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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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hast, habe ich für uns und die Pferde Vorräte gekauft, als ich in Gil’ead war. Aber wo bekommen wir genügend Wasser her? Die Nomadenstämme, die in der Wüste leben, tarnen ihre Brunnen und Oasen, damit ihnen niemand das Wasser stiehlt. Und mehr mitzuschleppen, als man am Tag braucht, ist kaum möglich. Überleg mal, was allein Saphira trinkt! Sie und die Pferde verbrauchen mehr Wasser auf einmal als wir in einer ganzen Woche. Wenn du keinen Regen machen kannst, wann immer es nötig ist, glaube ich nicht, dass wir deinem Vorschlag folgen können. «
    Eragon wippte auf den Fersen hin und her. Das Regenmachen lag weit außerhalb seiner Fähigkeiten. Er nahm an, dass dies selbst dem stärksten Reiter nicht gelungen wäre. Solche Luftmassen in Bewegung zu setzen, war, als wollte man versuchen, einen Berg anzuheben. Er brauchte eine Lösung, die ihm nicht alle Kraft aussaugen würde. Ich frage mich, dachte er, ob es möglich ist, Sand in Wasser zu verwandeln? Das würde unser Problem lösen, aber nur, wenn es nicht zu viel Kraft kostet.
    »Ich habe eine Idee«, sagte er. »Lass mich ein bisschen experimentieren, dann gebe ich dir eine Antwort.« Eragon ging aus dem Lager, dicht gefolgt von Saphira.
    Was hast du vor?, fragte sie.
    »Ich weiß nicht genau«, murmelte er. Saphira, könntest du unseren gesamten Trinkwasservorrat für die nächste Woche tragen?
    Sie schüttelte ihren großen Kopf. Nein, eine solche Last könnte ich nicht einmal anheben, geschweige denn damit fliegen.
    Schade. Er kniete sich hin und hob einen Stein mit einer Vertiefung auf, die groß genug für einen Schluck Wasser war. Dann legte  er eine Hand voll Erde in die Mulde und betrachtete sie nachdenklich. Jetzt kam der schwierige Teil. Irgendwie musste er die Erde in Wasser verwandeln. Aber welche Wörter benutzt man dafür? Er überlegte eine Weile und wählte schließlich zwei aus, von denen er hoffte, dass sie das Erwünschte bewirkten. Die eisigen Energien durchströmten ihn, als er die vertraute Barriere in seinem Geist durchbrach und befahl: »Moi Deloi!«
    Sofort begann die Erde, rasend schnell seine Kraft aufzusaugen. Eragon fiel Broms Warnung ein, dass gewisse Aufgaben die gesamte Lebenskraft verzehren und einen umbringen konnten. Panik breitete sich in seiner Brust aus. Er versuchte, die magische Energie zurückzunehmen, aber es ging nicht. Sie war mit ihm verbunden, bis die Aufgabe erfüllt oder er tot war. Er konnte nur reglos dasitzen und wurde mit jedem Moment schwächer.
    Als er schon glaubte, sterben zu müssen, so wie er da kniete, schimmerte die Erde auf einmal und zerfloss zu einem Fingerhut voll Wasser. Schwer atmend setzte Eragon sich hin. Sein Herz klopfte schmerzhaft und quälender Hunger nagte an seinen Magen-wänden.
    Was ist passiert?, fragte Saphira.
    Eragon schüttelte den Kopf, noch immer erschrocken, wie entkräftet er war. Er war froh, dass er nicht versucht hatte, etwas Größeres zu verwandeln. Es funktioniert nicht, sagte er. Meine Kraft reicht nicht mal für ein einziges Glas Wasser.
    Du hättest vorsichtiger sein sollen, sagte sie vorwurfsvoll. Solche magischen Experimente können zu unerwarteten Resultaten führen, wenn man die alten Wörter neu kombiniert.
    Er schaute verärgert drein. Das weiß ich, aber es war die einzige Möglichkeit, meinen Einfall auszuprobieren. Ich wollte damit nicht warten, bis wir in der Wüste sind! Dann machte er sich klar, dass sie ihm nur zu helfen versuchte. Wie konntest du Broms Grabstätte in einen Diamanten verwandeln, ohne dich dabei umzubringen? Ich komme ja kaum mit einer Hand voll Erde zurecht, von so viel Sandstein ganz zu schweigen.
    Ich weiß nicht, wie ich es gemacht habe, sagte sie ruhig. Es ist einfach passiert.
    Könntest du es noch einmal versuchen, aber diesmal Wasser entstehen lassen?
    Eragon, sagte sie und schaute ihm direkt ins Gesicht. Ich habe nicht mehr Kontrolle über meine Fähigkeiten als eine Spinne. Derartige Dinge geschehen einfach, ob ich es will oder nicht. Brom hat dir doch gesagt, dass sich in Gegenwart eines Drachen ungewöhnliche Dinge zutragen können. Da hatte er Recht. Er hat dir nicht erklärt, warum, und ich kann es dir auch nicht erklären. Manchmal kann ich nur durch mein Gefühl Verwandlungen herbeiführen, fast ohne nachzudenken. Die übrige Zeit - so wie jetzt - bin ich genauso machtlos wie Schneefeuer.
    Du bist niemals machtlos, sagte Eragon und legte ihr eine Hand auf den Hals. Eine Weile saßen sie einträchtig nebeneinander und

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