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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Scherz. Warum hast du das gesagt?«
    Einen Moment lang wurde Angelas Gesichtsausdruck hart. »Rückblickend war das ziemlich geschmacklos von mir, aber ich konnte ja nicht wissen, was ihm bevorstand. Wie soll ich es ausdrücken? - In gewisser Weise war Brom verflucht. Es war sein Schicksal, bei  allem, was er anpackte - eine Sache ausgenommen -, zu scheitern, obwohl es nicht seine Schuld war. Er wurde zum Reiter auserwählt, aber sein Drache starb. Er liebte eine Frau, aber diese Liebe war ihr Ruin. Und er wurde dazu bestimmt, über dich zu wachen und dich auszubilden, aber am Ende konnte er auch dieses Vorhaben nicht vollenden. Das Einzige, was ihm wirklich gelang, war, Morzan zu töten, und eine bessere Tat hätte er nicht vollbringen können.«
    »Brom hat mir gegenüber nie von einer Frau gesprochen«, entgegnete Eragon.
    Angela zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Ich habe es von jemandem gehört, der unmöglich lügen konnte. Aber genug mit dem Gerede! Das Leben geht weiter und wir sollten die Toten nicht mit unseren Sorgen belasten.« Sie klaubte einen Haufen Schilfrohr vom Boden auf und begann, es zusammenzuflechten. Damit war das Thema beendet.
    Eragon zögerte, dann gab er nach. »Na schön. Also, warum bist du in Tronjheim statt in Teirm?«
    »Ah, endlich eine interessante Frage«, sagte Angela. »Nachdem ich nach sehr langer Zeit wieder einmal Broms Namen gehört hatte - und zwar aus deinem Mund -, spürte ich, dass Alagaësia von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Die Leute munkelten, dass der König einen Drachenreiter jagt. Da wurde mir klar, dass der Drache aus dem Ei der Varden geschlüpft sein musste. Ich schloss meinen Laden und machte mich auf, um mehr darüber zu erfahren.«
    »Du wusstest von dem Ei?«
    »Natürlich. Ich bin doch kein Trottel. Ich bin viel älter, als du glaubst. Es geschieht kaum etwas, ohne dass es mir zu Ohren kommt.« Sie machte eine Pause und konzentrierte sich auf ihre Handarbeit. »Wie auch immer, ich erkannte, dass ich so schnell wie möglich zu den Varden aufbrechen musste. Ich bin jetzt schon fast einen Monat hier, obwohl es mir nicht besonders gefällt - für meinen Geschmack ist es hier viel zu modrig. Und in Farthen Dûr sind alle so ernst und ehrenwert. Wahrscheinlich hält das Schicksal sowieso einen tragischen Tod für all die Sauertöpfe bereit.« Mit spöttischer Miene stieß sie einen lang gezogenen Seufzer aus. »Und die Zwerge sind nichts weiter als eine Horde abergläubischer Narren, die damit zufrieden sind, ihr ganzes Leben lang auf Felsen einzuschlagen. Das einzig Erfreuliche an diesem Ort sind die vielen Pilze, die in Farthen Dûr wachsen.«
    »Warum bleibst du dann hier?«, fragte Eragon schmunzelnd.
    »Weil ich gern dort bin, wo wichtige Dinge geschehen«, sagte Angela, den Kopf zur Seite geneigt. »Außerdem wäre Solembum ohne mich losgezogen, wenn ich in Teirm geblieben wäre, und ich genieße nun einmal seine Gesellschaft. Aber jetzt verrate mir bitte, was für Abenteuer du seit unserer letzten Begegnung erlebt hast.«
    Während der nächsten Stunde fasste Eragon die Ereignisse der letzten zweieinhalb Monate zusammen. Angela lauschte schweigend, aber als er seinen Gefährten erwähnte, rief sie entgeistert: »Murtagh!«
    Eragon nickte. »Er hat mir verraten, wer er ist. Aber lass mich erst meine Geschichte zu Ende erzählen, bevor du dir ein Urteil erlaubst. « Er fuhr mit seinem Bericht fort. Als er fertig war, lehnte sich Angela nachdenklich in ihrem Stuhl zurück. Das Schilfrohr war vergessen. Plötzlich sprang Solembum aus seinem Versteck und landete auf ihrem Schoß. Er rollte sich zusammen und sah Eragon unverwandt an.
    Angela streichelte die Werkatze. »Faszinierend. Galbatorix hat sich mit den Urgals verbündet und Murtagh hat sich zu erkennen gegeben ... Ich würde dich ja warnen, mit ihm vorsichtig zu sein, aber du bist dir der Gefahr offenbar bewusst.«
    »Murtagh war mir ein unerschütterlicher Freund und Verbündeter«, sagte Eragon bestimmt.
    »Trotzdem, sei auf der Hut.« Angela hielt inne, dann sagte sie angewidert: »Dann ist da noch die Sache mit dem Schatten, Durza. Ich glaube, abgesehen von Galbatorix, stellt er momentan die größte Bedrohung für die Varden dar. Ich hasse diese Schatten - sie praktizieren die schlimmste Magie, die es außer der Nekromantie noch  gibt. Am liebsten würde ich ihm mit einer stumpfen Haarnadel das Herz herausgraben und es an ein Schwein verfüttern!«
    Eragon erschrak über ihre

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