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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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zurück und rannte los.
    Als Eragon die Botschaft weitergab, hörte er zu seinem Entsetzen erneut Soldaten vor der Tür. Er verdrängte seinen Hunger und seine Erschöpfung, zog die Elfe vom Tisch und versteckte sie darunter. Mit angehaltenem Atem hockte er sich neben sie, den Dolch fest in der Hand.
    Zehn Soldaten stürmten jetzt durch den Saal, sahen unter einigen Tischen nach und verschwanden dann wieder. Eragon lehnte sich seufzend an ein Tischbein. In der plötzlichen Stille wurden ihm sein bohrender Hunger und sein ausgetrockneter Mund bewusst. Auf einem nicht weit entfernten Tisch weckten ein Deckelkrug und ein noch halb gefüllter Teller seine Aufmerksamkeit.
    Eragon stürzte aus seinem Versteck heraus, nahm Krug und Teller und eilte zurück unter den Tisch. Im Krug war goldenes Bier, das er mit zwei großen Schlucken hinunterspülte. Erleichterung durchströmte ihn, als die kühle Flüssigkeit seinen Mund durchspülte und seine ausgetrocknete Kehle beruhigte. Er unterdrückte ein Rülpsen, bevor er gierig in einen Brotkanten biss.
    Murtagh kehrte mit Zar’roc, einem fremdartigen Bogen und einem eleganten Schwert ohne Scheide zurück. Er drückte Eragon Zar’roc in die Hand. »Das andere Schwert und der Bogen lagen auch in der Wachstube. Solche Waffen habe ich noch nie gesehen, also nahm ich an, dass sie der Elfe gehören.«
    »Das finden wir gleich heraus«, sagte Eragon zwischen zwei Brot-bissen. Das Schwert - schlank und leicht, mit einem gebogenen Heft, dessen Enden sich zu scharfen Spitzen verjüngten - passte perfekt in die Scheide am Gürtel der Elfenfrau. Es ließ sich nicht sagen, ob der Bogen ihr gehörte, doch er war so anmutig geformt, dass Eragon fest davon überzeugt war. »Und was jetzt?«, fragte er und stopfte sich noch einen Bissen in den Mund. »Wir können hier nicht ewig bleiben. Früher oder später finden uns die Soldaten.«
    »Jetzt warten wir einfach«, sagte Murtagh, zog seinen eigenen Bogen heraus und legte einen Pfeil an die Sehne. »Wie gesagt, unsere Flucht ist vorbereitet.«
    »Du verstehst nicht - ein Schatten ist hier! Wenn er uns findet, sind wir am Ende.«
    »Ein Schatten!«, rief Murtagh aus. »Dann sag Saphira, sie soll sofort kommen. Wir wollten bis zur nächsten Wachablösung warten, aber das dauert jetzt zu lange.« Eragon gab die Botschaft in knappen Worten weiter, um Saphira nicht mit unnötigem Gerede abzulenken. »Du hast meinen Plan durcheinander gebracht, weil du ja unbedingt selber ausbrechen musstest«, nörgelte Murtagh, den Blick auf den Eingang des Speisesaals geheftet.
    Eragon lächelte. »In dem Fall hätte ich wohl lieber warten sollen. Na ja, wenigstens bist du genau im richtigen Moment gekommen. Ich hätte nicht mal mehr kriechen können, wenn ich mit magischen Kräften gegen all die Soldaten hätte kämpfen müssen.«
    »Es freut mich, dass ich dir zu Diensten sein konnte«, bemerkte Murtagh. Er erstarrte, als sie in der Nähe Männer vorbeirennen hörten. »Hoffentlich findet uns der Schatten nicht.«
    Ein kaltes Lachen schallte durch den Speisesaal. »Ich fürchte, das ist bereits geschehen.«
    Die beiden wirbelten herum. Der Schatten stand allein am hinteren Ende des Saales. In seiner Hand lag ein blankes Schwert mit einer langen Schramme auf der Klinge. Er öffnete die Brosche, die seinen Umhang hielt, und ließ den Stoff zu Boden gleiten. Sein Körper erinnerte an den eines Läufers, hager und fast schmächtig wirkend, aber Eragon fiel Broms Warnung ein, dass das Erscheinungsbild eines Schattens täuschte; er war um ein Vielfaches stärker als ein Mensch.
    »So, kleiner Reiter, möchtest du dich mit mir messen?«, höhnte der Schatten. »Ich hätte dem Captain nicht vertrauen sollen, als er sagte, du hättest alle Mahlzeiten aufgegessen. Dieser Fehler unter-läuft mir nicht noch einmal.«
    »Ich kümmere mich um ihn«, sagte Murtagh leise, legte den Bogen nieder und zückte das Schwert.
    »Nein«, murmelte Eragon. »Mich will er lebendig, dich nicht. Ich kann ihn ein paar Minuten ablenken, aber dann hast du hoffentlich einen Fluchtweg für uns gefunden.«
    »Gut, dann los«, sagte Murtagh. »Du wirst ihn nicht lange hinhalten müssen.«
    Das will ich hoffen, dachte Eragon grimmig. Er zückte sein Schwert und trat langsam vor. Die rote Klinge schimmerte im Schein der Wandfackeln.
    Die gelblichen Augen des Schattens leuchteten wie brennender Bernstein. Er lachte leise. »Glaubst du wirklich, du könntest mich besiegen, Du Súndavar Freohr? Was für

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