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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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er, aber es reicht. Wahrscheinlich werde ich in der nächsten Zeit kaum etwas anderes zu essen bekommen, also kann ich mich auch gleich dran gewöhnen.
    Der Eintopf köchelte leise vor sich hin und verströmte sein volles Aroma über die Lichtung. Saphiras Zungenspitze schlängelte sich aus dem Maul und kostete die Luft. Als das Fleisch zart war, kam Brom herüber, und Eragon servierte die Mahlzeit. Sie aßen schweigend und mieden währenddessen den Blick des anderen. Hinterher holte Brom seine Pfeife heraus und zündete sie gemächlich an.
    »Warum willst du mich begleiten?«, fragte Eragon.
    Ein Rauchwölkchen quoll über Broms Lippen und stieg in die Höhe, bis es zwischen den Bäumen verschwand. »Ich habe ein berechtigtes Interesse daran, dass du am Leben bleibst«, sagte er.
    »Wie meinst du das?«, wollte Eragon wissen.
    »Wie du weißt, bin ich ein Geschichtenerzähler, und offen gestanden denke ich, dass sich aus dir eine wunderbare Geschichte dichten lässt. Seit über hundert Jahren bist du der erste Drachenreiter, der sich nicht unter der Knute des Königs befindet. Was wird geschehen? Wirst du als Märtyrer sterben? Wirst du dich den Varden anschließen? Oder wirst du König Galbatorix töten? Faszinierende Fragen, nicht wahr? Und ich werde dabei sein und alles mit-erleben, ganz gleich was ich dafür tun muss.«
    Ein Klumpen ballte sich in Eragons Magen zusammen. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, irgendeinem von Broms vorgeschlagenen Wegen zu folgen, am allerwenigsten dem eines Märtyrers! Ich will nur meine Rache, aber der Rest … Darauf habe ich keine Lust. »Mag sein, aber jetzt verrate mir, wie du mit Saphira reden kannst.«
    Brom stopfte gemächlich neuen Tabak in die Pfeife. Nachdem er sie abermals angezündet und sich fest in den Mund gesteckt hatte, sagte er: »Schön, wenn du Antworten hören willst, sollst du welche bekommen, aber möglicherweise werden sie dir nicht gefallen.« Er stand auf, holte seinen Rucksack ans Feuer und zog einen langen, in Stoff gehüllten Gegenstand heraus. Er maß etwa fünf Fuß und war, wenn man sah, wie Brom damit umging, außerordentlich schwer.
    Der alte Mann wickelte ihn aus, Lage um Lage, so wie man eine Mumie enthüllt. Eragon schaute gebannt, als ein Schwert zum Vorschein kam. Der goldene Knauf hatte die Form einer Träne und war mit einem Rubin besetzt, der etwa so groß war wie ein kleines Ei. Das mit Silberdraht umwickelte Heft war blank poliert, sodass es schimmerte wie Sternenlicht. Die Scheide war weinrot und glatt wie Glas, verziert mit der Gravur eines sonderbaren schwarzen Emblems. Neben dem Schwert lag ein Ledergürtel mit einer schweren Schnalle. Der letzte Stoffstreifen fiel ab und Brom reichte Eragon die Waffe.
    Der Griff schmiegte sich in Eragons Hand, als hätte man ihn eigens für ihn angefertigt. Er zog das Schwert langsam blank; lautlos glitt es aus der Scheide. Die flache Klinge war blutrot und schimmerte im Feuerschein. Die scharfen Ränder verjüngten sich anmutig zu einer ebenso scharfen Spitze. Ein Duplikat des schwarzen Emblems war in das Metall eingraviert. Das Schwert lag perfekt ausbalanciert in seiner Hand und fühlte sich an wie eine Verlängerung seines Arms, ganz anders als die groben Werkzeuge, die er von  der Arbeit auf dem Hof gewohnt war. Eine Aura von Macht ging davon aus, als würde ihm eine unbändige Kraft innewohnen. Es war geschaffen worden für die gewalttätigen Scharmützel in der Schlacht, um Menschen ihres Lebens zu berauben, und doch war es von erschreckender Schönheit.
    »Dies war einst die Klinge eines Drachenreiters«, sagte Brom ernst. »Am Ende ihrer Lehrzeit bekamen die Reiter von den Elfen ein Schwert geschenkt. Das Geheimnis ihrer Schmiedekunst haben sie stets eifersüchtig gehütet. Jedenfalls bleiben ihre Schwerter für immer scharf und das Metall wird niemals blind oder rostig. Es war so Sitte, dass die Farbe der Klinge der des Drachen entsprach, den der Reiter besaß, aber ich finde, in diesem Falle können wir ruhig eine Ausnahme machen. Dieses Schwert heißt Zar’roc. Ich weiß nicht, was das bedeutet, wahrscheinlich war es etwas Persönliches, das den Reiter betraf, dem es gehörte.« Er beobachtete, wie Eragon das Schwert schwang.
    »Wo hast du es her?«, fragte Eragon. Er schob die Klinge widerwillig in die Scheide zurück und wollte ihm das Schwert zurückgeben, aber Brom machte keine Anstalten, es entgegenzunehmen.
    »Das spielt keine Rolle«, erwiderte Brom. »Ich sage

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