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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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fragte: »Werden wir morgen aufbrechen?«
    »Es gibt keinen Grund, noch länger hier zu bleiben.«
    »Das stimmt wohl …« Er rutschte unbehaglich hin und her. »Eragon, ich möchte mich dafür entschuldigen, wie sich die Dinge entwickelt haben. Das habe ich nicht gewollt. Deine Familie hat eine solche Tragödie nicht verdient. Ich wünschte, ich könnte es irgendwie ungeschehen machen. Dies ist eine schwierige Situation für uns beide.« Eragon saß schweigend da und wich Broms Blick aus, dann sagte dieser: »Wir brauchen Pferde.«
    »Vielleicht brauchst du eins, ich habe ja Saphira.«
    Brom schüttelte den Kopf. »Es gibt kein Pferd, das mit einem fliegenden Drachen mithalten könnte, und Saphira ist noch zu jung, um uns beide zu tragen. Außerdem ist es sicherer, wenn wir zusammenbleiben, und Reiten geht schneller als Laufen.«
    »Aber das macht es schwieriger, die Ra’zac zu finden«, widersprach Eragon. »Mit Saphira könnte ich sie wahrscheinlich in ein, zwei Tagen aufspüren. Auf Pferden würde es viel länger dauern - falls wir sie auf diese Weise überhaupt einholen können!«
    »Dieses Risiko wirst du wohl eingehen müssen, wenn ich dich begleiten soll.«
    Eragon überlegte eine Weile. »Na schön«, brummte er, »wir besorgen uns Pferde. Aber kaufen musst du sie. Ich habe kein Geld und ich möchte nicht schon wieder stehlen. Es gehört sich nicht.«
    »Das hängt vom Standpunkt ab«, sagte Brom lächelnd. »Bevor du dich auf dieses Unterfangen einlässt, bedenke bitte, dass die Ra’zac Schergen des Königs sind. Sie stehen überall unter seinem Schutz. Gesetze können sie nicht aufhalten. In Städten haben sie Zugang zu  unerschöpflichen Ressourcen und bereitwilligen Helfern. Und denk auch daran, dass für Galbatorix nichts wichtiger ist, als dich auf seine Seite zu ziehen oder zu töten - auch wenn ihn die Kunde von deiner Existenz vermutlich noch nicht erreicht hat. Aber das wird bald geschehen. Je länger du dich dem Zugriff der Ra’zac entziehst, desto unruhiger wird er werden. Er weiß, dass du mit jedem Tag stärker wirst und dass jeder verstrichene Augenblick dir eine neue Gelegenheit gibt, dich seinen Feinden anzuschließen. Du musst sehr vorsichtig sein, denn du kannst schnell vom Jäger zum Gejagten werden.«
    Eragon war beeindruckt von der Intensität von Broms Worten. Nachdenklich rollte er einen Zweig zwischen den Fingern. »Genug mit dem Gerede«, sagte Brom. »Es ist spät und meine Knochen schmerzen. Wir unterhalten uns morgen weiter.« Eragon nickte und ging um das Feuer herum zu seinem Schlafplatz.
     

THERINSFORD
    Der Morgen war grau und bewölkt und ein schneidender Wind fegte über die Lichtung. Der Wald war still. Nach einem leichten Frühstück löschten Brom und Eragon das Feuer und schulterten ihre Rucksäcke. Eragon hängte Bogen und Köcher seitlich an den Rucksack, wo er beides schnell greifen konnte. Er legte Saphira den neuen Sattel auf, den sie würde tragen müssen, bis sie sich Pferde besorgt hatten. Eragon band ihr auch Zar’roc auf den Rücken, da er sich nicht mit dem zusätzlichen Gewicht belasten wollte. Außerdem war das Schwert in seinen Händen nicht mehr als eine Keule.
    Auf der geschützten Lichtung hatte sich Eragon sicher gefühlt, draußen hingegen gemahnte er sich zur Vorsicht. Saphira flog los und kreiste über ihnen. Die Bäume wurden nach und nach spärlicher, während sie zum Hof zurückkehrten.
    Ich werde diesen Ort wiedersehen, schwor sich Eragon, während er auf die Ruinen der Gebäude schaute. Dieses Exil wird nicht für immer sein. Eines Tages werde ich zurückkehren… Er straffte die Schultern und wandte sich entschlossen nach Süden, hin zu den fremdartigen, barbarischen Landen, die ihn dort erwarteten.
    Unterwegs drehte Saphira nach Westen zu den Bergen ab und verschwand aus ihrem Blickfeld. Es bereitete Eragon Unbehagen, sie fortfliegen zu sehen. Selbst jetzt, wo keine Menschenseele in der Nähe war, konnten sie ihre Tage nicht miteinander verbringen. Sie musste sich weiterhin verstecken, für den Fall dass ihnen ein anderer Reisender begegnete.
    Die Spuren der Ra’zac waren im schwindenden Schnee kaum zu erkennen, doch das bereitete Eragon keine Sorge. Es war unwahrscheinlich, dass sie die Straße - den schnellsten Weg aus dem Tal - verlassen und sich stattdessen in die Wildnis geschlagen hatten. Jenseits des Tals jedoch teilte sich die Straße an mehreren Stellen. Es würde schwierig werden festzustellen, welche Abzweigung die Ra’zac

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