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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Kenntnisse, über die Brom der Geschichtenerzähler nicht verfügen würde, aber ich bin mehr als der Mann, der ich vorgab zu sein. Du wirst lernen müssen, mit diesem Umstand zu leben und damit, dass ich nicht jedem, der danach fragt, meine Lebensgeschichte erzähle.«
    Eragon sah ihn verdrossen an. »Ich gehe schlafen«, sagte er und verließ das Feuer.
    Brom schien nicht überrascht, aber in seinen Augen lag ein trauriger Glanz. Er rollte seine Decke am Feuer aus, während Eragon sich neben Saphira legte. Eisiges Schweigen breitete sich über dem Lager aus.
     

EIN SATTEL FÜR SAPHIRA
    Als Eragon die Augen aufschlug, brach die Erinnerung an Garrows Tod über ihn herein. Er zog sich die Decke über den Kopf und weinte in der warmen Dunkelheit leise vor sich hin. Es tat gut, einfach dazuliegen und sich vor der Welt zu verstecken. Irgendwann versiegten seine Tränen. Er verfluchte Brom. Dann wischte er sich widerwillig über die Wangen und stand auf.
    Brom bereitete gerade das Frühstück zu. »Guten Morgen«, sagte er. Eragon gab nur ein Grunzen zur Antwort. Er klemmte seine kalten Finger in die Achselhöhlen und hockte sich ans Feuer, bis das Essen kam. Sie verzehrten es rasch, bevor es kalt werden konnte. Als er fertig war, wusch Eragon seine Schale mit Schnee sauber und breitete anschließend das gestohlene Leder auf dem Boden aus.
    »Was willst du damit anstellen?«, fragte Brom. »Wir können es nicht die ganze Zeit mit uns herumschleppen.«
    »Daraus mache ich einen Sattel für Saphira.«
    »Hmm«, sagte Brom und trat heran. »Nun, die Drachen trugen zwei Arten von Sätteln. Einer davon war hart und schwer und geformt wie ein Pferdesattel. Aber um so etwas herzustellen, braucht man Zeit und Werkzeug, was wir beides nicht haben. Der andere war dünn und leicht gepolstert, kaum mehr als eine zusätzliche Schicht zwischen Reiter und Drache. Diese Sättel wurden benutzt, wenn Schnelligkeit und Beweglichkeit vonnöten waren, wenngleich sie nicht annähernd so bequem waren wie die schweren.«
    »Weißt du, wie sie aussahen?«, fragte Eragon.
    »Noch besser: Ich kann einen anfertigen.«
    »Dann tu das doch bitte«, sagte Eragon und trat zur Seite.
    »Gern, aber schau gut zu. Eines Tages musst du es vielleicht ohne Hilfe können.« Mit Saphiras Erlaubnis vermaß Brom ihren Hals und Brustkorb. Danach schnitt er fünf breite Streifen vom Leder und zeichnete die Umrisse von rund einem Dutzend Formen auf die Häute. Nachdem die Stücke herausgeschnitten waren, machte er aus den Resten lange Schnüre.
    Diese benutzte er, um alles zusammenzunähen, aber für jeden Stich mussten zuvor zwei Löcher in das Leder gebohrt werden. Eragon half ihm dabei. Anstelle von Schnallen verwendete Brom komplizierte Knoten, und jeden Riemen beließ er länger als nötig, damit Saphira der Sattel auch noch passen würde, wenn sie größer geworden war.
    Der Hauptteil des Sattels bestand aus drei identischen Stücken, die, mit einer Polsterung aus trockenem Gras und Stoffresten versehen, zusammengenäht wurden. An der Vorderseite befand sich eine dicke Schlaufe, die um einen von Saphiras Halszacken gelegt werden würde, während die an den Seiten angenähten breiten Riemen unter ihrem Bauch zu verknoten waren. Anstelle von Steigbügeln befanden sich an den Riemen mehrere Schlaufen. Festgezurrt würden sie Eragons Beinen Halt geben. Ein langer Riemen sollte später zwischen Saphiras Vorderbeinen hindurchgezogen und dann in zwei Stränge geteilt rechts und links zum Sattel hinaufgeführt werden.
    Während Brom mit dem Leder beschäftigt war, reparierte Eragon den Rucksack und verpackte ihren Proviant neu. Der Tag war vorüber, als sie beide mit ihrer Arbeit fertig waren. Erschöpft legte Brom Saphira den Sattel auf und prüfte, ob die Riemen passten. Er führte einige kleine Änderungen durch, dann nahm er ihn zufrieden wieder ab.
    »Gute Arbeit«, stellte Eragon mürrisch fest.
    Brom neigte den Kopf. »Ich habe mein Bestes gegeben. Er wird dir gute Dienste leisten; das Leder ist sehr robust.«
    Möchtest du ihn nicht ausprobieren?, fragte Saphira.
    Vielleicht morgen, sagte Eragon und legte den Sattel neben seine Decken. Jetzt ist es zu spät dafür. In Wahrheit war er nicht gerade darauf versessen, erneut zu fliegen - nicht nach dem katastrophalen Ergebnis seines letzten Versuchs.
    Das Abendessen war schnell zubereitet. Es schmeckte gut, obwohl es eine einfache Mahlzeit war. Während sie aßen, sah Brom Eragon über das Feuer hinweg an und

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