Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
wenn das auch gar nicht seine Absicht war, so lastete diese Gewissheit doch schwer auf ihm, als er ernst sein Ein-verständnis bekundete.
    Du hast deinen Schwur geleistet ... Eine Reihe Schwindel erregender Bilder blitzte plötzlich in seinem Geist auf. Er sah sich meilenweit nach Osten über das Beor-Gebirge fliegen. Eragon versuchte, sich die Route so gut es ging einzuprägen, während zerklüftete Berge und tiefe Schluchten an ihm vorbeizogen. Jetzt flog er nach Süden, noch immer den Bergen folgend. Dann drehten sich die Bilder in seinem Kopf, und plötzlich sah er ein schmales, gewundenes Tal, das zu einem schäumenden Wasserfall führte, der in einen tiefen See hinab-stürzte.
    Die Bildfolge endete. Es ist weit, sagte Arya, aber lass dich davon nicht entmutigen. Wenn du am Ende des Bärenzahnflusses den See Kóstha-mérna erreichst, nimm einen Stein, schlag damit auf die
    Klippe neben dem Wasserfall und rufe: Aí Varden abr du Shur’tugals gata vanta. Man wird dich einlassen und dir eine schwierige Prüfung auferlegen. Lehne sie nicht ab, wie gefährlich sie auch scheinen mag.
    Welches Gegenmittel soll man dir gegen das Gift verabreichen?,  fragte er.
    Ihre Stimme bebte, aber dann schöpfte sie noch einmal Kraft.  Sag ihnen - sie sollen mir Túnivors Nektar geben. Du musst mich jetzt verlassen… Ich habe schon zu viel Kraft verbraucht. Rede nicht mehr mit mir, nur wenn es keine Hoffnung mehr gibt, die Varden rechtzeitig zu erreichen. In diesem Falle muss ich dir einige Informationen mitgeben, damit die Varden überleben. Leb wohl, Eragon Drachenreiter ... Mein Leben liegt in deinen Händen.
    Arya entzog sich der Verbindung. Eragon atmete tief durch und zwang sich, die Augen zu öffnen. Murtagh und Saphira standen neben ihm und schauten besorgt auf ihn herab. »Geht es dir gut?«, fragte Murtagh. »Du kniest seit fast fünfzehn Minuten hier.«
    »Wirklich?«, fragte Eragon blinzelnd.
    Ja, und am Anfang hast du so schmerzerfüllt dreingeblickt, als wärst du in eine Schlangengrube geraten, stellte Saphira trocken fest.
    Eragon stand auf und streckte seine steifen Glieder. »Ich habe mit Arya gesprochen!« Murtagh runzelte die Stirn, als wollte er Eragon fragen, ob er verrückt geworden sei. Dieser sagte erklärend: »Die Elfe - das ist ihr Name.«
    Und was fehlt ihr?, fragte Saphira ungeduldig.
    Eragon schilderte rasch das ganze Gespräch. »Wie weit ist es bis zu den Varden?«, wollte Murtagh wissen.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher«, gab Eragon zu. »Wenn ich mich nach den Bildern richte, die sie mir gezeigt hat, glaube ich, es ist weiter als von hier nach Gil’ead.«
    »Und das sollen wir in drei oder vier Tagen schaffen?«, fragte  Murtagh ärgerlich. »Es hat fünf Tage gedauert, bis wir hier waren! Was willst du - die Pferde in den Tod hetzen? Sie sind jetzt schon völlig ausgelaugt.«
    »Aber wenn wir nichts tun, stirbt sie! Wenn es zu viel ist für die Pferde, können Arya und ich ja vorausfliegen; so wären wir wenigstens rechtzeitig bei den Varden. Du könntest ein paar Tage später zu uns stoßen.«
    Murtagh brummte und verschränkte die Arme vor der Brust. »Natürlich. Murtagh, der Packesel. Murtagh, der Pferdeknecht. Wie konnte ich das vergessen, dafür bin ich ja immer noch gut genug. Außerdem ist ja egal, dass mich jetzt jeder Soldat im Königreich sucht, weil du dich nicht verteidigen konntest und ich dich befreien musste. Ja, ich schätze, ich folge einfach deinen Anweisungen und komme mit den Pferden nach, ganz der pflichtgetreue Diener.«
    Die plötzliche Schärfe in Murtaghs Stimme verblüffte Eragon. »Was ist mit dir los? Ich bin dankbar für deine Hilfe. Es besteht kein Grund, wütend auf mich zu werden! Ich habe dich nicht gebeten, mich zu begleiten oder mich in Gil’ead zu befreien. Das hast du aus freien Stücken getan. Ich habe dich zu nichts gezwungen.«
    »Nein, offen ausgesprochen hast du es nie. Was blieb mir denn anderes übrig, als dir gegen die Ra’zac zu helfen? Und später in Gil’ead, wie hätte ich dich mit reinem Gewissen im Stich lassen können? Das Problem mit dir ist«, sagte Murtagh und stieß Eragon den Finger vor die Brust, »dass du so hilflos bist, dass du einen praktisch zwingst, dir beizustehen!«
    Die Worte trafen Eragon in seinem Stolz, denn er merkte, dass ein Körnchen Wahrheit darin enthalten war. »Fass mich nicht an«, brauste er auf.
    Murtagh lachte mit einem höhnischen Ton in der Stimme. »Oder was? Willst du mich verprügeln? Du würdest ja

Weitere Kostenlose Bücher