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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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plötzliche Heftigkeit. »Das verstehe ich nicht«, unterbrach er sie. »Brom hat gesagt, Schatten wären Zauberer, die sich der Hilfe von Geistern bedienen, um ihren Willen zu bekommen. Aber warum macht sie das so böse?«
    Angela schüttelte den Kopf. »Das tut es ja gar nicht. Zauberer sind eigentlich ganz normale Leute - sie sind weder besser noch schlechter als andere Menschen. Sie gebrauchen lediglich ihre Fähigkeiten, um die Kräfte der Geister zu nutzen. Schatten hingegen missbrauchen diese Kunst, um ihre Macht zu vergrößern, und dafür lassen sie es sogar zu, dass die Geister von ihrem Körper Besitz ergreifen. Leider nisten sich nur die allerbösesten Geister im Körper eines Menschen ein, und wenn man einen solchen Geist einmal in sich hat, verschwindet er nie wieder. So etwas kann auch versehentlich passieren, falls der beschworene Geist stärker ist als der Zauberer selbst. Doch wenn auf diese Weise ein Schatten entsteht, ist es fast unmöglich, ihn zu töten. Du weißt bestimmt, dass es bisher nur zwei Personen gab, die Elfe Laetri und den Drachenreiter Irnstad, denen dieses Kunststück gelang.«
    »Ich kenne die Geschichten.« Eragon deutete mit ausholender Geste auf den Raum. »Warum wohnst du so weit oben? Ist es nicht langweilig, so allein zu sein? Und wie hast du all deine Sachen hier heraufgebracht?«
    Angela lachte. »Willst du die Wahrheit hören? Ich bin geflüchtet. Als ich nach Tronjheim kam, hatte ich in den ersten Tagen meine Ruhe, bis einer der Torhüter, die mich nach Farthen Dûr einließen, ausgeplaudert hat, wer ich bin. Und dann kamen plötzlich alle Zauberkundigen - obwohl sie diese Bezeichnung kaum verdienen - zu mir und lagen mir in den Ohren, ihrem geheimen Zirkel beizutreten. Schließlich drohte ich ihnen damit, sie alle in Kröten - pardon: Frösche - zu verwandeln, aber als auch das nicht half, schlich ich mich mitten in der Nacht hier herauf. Es war weniger mühselig, als man meinen sollte, besonders für jemanden mit meinen Fähigkeiten.«
    »Musstest du die Zwillinge deinen Geist untersuchen lassen, bevor du Farthen Dûr betreten durftest?«, fragte Eragon. »Mich haben sie gezwungen, sie in meinem Gedächtnis herumstöbern zu lassen.«
    Ein kalter Glanz trat in Angelas Augen. »Das würden sie bei mir nicht wagen, aus Angst davor, was ich ihnen dann antun könnte. Oh, sie würden es natürlich liebend gern tun, aber sie wissen genau, dass sie hinterher nur noch Unsinn plappernde und sabbernde Wirrköpfe wären. Ich komme schon seit langem hierher, lange bevor die Varden sich angewöhnten, den Geist der Leute zu durchwühlen … Und jetzt lasse ich sie damit gar nicht erst anfangen.«
    Sie schielte in den angrenzenden Raum und sagte: »So. Das war ein erhellendes Gespräch, aber ich fürchte, du musst jetzt gehen. Mein Gebräu aus Alraunewurzel und der Zunge eines Wassermolchs kocht gleich und man muss es ständig umrühren. Komm mich besuchen, wenn du Zeit hast. Und erzähle bitte niemandem, wo ich bin! Ich möchte nicht schon wieder umziehen. Es würde mich wahnsinnig - aufregen. Und du willst mich sicher nicht erleben, wenn ich mich aufrege!«
    »Ich werde dein Geheimnis hüten«, versprach Eragon und stand auf.
    Solembum sprang von Angelas Schoß, als sie sich erhob. »Gut!«, rief sie aus.
    Eragon verabschiedete sich und ging. Solembum geleitete ihn zurück zum Drachenhort, dann entließ er ihn mit einem kurzen Zucken seines Schwanzes und strolchte.
     

DER THRONSAAL DES ZWERGENKÖNIGS
    Im Drachenhort wartete ein Zwerg auf Eragon. Nachdem er sich verneigt und »Argetlam« gemurmelt hatte, sagte er mit breitem Akzent: »Gut. Aufgewacht. Knurla Orik schickt nach dir.« Er verneigte sich erneut und trippelte davon. Saphira sprang aus ihrer Höhle und landete neben Eragon. Sie hielt Zar’roc in den Klauen.
    Was soll ich damit?, fragte er stirnrunzelnd.
    Sie legte den Kopf schräg. Es tragen. Du bist ein Drachenreiter und solltest auch das Schwert eines Reiters an deiner Seite haben. Zar’roc mag auf eine blutige Geschichte zurückblicken, aber das darf dich nicht beeinflussen. Schreib damit ein neues Kapitel seiner Geschichte und trage es mit Stolz.
    Bist du sicher? Du weißt doch, was Ajihad gesagt hat.
    Saphira schnaubte und eine Rauchwolke stieg aus ihren Nüstern auf. Trage es, Eragon. Wenn du auch weiter dein eigener Herr sein willst, dann lass dich in deinem Handeln nicht von der Meinung anderer leiten.
    Wie du meinst, sagte er widerwillig und befestigte die

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