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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Schaden zufügen wollte. Sie wusste nur, dass Eragon sich für ihren Freund hielt, was die Äußerung aus seiner Sicht wahr machte, doch vielleicht betrachtete sie ihn nicht als freundlich gesonnen. Die alte Sprache hat durchaus ihre Grenzen, dachte Eragon und hoffte auf die Neugier der Elfe.
    Und sie war tatsächlich neugierig. Der Druck ließ nach und der Schutzwall um ihren Geist senkte sich. Sie ließ es zu, dass sich ihrer beider Gedanken vorsichtig abtasteten wie zwei wilde Tiere, die sich zum ersten Mal beschnuppern. Ein eisiger Schauder durchfuhr Eragon. Ihr Geist war vollkommen fremdartig. Er fühlte sich groß und mächtig an und war angefüllt mit den Erinnerungen ungezählter Jahre. Dunkle Gedanken lauerten außerhalb seiner Reichweite, leidvolle Erfahrungen ihres Volkes, die ihn zusammenzucken ließen, als sie sein Bewusstsein streiften. Und doch schimmerte durch all die Eindrücke eine Melodie wilder, unvergleichlicher Schönheit hindurch, die ihre Persönlichkeit verkörperte.
    Wie ist dein Name?, fragte sie ihn in der alten Sprache. Ihre Stimme klang matt und voll stiller Verzweiflung.
    Eragon. Und wie heißt du? Ihr Bewusstsein zog ihn an sich, lud ihn  ein, in das verträumte Rauschen ihres Bluts einzutauchen. Mit großer Mühe widerstand er der Verlockung, wenngleich sein Herz ihrer Aufforderung liebend gern nachgegeben hätte. Zum ersten Mal verstand er die überirdische Anziehungskraft der Elfen. Sie waren magische Wesen, unterlagen nicht den natürlichen Gesetzmäßigkeiten der ihm bekannten Welt - sie unterschieden sich von Menschen so sehr, wie Drachen sich von anderen Tieren unterschieden.
    …Arya. Warum sprichst du auf diese Weise mit mir? Bin ich noch immer eine Gefangene des Imperiums?
    Nein, du bist frei!, sagte Eragon. Obwohl ihm die alte Sprache nicht allzu geläufig war, gelang es ihm, ihr zu erklären: Ich wurde in Gil’ead gefangen gehalten genau wie du, aber ich bin geflohen und habe dich befreit. In den fünf Tagen, die seitdem vergangen sind, haben wir die Wüste Hadarac durchquert und befinden uns nun am Fuße des Beor-Gebirges. Du hast in der ganzen Zeit keinen Ton gesagt und nur ohnmächtig dagelegen.
    Ah ... Also war ich in Gil’ead. Sie hielt inne. Ich weiß, dass meine Wunden geheilt wurden, aber als es geschah, wusste ich nicht, warum - ich war sicher, dass man es nur tat, um mich anschließend von neuem quälen zu können. Jetzt aber weiß ich, dass du mich geheilt hast. Leise fügte sie hinzu: Und trotzdem bin ich noch nicht erwacht und das macht dich ratlos.
    Ja.
    Während meiner Gefangenschaft wurde mir ein seltenes Gift verabreicht, das Skilna Bragh, zusammen mit der Droge, die meine Kräfte betäubte. Man gab mir jeden Morgen das Gegenmittel für die Giftdosis des Vortages, und wenn ich mich weigerte, es einzunehmen, wurde es mir gewaltsam eingeflößt. Ohne das Gegenmittel sterbe ich innerhalb weniger Stunden. Deshalb habe ich mich in diese Trance versetzt, denn sie verlangsamt das Fortschreiten der Vergiftung - aufgehalten wird sie dadurch jedoch nicht ... Ich erwog aufzuwachen, um meinem Leben ein Ende zu setzen und mich dadurch Galbatorix zu entziehen, aber dann tat ich es doch nicht, weil ich hoffte, dass du auf meiner Seite stehst ... Ihre Stimme erstarb.
    Wie lange kannst du noch in diesem Zustand bleiben?, fragte Eragon.
    Mehrere Wochen, aber ich fürchte, ich habe nicht mehr so viel Zeit. Dieser Dauerschlaf kann den Tod nicht ewig aufschieben ... Selbst jetzt spüre ich ihn in meinen Adern. Wenn ich das Gegenmittel nicht bekomme, wird das Gift mich in drei oder vier Tagen töten.
    Und wo gibt es das Gegenmittel?
    Außerhalb des Königreiches nur an zwei Orten: bei meinem Volk und bei den Varden. Meine Heimat ist jedoch selbst für einen Drachen zu weit entfernt.
    Was ist mit den Varden? Wir würden dich umgehend zu ihnen bringen, aber wir wissen nicht, wo sie sich aufhalten.
    Ich sage es dir - aber du musst mir versprechen, dass du ihren Aufenthaltsort niemandem verrätst, der in Galbatorix’ Diensten steht. Außerdem musst du schwören, dass du mich nicht in irgendeiner Weise täuschst und dass du nicht vorhast, den Elfen, Zwergen, Varden oder den Drachen Schaden zuzufügen.
    Was Arya von ihm verlangte, war eigentlich ganz einfach - wenn sie nicht in der alten Sprache miteinander geredet hätten. Eragon wusste, dass sie Schwüre hören wollte, die bindender waren als das Leben selbst. Einmal geleistet, konnte man ihn nie wieder zurücknehmen. Und selbst

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