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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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verurteilen.«
    Murtagh schüttelte langsam den Kopf, seine Augen waren feucht. »Es ist nichts dergleichen. Ich habe nichts getan, was diese Behandlung rechtfertigen würde, obwohl es leichter wäre, dafür zu büßen, wenn ich wirklich etwas verbrochen hätte. Nein, mein einziges Missgeschick ist, am Leben zu sein.« Er hielt inne und holte zitternd Luft. »Mein Vater, er ... «
    Ein scharfes Fauchen von Saphira schnitt ihm das Wort ab. Seht mal!
    Sie folgten ihrem nach Westen gerichteten Blick. Murtagh erbleichte. »Unheil zieht herauf!«
    Etwa drei Meilen entfernt, parallel zur Bergkette, marschierte eine Kolonne von Gestalten nach Osten. Der mehrere hundert Mann starke Trupp war fast eine Meile lang. Staub wirbelte unter den Stiefeln auf. Die Waffen funkelten im schwindenden Tageslicht. Ihnen voran fuhr ein Standartenträger in einem schwarzen Streitwagen, ein riesiges scharlachrotes Banner vor sich herhaltend.
    »Die Schergen des Königs«, sagte Eragon müde. »Sie haben uns gefunden.«
    »Ja, aber es sind Urgals, keine Menschen«, sagte Murtagh.
    »Woran siehst du das?«
    Murtagh deutete auf die Standarte. »Die Flagge zeigt das persönliche Wappen eines Urgal-Häuptlings. Er ist ein brutaler, halb wahnsinniger Rohling, der zu Wutausbrüchen neigt.«
    »Du bist ihm schon begegnet?«
    Murtaghs Augen verengten sich. »Einmal, ganz kurz. Ich habe immer noch Narben von damals. Diese Urgals wurden vielleicht gar nicht unseretwegen hergeschickt, aber ich bin sicher, dass sie uns inzwischen entdeckt haben und uns verfolgen werden. Ihr Häuptling  ist nicht gerade dafür bekannt, sich einen Drachen entgehen zu lassen, besonders wenn er von der Sache in Gil’ead gehört hat.«
    Eragon stürzte zum Feuer und trat es hastig aus. »Wir müssen fliehen! Du willst nicht zu den Varden, aber ich muss Arya zu ihnen bringen, sonst stirbt sie. Wie wäre es mit einem Kompromiss: Du begleitest mich bis zum See Kóstha-mérna und danach gehst du deines Weges.« Murtagh zögerte. Eragon fügte noch rasch hinzu: »Wenn du mich jetzt verlässt, vor den Augen der Urgals, werden sie dich verfolgen. Was willst du dann tun? Allein gegen sie antreten?«
    »Na schön«, sagte Murtagh und warf die Satteltaschen über Tornacs Flanken, »aber wenn wir uns in der Nähe der Varden befinden, werde ich gehen.«
    Eragon hätte Murtagh am liebsten weiter ausgefragt, doch die anrückenden Urgals waren jetzt das dringlichere Problem. Er packte seine Habseligkeiten zusammen und sattelte Schneefeuer. Saphira breitete die Flügel aus, hob ab und kreiste über ihnen. Sie blickte wachsam auf Murtagh und Eragon herab, während diese das Lager verließen.
    In welche Richtung soll ich fliegen?, fragte Saphira.
    Nach Osten, immer an der Bergkette entlang.
    Saphira spannte die Flügel an und ließ sich von einem warmen Aufwind in die Höhe tragen, bis sie über den Pferden am Himmel schwebte. Ich frage mich, warum die Urgals hier sind. Vielleicht sollen sie ja die Varden angreifen.
    Dann sollten wir versuchen, die Varden zu warnen, sagte Eragon und lenkte Schneefeuer an einigen halb versteckten Kaninchen-bauten vorbei. Als der Abend in die Nacht überging, verschmolzen die Urgals hinter ihnen mit der Dunkelheit.
     

MEINUNGS VERSCHIEDEN-HEITEN
    Als ein neuer Morgen graute, hatte Eragon sich die Wange an Schneefeuers Hals wund gescheuert, und von der Rauferei mit Murtagh tat ihm noch immer alles weh. Die ganze Nacht hindurch hatten sie abwechselnd im Sattel geschlafen. Dadurch hatten sie die Urgals weit hinter sich gelassen, und doch wussten sie nicht, ob sie den Vorsprung würden halten können. Die Pferde waren kurz davor zusammenzubrechen. Trotzdem preschten sie unablässig weiter. Ob es reichen würde, um den Urgals zu entkommen, hing davon ab, wie ausgeruht die Ungeheuer waren … und ob Tornac und Schneefeuer durchhielten.
    Das Beor-Gebirge warf einen gewaltigen Schatten über das Land und raubte ihm dadurch jegliche Sonnenwärme. Im Norden lag die Wüste Hadarac, ein schmaler weißer Streifen, hell wie Schnee zur Mittagszeit.
    Ich brauche etwas zu fressen, sagte Saphira. Meine letzte Jagd liegt mehrere Tage zurück. Der Hunger krallt sich in meinen Magen. Wenn ich sofort losfliege, kann ich ein ganzes Dutzend dieser leckeren Gazellen verdrücken.
    Eragon lächelte über ihre Übertreibung. Geh, wenn du jagen willst, aber lass Arya hier.
    Ich beeile mich. Er band die Elfe von Saphiras Bauch los und setzte sie in Schneefeuers Sattel. Saphira flog davon

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