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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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lachte leise. »Indem ich jemanden bestach und durch einen verdreckten Schacht gekrochen bin. Aber ohne Saphira hätte der Plan nicht funktioniert. Sie ...«, er hielt inne und richtete seine Worte direkt an Saphira. »Nur durch dich sind wir dort heil herausgekommen. «
    Eragon legte eine Hand an ihren geschuppten Hals. Während sie zufrieden vor sich hinsummte, schaute er hingerissen auf das Gesicht der Elfe. »Wir sollten ihr ein bequemes Lager bereiten.«
    Murtagh stand auf und breitete eine Decke für die Elfe aus. Als sie sie darauf niederlegten, blieb ihr Ärmel an einem Zweig hängen und zerriss. Eragon wollte den Schaden beheben, hielt aber erschrocken inne, als er nach ihrem Arm griff.
    Der Arm war voller Schnitte und Blutergüsse. Einige waren fast verheilt, andere waren noch ganz frisch und eitrig. Die Verletzungen zogen sich bis zur Schulter hinauf. Mit zitternden Fingern schnürte er die Rückseite ihres Hemds auf, ängstlich, was darunter zum Vorschein kommen würde.
    Als das Leder aufklaffte, fluchte Eragon. Der Rücken der Elfenfrau war kräftig und muskulös, aber mit Schorf überzogen, was die Haut wie getrockneten, rissigen Schlamm aussehen ließ. Man hatte sie brutal ausgepeitscht und mit heißen, klauenförmigen Eisen gebrandmarkt. Wo die Haut nicht verletzt war, trug sie die purpurnen und schwarzen Spuren harter Schläge. An ihrer linken Schulter prangte eine Tätowierung aus indigoblauer Tinte. Es war dasselbe Symbol wie auf dem Saphir an Broms Ring. Eragon schwor sich, denjenigen zu töten, der für die Folterungen der Elfe verantwortlich war.
    »Kannst du das heilen?«, fragte Murtagh.
    »Ich - ich weiß nicht«, stammelte Eragon. Er schluckte beklommen, denn er hatte plötzlich ein flaues Gefühl im Magen. »Es sind so viele Verletzungen.«
    Eragon!, sagte Saphira scharf. Sie ist eine Elfe. Du darfst nicht zulassen, dass sie stirbt. Ganz gleich wie müde oder hungrig du bist, du musst sie retten. Ich werde meine Kraft mit deiner verschmelzen, aber du bist derjenige, der die magische Energie lenken muss.
    Ja ... du hast Recht, murmelte er, unfähig, den Blick von der zarten Gestalt zu lösen. Entschlossen zog er seine Handschuhe aus und sagte zu Murtagh: »Es wird eine Weile dauern. Kannst du mir inzwischen etwas zu essen machen? Und koch bitte ein paar Tücher für die Verbände aus; ich kann nicht alle Wunden heilen.«
    »Wenn wir ein Feuer machen, wird man uns sehen«, entgegnete Murtagh. »Du musst ungewaschene Tücher benutzen und das Essen wird kalt sein.« Eragon verzog das Gesicht, nickte aber zustimmend. Als er der Elfe behutsam eine Hand auf den Rücken legte, setzte sich Saphira neben ihn, den sorgenvollen Blick auf die Frau gerichtet. Er holte tief Luft, beschwor seine magischen Kräfte herauf und ging ans Werk.
    Er sprach die uralten Worte: »Waíse heill!« Eine Brandwunde schimmerte unter seiner Hand auf, und neue, unversehrte Haut breitete sich über das geschundene Fleisch und verschloss die Verletzung, ohne auch nur eine Narbe zurückzulassen. Er ließ die Striemen und Blutergüsse aus, die nicht lebensbedrohlich waren - sie alle zu heilen, würde die Kraft aufzehren, die er für die ernsteren Verletzungen brauchte. Während Eragon sich abmühte, wunderte er sich immer wieder, dass die Elfe überhaupt noch am Leben war.  Man hatte sie wiederholt gefoltert und mit einer Präzision, die ihn frösteln ließ, jedes Mal an den Rand des Todes gebracht.
    Er bemühte sich, den Anstand zu wahren, kam aber nicht umhin zu bemerken, dass sie trotz der entstellenden Wunden einen wunderschönen Körper hatte. Er war erschöpft und versuchte, nicht zu genau hinzusehen - dennoch stieg ihm ein paarmal die Schamesröte ins Gesicht. Er hoffte inständig, dass Saphira nicht erriet, was er dachte.
    Er arbeitete bis zum Morgengrauen und machte nur kurze Pausen, um etwas zu essen und zu trinken. Trotz der kräftezehrenden Krankenpflege versuchte er, die Spuren, die die unfreiwillige Fastenzeit und die anschließende Flucht hinterlassen hatten, abzuschütteln. Saphira blieb die ganze Zeit neben ihm sitzen und half ihm, so gut sie konnte. Die Sonne war schon ein gutes Stück in den Himmel gestiegen, als er sich schließlich erhob und seine steifen Muskeln streckte. Seine Hände waren grau, seine Augen trocken und rot gerändert. Er torkelte zu den Satteltaschen und trank einen großen Schluck aus dem Weinschlauch. »Bist du fertig?«, fragte Murtagh.
    Eragon nickte zitternd. Er wagte nicht zu

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