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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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sie schnaubend den Kopf zurück und stellte sich hinter Eragon. Ihr Schwanz peitschte über den Boden.
    Was ist los?, fragte er. Sie antwortete nicht.
    Brom wandte sich zu ihm um und fragte in einem sonderbaren Ton: »Wie heißt sie?«
    »Saphira.« Ein eigenartiger Ausdruck legte sich über Broms Züge. Er bohrte das Ende seines Stabs mit solcher Kraft in den Schnee, dass seine Knöchel weiß hervortraten. »Von allen Namen, die du mir genannt hast, war es der einzige, der ihr gefiel. Ich finde, er passt zu ihr«, fügte Eragon rasch hinzu.
    »Das tut er«, sagte Brom. Etwas lag in seiner Stimme, das Eragon nicht deuten konnte. War es ein Gefühl des Verlustes? War es Staunen, Angst oder Neid? Er wusste es nicht. Es konnte alles zusammen oder nichts von alledem sein. Brom hob die Stimme und sagte: »Sei gegrüßt, Saphira. Es ist mir eine Ehre, dich kennen zu lernen.« Er machte eine merkwürdige Handbewegung und verneigte sich.
    Ich mag ihn, sagte Saphira leise.
    Natürlich magst du ihn; schließlich gefällt es jedem, wenn man ihm schmeichelt. Eragon klopfte ihr auf die Schulter und ging zu der Ruine des Hauses. Saphira und Brom folgten ihm. Der alte Mann wirkte rege und lebendig.
    Eragon stieg über die Trümmer und kletterte unter einer Tür hindurch in die Überreste seines Zimmers. Er erkannte es kaum wieder unter den Haufen zerborstenen Holzes. Geleitet von seiner Erinnerung, suchte er nach der Stelle, wo die Innenwand gewesen war. Dort fand er seinen leeren Rucksack. Ein Teil des Rahmens war entzwei, aber der Schaden ließ sich leicht reparieren. Er suchte weiter und entdeckte schließlich das Ende seines Bogens, der noch immer in dem Wildlederfutteral steckte.
    Obwohl das Leder abgewetzt und zerschrammt war, sah er mit  Freude, dass das geölte Holz keinen Schaden genommen hatte. Endlich habe ich mal Glück, dachte er. Vorsichtig spannte er die Bogensehne. Sie ließ sich mit einer fließenden Bewegung zurückziehen, ohne dass das Holz geknackt hätte. Zufrieden suchte er nach dem Köcher, den er ganz in der Nähe fand. Die meisten Pfeile waren zerbrochen.
    Er drückte Brom Bogen und Köcher in die Hand, und der alte Mann sagte: »Es bedarf eines kräftigen Armes, um diese Sehne zu spannen.« Eragon nahm das Kompliment schweigend an. Er durch-stöberte den Rest des Hauses nach weiteren nützlichen Gegenständen und legte die Sammlung neben Brom auf den Boden. Es war nur ein kleiner Haufen. »Was nun?«, fragte Brom. Sein Blick war scharf und durchdringend. Eragon schaute weg.
    »Wir suchen uns ein Versteck.«
    »Weißt du schon, wo?«
    »Ja.« Bis auf den Bogen wickelte er alle Gegenstände zu einem Bündel zusammen, verschnürte es und band es an seinem Rucksack fest. »Wir müssen dort entlang«, sagte er und machte sich in Richtung Wald auf. Saphira, folge uns in der Luft. Deine Fußabdrücke sind zu leicht zu erkennen.
    Einverstanden. Sie stieg hinter ihnen in den Himmel.
    Ihr Ziel war nicht weit entfernt, doch Eragon wählte eine verschlungene Route, um eventuelle Verfolger abzuschütteln. Es dauerte mehr als eine Stunde, bis er schließlich mitten im Wald vor einem gut verborgenen Dornengestrüpp stehen blieb.
    Die Lichtung im Zentrum der Büsche war gerade groß genug für ein Lagerfeuer, zwei Menschen und einen Drachen. Rote Eichhörnchen flohen unter aufgeregtem Geschnatter in die Bäume, als sie die Eindringlinge erblickten. Brom befreite sich von einer mit Dornen besetzten Ranke und schaute sich interessiert um. »Weiß noch jemand von diesem Ort?«, fragte er.
    »Nein. Ich habe ihn entdeckt, als wir hierher gezogen sind. Es dauerte eine Woche, bis ich mich in die Mitte durchgekämpft hatte, und noch eine, um das ganze Bruchholz fortzuschaffen.«  Saphira landete neben ihnen und legte die Flügel an, sorgsam darauf bedacht, sich nicht an den Dornen zu verletzen. Sie rollte sich zusammen, wobei unter ihren harten Schuppen einige Zweige knackend zerbrachen, und legte den Kopf flach auf den Boden. Ihre unergründlichen Augen folgten jeder Bewegung der beiden Menschen.
    Brom stützte sich auf seinen Stab und starrte sie abschätzend an. Sein prüfender Blick machte Eragon nervös.
    Eragon beobachtete die beiden, bis sein Hunger ihn zum Handeln zwang. Er entzündete ein Lagerfeuer, füllte einen Topf mit Schnee und stellte ihn zum Schmelzen über die Flammen. Als das Wasser heiß war, riss er einige Fleischbrocken ab und warf sie zusammen mit etwas Salz in den Topf. Keine großartige Mahlzeit, dachte

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