Männer bauten sich im Halbkreis um sie herum auf. Da steckte auf einmal Saphira mit lautem Gebrüll den Kopf durch das Loch in der Decke. Mit ihren mächtigen Klauen packte sie die Kante und riss ein weiteres Stück des Dachs heraus.
    Drei Soldaten wirbelten herum und flohen, doch die übrigen Männer hielten die Stellung. Mit ohrenbetäubendem Knacken brach der dickste der Deckenbalken in der Mitte durch und ließ schwere Dachschindeln herabregnen. In heilloser Verwirrung versuchten die Soldaten, den niederprasselnden Trümmern auszuweichen. Eragon und Murtagh pressten sich an die Wand, um nicht getroffen zu werden. Saphira brüllte erneut, worauf auch die restlichen Männer panisch die Flucht ergriffen; einige wurden von den schweren Trümmerstücken erschlagen.
    Mit einem letzten gewaltigen Kraftakt riss Saphira den Rest des Dachs heraus, bevor sie sich mit angelegten Flügeln in den Speisesaal herabfallen ließ. Ein Tisch zersplitterte unter ihrem Gewicht. Mit einem erleichterten Aufschrei schlang Eragon die Arme um ihren Hals. Sie summte zufrieden. Ich habe dich vermisst, mein Kleiner.
    Ich dich auch. Wir haben noch jemanden bei uns. Kannst du drei Leute tragen?
    Natürlich, sagte sie und trat Dachschindeln und Tische aus dem Weg, um sich Platz zum Abheben zu schaffen. Murtagh und Eragon zogen die Elfe hinter sich hervor. Saphira fauchte überrascht, als sie die bewusstlose Gestalt sah. Eine Elfe!
    Ja, und sie ist die Frau aus meinen Träumen, sagte Eragon und hob Zar’roc auf. Er half Murtagh, die Elfe in den Sattel zu heben, dann stiegen sie selbst auf. Ich habe Gerangel auf dem Dach gehört. Sind Soldaten da oben?
    Jetzt nicht mehr. Seid ihr bereit?
    Ja.
    Saphira machte einen Satz aus dem Speisesaal auf das halb zerstörte Dach des Gefängnisses, auf dem mehrere Soldatenleichen lagen. »Seht mal, dahinten!«, rief Murtagh und zeigte zur Seite. Bogenschützen stürmten aus einem Turm und bauten sich auf dem intakten Teil des Dachs auf.
    »Saphira, du musst sofort losfliegen!«, rief Eragon.
    Sie breitete die Flügel aus, rannte auf die Dachkante zu und hob mit einem gewaltigen Satz ihrer kräftigen Beine ab. Die zusätzliche Last auf ihrem Rücken ließ sie gefährlich absinken. Während sie angestrengt versuchte, höher zu steigen, hörte Eragon das melodische Sirren zurückschnellender Bogensehnen.
    Pfeile zischten in der Dunkelheit an ihnen vorbei. Saphira schrie schmerzerfüllt auf, als sie getroffen wurde und sich rasch nach links fallen ließ, um dem nächsten Geschosshagel auszuweichen. Weitere Pfeile flogen durch die Nacht, aber die Dunkelheit schützte sie vor neuerlichen Treffern. Beunruhigt beugte Eragon sich über Saphiras Hals. Wo hat es dich erwischt?
    Meine Flügel sind durchbohrt ... einer der Pfeile ist stecken geblieben. Ihre Atmung klang schwer und angestrengt.
    Wie weit schaffst du es noch?
    Weit genug. Eragon hielt die bewusstlose Elfe in den Armen, während sie über Gil’ead hinwegflogen, die Stadt hinter sich ließen, nach Osten abdrehten und hoch in den nächtlichen Himmel stiegen.
     

KRIEGER UND HEILER ZUGLEICH
    Saphira glitt auf eine Lichtung zu, landete auf einer Hügelkuppe und ließ die Flügel ausgebreitet am Boden liegen. Eragon konnte spüren, wie sie unter ihm zitterte. Sie waren höchstens zwei Meilen von Gil’ead entfernt.
    Schneefeuer und Tornac waren auf der Lichtung angebunden und schnaubten nervös bei ihrer Ankunft. Eragon ließ sich zu Boden gleiten und kümmerte sich sofort um Saphiras Verletzungen, während Murtagh die Pferde abmarschbereit machte.
    Da er in der Dunkelheit kaum etwas erkennen konnte, strich Eragon mit den Händen behutsam über Saphiras Flügel. Er fand drei Stellen, wo Pfeile die dünne Flügelhaut durchbohrt und blutige, daumendicke Löcher hinterlassen hatten. Am hinteren Rand des linken Flügels war sogar ein Stück Haut herausgerissen. Sie schauderte, als seine Finger die Stellen berührten. Er schloss die Wunden mit Formeln aus der alten Sprache und widmete sich anschließend dem Pfeil, der noch in ihrem Flügelmuskel steckte. Die Spitze ragte aus der Unterseite heraus. Warmes Blut tropfte auf den Boden.
    Eragon rief Murtagh zu sich und trug ihm auf: »Halt den Flügel fest, ich muss den Pfeil rausziehen.« Er deutete auf die Stelle, wo Murtagh anfassen sollte. Es wird wehtun, warnte er Saphira, aber es dauert nicht lange. Versuch bitte, stillzuhalten - du könntest uns sonst verletzen.
    Sie

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