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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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ein armseliger Name. Ich hätte etwas Feinsinnigeres von dir erwartet, aber dazu bist du offenbar nicht imstande.«
    Eragon versuchte, sich nicht provozieren zu lassen. Er starrte auf das Gesicht des Schattens, wartete auf ein Flackern in seinen Augen oder ein Zucken der Mundwinkel, auf irgendetwas, das seinen nächsten Schritt verraten würde. Ich darf keine magischen Kräfte anwenden, sonst könnte er dasselbe tun. Er soll davon ausgehen, dass er mich auch so besiegen wird - was er wahrscheinlich auch kann.
    Bevor einer der beiden den ersten Schritt tat, erbebte das Dach über ihren Köpfen. Eine dicke graue Staubwolke senkte sich auf sie herab, während um sie herum Holzteile durch die Luft flogen und lautstark zu Boden krachten. Auf dem Dach hörte man Schreie und das Klirren aufeinander prallenden Metalls. Da er befürchtete, von den herunterfallenden Holztrümmern getroffen zu werden, schaute Eragon kurz zur Decke hinauf. Der Schatten aber nutzte diesen Moment der Ablenkung und griff an.
    Eragon konnte Zar’roc gerade noch rechtzeitig hochreißen, um einen Hieb gegen seine Rippen abzuwehren. Ihre Klingen trafen sich mit solcher Wucht, dass seine Zähne aufeinander schlugen und sein Arm einen Moment lang ganz taub war. Großer Gott! Ist der stark! Er packte Zar’roc mit beiden Händen und schwenkte das Schwert mit aller Kraft auf den Kopf seines Gegners zu. Der Schatten fing den Schlag mühelos ab, indem er sein Schwert so schnell hochriss, wie Eragon es noch nie gesehen hatte.
    Über ihnen erhob sich jetzt ein grauenvolles Quietschen, als würde man Metall über Fels schleifen. In der Decke brachen drei lange Risse auf, durch die Dachschindeln herabfielen. Eragon beachtete sie nicht, selbst als eine Schindel direkt neben ihm auf den Boden krachte. Obwohl sein Lehrmeister Brom ein Meister gewesen war und sich auch Murtagh als hervorragender Schwertkämpfer erwiesen hatte, war er noch nie dermaßen deklassiert worden. Der Schatten spielte mit ihm.
    Eragon wich zu Murtagh zurück. Bei jedem neuerlichen Angriff seines Gegners erzitterten seine Arme. Jeder Hieb schien wuchtiger zu sein als der vorherige. Eragon war nicht mehr stark genug, um seine magischen Kräfte zu nutzen, selbst wenn er es gewollt hätte. Dann, mit einer lockeren Drehung des Handgelenks, schlug ihm der Schatten Zar’roc aus der Hand. Die Wucht des Schlags ließ Eragon keuchend in die Knie gehen. Das Quietschen über ihnen wurde lauter. Was immer da geschah, es kam näher.
    Der Schatten starrte verächtlich auf ihn herab. »Du magst ja eine bedeutende Rolle in dieser Komödie spielen, aber ich bin enttäuscht, dass du nichts Besseres zu bieten hast. Wenn die anderen Drachenreiter genauso schwach waren wie du, haben sie Alagaësia nur beherrschen können, weil es so viele von ihnen gab.«
    Eragon schaute auf und schüttelte den Kopf. Er hatte Murtaghs Plan begriffen. Saphira, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt. »Nein, du vergisst etwas.«
    »Und was soll das sein?«, fragte der Schatten höhnisch.
    Ein ohrenbetäubender Lärm brach los, als ein Teil des Dachs weggerissen wurde und darüber der Nachthimmel zum Vorschein kam. »Die Drachen!«, rief Eragon über den Tumult hinweg und wich mit einem schnellen Sprung vor dem Schatten zurück. Der fauchte wütend und ließ mit teuflischer Schnelligkeit sein Schwert durch die Luft sausen. Er verfehlte Eragon und trat einen Schritt weiter nach vorn. Überraschung breitete sich auf seinem Gesicht aus, als plötzlich einer von Murtaghs Pfeilen aus seiner Schulter ragte.
    Lachend zerbrach er den Pfeil mit zwei Fingern. »Ihr müsst euch schon etwas Besseres einfallen lassen, wenn ihr mich aufhalten wollt.« Der nächste Pfeil traf ihn zwischen die Augen. Der Schatten stieß ein jämmerliches Heulen aus, krümmte sich und schlug die Hände vors Gesicht. Seine Haut wurde grau. Um ihn herum bildete sich eine Dunstwolke, die seine Gestalt verschleierte. Ein markerschütternder Schrei ertönte, dann löste sich die Wolke auf.
    Der Schatten war verschwunden; zurückgeblieben waren nur sein Umhang und ein Kleiderhaufen. »Du hast ihn getötet!«, rief Eragon aus. Ihm waren nur zwei legendäre Helden bekannt, denen es gelungen war, einen Schatten zu besiegen.
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte Murtagh.
    Ein Mann brüllte: »Das reicht. Er hat versagt. Geht rein und schnappt sie euch!« Soldaten mit Fangnetzen und Speeren strömten durch beide Eingänge in den Speisesaal. Eragon und Murtagh wichen bis zur Wand

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