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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Trockenheit zu schaffen, aber er ließ es sich nicht anmerken. »Bring die Pferde her.« Mit ihren Klauen hob Saphira ihm eine kleine Grube aus, dann schloss er die Augen und entfesselte den Zauber. Obwohl der Boden an der Oberfläche völlig ausgedörrt war, enthielt er so viel Feuchtigkeit, dass die Pflanzen davon leben konnten, und es reichte aus, um die Grube mehrere Male mit Wasser zu füllen.
    Murtagh füllte die Wasserschläuche auf, dann trat er zur Seite und ließ die Pferde trinken. Die durstigen Tiere saugten die Flüssigkeit eimerweise in sich hinein. Eragon war gezwungen, das Wasser aus noch größerer Tiefe heraufzuholen, damit sie ihren Durst stillen konnten. Es kostete ihn all seine Kraft. Als die Pferde endlich  zufrieden gestellt waren, sagte er zu Saphira: Wenn du trinken willst, dann tu es jetzt. Ihr Kopf schlängelte sich um ihn herum, und sie trank zwei große Schlucke, das war alles.
    Bevor er das Wasser wieder im Boden versickern ließ, schüttete Eragon so viel in sich hinein, wie er konnte, dann sah er zu, wie die letzten Tropfen im Erdreich verschwanden. Das Wasser oben zu halten, war schwerer gewesen, als er gedacht hatte. Aber wenigstens schaffe ich es, dachte er und erinnerte sich amüsiert daran, wie er sich einst abgemüht hatte, um einen kleinen Kieselstein hochzuheben.
     Es war eiskalt, als sie am nächsten Tag aufstanden. Das Morgenlicht verlieh dem Sand eine rosige Färbung, und die Luft war diesig, sodass man kaum den Horizont sah. Murtaghs Laune hatte sich trotz des erholsamen Nachtschlafs nicht gebessert, und Eragon merkte, dass auch seine eigene Stimmung zunehmend sank. Beim Frühstück fragte er: »Glaubst du, es dauert lange, bis wir wieder aus der Wüste heraus sind?«
    Murtagh funkelte ihn an. »Wir durchqueren ja nur einen kleinen Teil davon, daher kann ich mir nicht vorstellen, dass wir noch mehr als zwei oder drei Tage brauchen.«
    »Aber sieh doch, wie weit wir schon gekommen sind.«
    »Na schön, dann dauert es vielleicht nicht mehr ganz so lange! Ich will nur so schnell wie möglich raus aus dieser verdammten Wüste. Was wir tun, ist schon anstrengend genug, auch ohne sich alle paar Minuten den Sand aus den Augen kratzen zu müssen.«
    Als sie mit dem Essen fertig waren, ging Eragon zu der Elfe hinüber. Sie lag da wie tot - ein Leichnam bis auf die gleichmäßigen Atemzüge. »Wo liegt deine Verletzung?«, flüsterte Eragon und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Wie kannst du so lange schlafen und trotzdem am Leben bleiben?« Er hatte noch deutlich das Bild vor Augen, wie sie wachsam und beherrscht in der Gefängniszelle gestanden hatte. Beklommen band er sie wieder an Saphiras Bauch, dann sattelte er Schneefeuer und stieg auf.
    Als sie aus dem Lager ritten, wurden am Horizont verschwommene dunkle Flecken sichtbar. Murtagh hielt sie für ferne Hügel. Eragon war sich nicht sicher, konnte in der dunstigen Luft aber keine Einzelheiten erkennen.
    Seine Gedanken kreisten um die Notlage der Elfenfrau. Er war sich sicher, dass man ihr irgendwie helfen musste, sonst würde sie sterben, doch er wusste nicht recht, was er tun sollte. Saphira teilte seine Sorge. Sie redeten stundenlang darüber, doch keiner von ihnen kannte sich gut genug in den Heilkünsten aus, um das Problem, das sich ihnen hier stellte, zu lösen.
    Gegen Mittag legten sie eine kurze Pause ein. Als sie sich wieder auf den Weg machten, bemerkte Eragon, dass sich der Morgen-dunst verzogen hatte und die fernen Punkte deutlicher zu erkennen waren als zuvor.
    Es waren keine verschwommenen purpurblauen Farbflecken mehr, sondern breite, bewaldete Hügel mit scharfen Konturen. Die Luft darüber war schneeweiß - alle Farbe schien aus dem Himmelsstreifen gewichen, der sich von den Hügeln bis an den Rand des Horizonts erstreckte.
    Er starrte ungläubig in die Ferne, doch je mehr er versuchte zu begreifen, was er da sah, desto verwirrter wurde er. Er schloss die Augen, schüttelte den Kopf und redete sich ein, das Ganze müsse eine durch die heiße Wüstenluft hervorgerufene Halluzination sein. Doch als er die Augen wieder öffnete, sah er sich immer noch dieser rätselhaften Vision gegenüber. Genau genommen war jetzt der halbe Himmel vor ihnen weiß. Eragon hatte das Gefühl, dass irgendetwas an diesem Anblick ganz und gar nicht stimmte und wollte gerade Murtagh und Saphira darauf hinweisen, als er plötzlich begriff, was er sah.
    Was sie für Hügel gehalten hatten, waren tatsächlich die Ausläufer

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