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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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einer gigantischen, dutzende Meilen breiten Gebirgskette. Bis auf den dichten Wald in den unteren Regionen waren die Berge völlig mit Schnee und Eis bedeckt. Das war es, was Eragon zu dem Trugschluss verleitet hatte, der Himmel sei weiß. Er reckte den Hals und versuchte, die Gipfel zu erkennen, doch sie waren nicht zu  sehen. Die Berge reichten in den Himmel hinein, bis sie aus dem Blickfeld verschwanden. Enge, zerklüftete Täler und Schluchten lagen zwischen den gewaltigen Bergmassiven, die sich fast berührten. Von weitem sah es aus wie ein zersprungener, breiter Felswall, der Alagaësia mit dem Himmel verband.
    Diese Berge nehmen ja gar kein Ende!, dachte er fassungslos. In Geschichten, in denen vom Beor-Gebirge die Rede war, wurde immer von seiner gewaltigen Größe gesprochen, aber Eragon hatte diese Berichte stets als übertrieben abgetan. Nun musste er jedoch zugeben, dass sie der Wahrheit entsprachen.
    Seine Verwunderung und Überraschung spürend, folgte Saphira seinem Blick. Wenn ich diese Berge sehe, komme ich mir wieder ganz klein vor, wie ein frisch geschlüpftes Drachenbaby!
    Wir müssten schon bald den Rand der Wüste erreicht haben,  sagte Eragon. Es hat nur zwei Tage gedauert und wir sehen schon die andere Seite und was dahinter liegt!
    Saphira kreiste über den Dünen. Ja, aber wenn man bedenkt, wie riesig die Berge sind, könnten sie trotzdem noch hundertfünfzig Meilen weit weg sein. Entfernungen sind bei solchen Größenordnungen schwer abzuschätzen. Wäre das nicht ein ausgezeichnetes Versteck für die Elfen oder die Varden?
    Da drinnen ist Platz für viel mehr Völker als nur die Elfen und Varden, sagte Eragon. Ganze Nationen könnten dort im Geheimen existieren, ohne dass das Imperium davon erfährt. Stell dir vor, man würde inmitten dieser gewaltigen Bergkolosse leben! Er ritt zu Murtagh heran und deutete grinsend in die Ferne.
    »Was ist denn?«, brummte Murtagh.
    »Sieh genau hin«, forderte Eragon ihn auf.
    Murtagh starrte auf den Horizont. Er zuckte mit den Schultern. »Was denn, ich ...« Dann blieb ihm das Wort im Hals stecken und seine Kinnlade klappte herunter. Kopfschüttelnd stammelte er: »Das ist doch nicht möglich!« Er sah noch einmal hin und schüttelte erneut den Kopf. »Ich wusste ja, dass das Beor-Gebirge groß ist, aber dass es so riesig ist, war mir nicht klar!«
    »Hoffentlich richtet sich die Größe der dort lebenden Tiere nicht nach der Höhe der Berge«, sagte Eragon scherzhaft.
    Murtagh lächelte. »Es wird gut tun, mal wieder im Schatten zu sein und sich ein paar Wochen lang zu erholen. Ich habe langsam genug von diesem Gewaltmarsch.«
    »Ich bin auch erschöpft«, gestand Eragon, »aber ich möchte nicht Halt machen, bevor die Elfe wieder gesund ist.«
    »Was sollte es ihr helfen, wenn wir ewig so weiterziehen?«, sagte Murtagh mit ernstem Gesicht. »Es ist doch besser für sie, in einem Bett zu liegen, als den ganzen Tag an Saphiras Bauch zu hängen.«
    Eragon zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hast du Recht. Wenn wir die Berge erreicht haben, könnte ich sie von dort aus nach Surda bringen - es ist nicht weit. Dort muss es doch einen Heiler geben, der ihr helfen kann. Wir können es jedenfalls nicht.«
    Murtagh beschattete mit der Hand seine Augen und starrte zu den Bergen hinüber. »Darüber reden wir später. Unser erstes Ziel ist es, das Gebirge zu erreichen. Dort können die Ra’zac uns nicht so leicht finden und wir sind vor den Soldaten des Königs sicher.«
    Während der Tag verstrich, schienen sie dem Beor-Gebirge keinen Zoll näher zu kommen, doch die Landschaft veränderte sich dramatisch. Der lockere rötliche Sandboden verwandelte sich langsam in feste dunkelbraune Erde. Anstelle der Dünen gab es nun des Öfteren Stellen mit struppigem Pfanzenbewuchs und tiefen Boden-furchen, in denen das Schmelzwasser aus den Bergen herabflutete. Eine kühle Brise brachte willkommene Erfrischung. Die Pferde spürten die Klimaveränderung und eilten mit neuem Elan vorwärts.
    Als der Abend hereinbrach und das Sonnenlicht schwand, waren sie nur noch wenige Meilen von den Bergausläufern entfernt. Gazellen sprangen durch üppige Felder aus wogendem Gras. Eragon sah, wie Saphira die Tiere hungrig beobachtete. Sie schlugen ihr Lager an einem Bach auf, erleichtert, dass sie endlich die strapaziöse Wüste Hadarac hinter sich gelassen hatten.
     

ZU NEUEN UFERN
    Sie saßen völlig abgekämpft, aber mit triumphierendem Lächeln am Lagerfeuer und gratulierten

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