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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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einfach höher.
    Niemandem fiel etwas Besseres ein, daher folgten sie Saphiras Vorschlag. Eragon legte eine seiner Decken längsseits zusammen und schlang sie um den zierlichen Körper der Elfenfrau, dann brachte er sie zu Saphira. Decken und Kleider wurden zerschnitten und dann aneinander geknotet, damit sie um Saphiras Leib herum-reichten. Mit diesen behelfsmäßigen Gurten banden sie die Elfe, mit dem Rücken gegen Saphiras Bauch gepresst, fest. Ihr Kopf hing  zwischen Saphiras Vorderbeinen. Skeptisch betrachtete Eragon ihr Werk. »Hoffentlich scheuern deine Schuppen die Decken nicht durch.«
    »Wir müssen eben ab und zu nachschauen, ob sie nicht ausfransen«, sagte Murtagh.
    Können wir jetzt aufbrechen?, fragte Saphira. Eragon wiederholte die Frage.
    Murtaghs Augen funkelten gefährlich und seine Lippen verzogen sich zu einem verkniffenen Lächeln. Er blickte in die Richtung, aus der sie gekommen waren - wo man aus dem Lager der Soldaten Rauch aufsteigen sah -, und sagte: »Wettrennen haben mir schon immer gefallen.«
    »Und hier haben wir eins, bei dem es um unser Leben geht!«
    Murtagh schwang sich in Tornacs Sattel und ritt voraus. Eragon folgte ihm auf Schneefeuer. Saphira stieg mit der Elfe in die Lüfte. Sie flog dicht über dem Boden, um nicht von den Soldaten gesehen zu werden. So machten die drei sich auf den Weg nach Südosten zur fernen Wüste Hadarac.
    Eragon blickte ständig über die Schulter, um nach ihren Verfolgern Ausschau zu halten. Seine Gedanken kehrten immer wieder zu der Elfenfrau zurück. Eine Elfe! Er war tatsächlich einer Elfe begegnet und jetzt war sie bei ihnen! Er fragte sich, was Roran davon halten würde. Dabei wurde ihm klar, dass es schwer sein würde, den Leuten in Carvahall all seine Abenteuer glaubhaft zu machen, falls es ihm je gelingen sollte, nach Hause zurückzukehren.
     Den Rest des Tages preschten Eragon und Murtagh durch die Landschaft, ungeachtet der Unbequemlichkeit und ihrer zunehmenden Müdigkeit. Sie trieben die Pferde so schnell voran, wie es möglich war, ohne sie umzubringen. Hin und wieder stiegen sie ab und liefen zu Fuß weiter, um Tornac und Schneefeuer zu entlasten. Sie rasteten nur zweimal - beide Male, um die Pferde fressen und trinken zu lassen.
    Obwohl die Soldaten aus Gil’ead weit zurückgefallen waren,  mussten Eragon und Murtagh jedes Mal, wenn sie an einem Dorf oder einer Stadt vorbeikamen, neuen Soldaten ausweichen. Offenbar war ihnen die Kunde von ihrer Flucht vorausgeeilt. Zweimal wären sie beinahe in einen Hinterhalt geraten und konnten jedes Mal nur deshalb entkommen, weil Saphira die in Deckung liegenden Soldaten rechtzeitig witterte.
    Mit dem Einbruch der Dunkelheit fiel ein weiches Licht über die Landschaft, während der Himmel allmählich unter einer schwarzen Decke verschwand. Die ganze Nacht über ritten sie weiter, und irgendwann begann der Boden unter ihnen, anzusteigen und Hügel zu bilden, die mit Kakteen gesprenkelt waren.
    Murtagh deutete nach vorn. »Ungefähr zehn Meilen entfernt liegt eine Stadt namens Bullridge, die wir umgehen müssen. Dort halten mit Sicherheit Soldaten nach uns Ausschau. Wir sollten versuchen, an ihnen vorbeizuschlüpfen, solange es noch dunkel ist.«
    Nach drei Stunden sahen sie vor sich die strohgelben Laternen von Bullridge. Ein dichtes Netz von Soldaten patrouillierte zwischen den Wachfeuern, die um die Stadt herum verteilt waren. Eragon und Murtagh banden ihre klappernden Schwertscheiden fest und stiegen ab. Sie führten die Pferde in weitem Bogen um Bullridge herum und blieben immer wieder lauschend stehen, um nicht versehentlich in ein Soldatenlager hineinzumarschieren.
    Als die Stadt hinter ihnen lag, entspannte Eragon sich ein wenig. Der Tagesanbruch ließ den Himmel in zartem Rosa erstrahlen und wärmte die kühle Nachtluft. Sie machten auf einer Hügelkuppe Halt, um ihre Umgebung in Augenschein zu nehmen. Links von ihnen floss der Ramr, aber er lag auch fünf Meilen zu ihrer Rechten. Der Fluss führte ein Stück nach Süden und kehrte dann in einer engen Schleife zurück, bevor er scharf nach Westen abbog. Sie hatten an einem einzigen Tag mehrere dutzend Meilen zurückgelegt.
    Eragon lehnte sich an Schneefeuers Hals, zufrieden mit der bewältigten Entfernung. »Lass uns einen Platz suchen, wo wir ungestört schlafen können.« Sie entdeckten einen kleinen Hain und legten unter den Wacholderbäumen ihre Decken aus. Saphira wartete geduldig, während sie die Elfe von ihrem Bauch

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