Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
genommen hatten.
    Sie marschierten schweigend vor sich hin und versuchten, schnell voranzukommen. Nach wie vor bluteten Eragons Beine an den Stellen, wo der Schorf aufgeplatzt war. Um sich von den Schmerzen abzulenken, fragte er: »Wozu genau sind Drachen eigentlich in der Lage? Du hast doch gesagt, du wüsstest einiges über ihre Fähigkeiten. «
    Brom lachte, und der Saphirring an seiner Hand blitzte auf, als er gestikulierte. »Leider weiß ich nur einen Bruchteil von dem, was ich gern wissen würde. Du stellst mir da eine Frage, welche sich die Menschen seit Jahrhunderten zu beantworten versuchen, und du musst dir darüber im Klaren sein, dass das, was ich dir erzählen kann, in jedem Falle unvollständig ist. Drachen waren schon immer geheimnisvolle Wesen, wenn auch vermutlich nicht absichtlich.
    Bevor ich deine Frage richtig beantworten kann, benötigst du ein paar grundsätzliche Kenntnisse über diese Spezies. Es wäre zu verwirrend, mitten in einem so komplexen Thema zu beginnen, ohne die Grundlagen zu verstehen, auf denen es beruht. Fangen wir mit dem Lebenszyklus der Drachen an, und falls dich das nicht zu sehr ermüdet, kommen wir anschließend zum nächsten Punkt.«
    Brom erklärte ihm, wie Drachen sich fortpflanzten und was erforderlich war, damit das Junge schlüpfte. »Wenn ein Drache ein Ei legt«, sagte er, »kann das Neugeborene sofort schlüpfen. Aber es wartet auf die richtigen äußeren Umstände, manchmal viele Jahre lang. Als Drachen noch in der Wildnis lebten, wurden diese Umstände für gewöhnlich von der Verfügbarkeit an Nahrung diktiert. Nachdem sie sich jedoch mit den Elfen verbündet hatten, wurde jedes Jahr eine bestimmte Zahl ihrer Eier, normalerweise nicht mehr  als eins oder zwei, den Reitern übergeben. Diese Eier, oder vielmehr die Jungdrachen in ihrem Innern, schlüpften erst dann, wenn die Person, die dazu bestimmt war, ihr Drachenreiter zu werden, vor ihnen stand. Wie sie dies spürten, weiß allerdings niemand. Die Menschen pflegten sich damals in langen Reihen anzustellen, um die Eier zu berühren, in der Hoffnung, dass einer von ihnen der Auserwählte war.«
    »Du meinst, Saphira hätte gar nicht unbedingt ausschlüpfen müssen?«, fragte Eragon.
    »Nein, wenn sie dich nicht gemocht hätte, wäre sie in ihrem Ei geblieben.«
    Es machte Eragon ungeheuer stolz, dass Saphira von allen Menschen in Alagaësia gerade ihn auserkoren hatte. Er fragte sich, wie lange sie wohl vorher schon gewartet hatte, und erschauerte dann bei der Vorstellung, in völliger Dunkelheit in einem Ei eingezwängt zu sein.
    Brom setzte seinen Vortrag fort. Er erklärte ihm, was und wann Drachen fraßen. Ein voll ausgewachsener Drache konnte mehrere Monate ohne Nahrung auskommen, aber in der Paarungszeit mussten sie jede Woche etwas zu sich nehmen. Einige Pflanzen konnten ihre Gebrechen heilen, andere machten sie krank. Es gab verschiedene Möglichkeiten, ihre Klauen zu pflegen und ihre Schuppen zu reinigen.
    Er beschrieb diverse Techniken, die man einsetzte, wenn man auf einem Drachen saß und angreifen wollte, und was zu tun war, wenn man gegen einen Drachen kämpfte, sei es von ebener Erde aus, auf dem Rücken eines Pferdes oder im Sattel eines anderen Drachen. Ihre Bäuche waren geschützt, ihre Achselhöhlen nicht. Eragon stellte ständig Fragen und seine Wissbegierde schien Brom zu gefallen. Die Stunden flogen unbemerkt dahin, während sie miteinander redeten.
    Als der Abend nahte, waren sie nicht mehr weit von Therinsford entfernt. Während sich der Himmel verdunkelte und sie nach einem geeigneten Schlafplatz Ausschau hielten, fragte Eragon: »Wer war der Reiter, dem Zar’roc gehört hat?«
    »Ein großer Krieger«, sagte Brom, »der zu seiner Zeit sehr gefürchtet war und außerordentliche Kräfte besaß.«
    »Wie hieß er?«
    »Das werde ich dir nicht verraten.« Eragon protestierte, aber Brom war unnachgiebig. »Ich möchte dich nicht unwissend lassen, ganz im Gegenteil, aber bestimmte Informationen könnten dich in Gefahr bringen und würden dich zu sehr ablenken. Ich sehe keinen Anlass, dich mit diesen Dingen zu belasten, bevor du die Zeit und die Kraft hast, dich mit ihnen auseinander zu setzen. Mein einziger Wunsch ist, dich vor denen zu beschützen, die dich für ihre bösen Ziele missbrauchen würden.«
    Eragon warf ihm einen wütenden Blick zu. »Weißt du, was? Ich glaube, es macht dir einfach Spaß, in Rätseln zu sprechen. Ich bin kurz davor, dich einfach stehen zu lassen, damit ich

Weitere Kostenlose Bücher