Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
nicht in einen solchen Sturm hineinreiten, aber wir werden ohnehin etwas abbekommen, also können wir ebenso gut weiterziehen.«
    Es war noch ruhig, als sie die Sturmfront erreichten. Als sie in deren Schatten traten, schaute Eragon auf. Der Wolkenberg hatte eine bizarre Form, die aussah wie eine Kathedrale mit einem massiven Dachgewölbe. Mit etwas Vorstellungsvermögen konnte er Säulen, Fenster, Kanzel und Empore und ein Gewirr von Wasserspeiern erkennen. Es war ein Anblick voll wilder Schönheit.
    Als Eragon den Blick wieder senkte, sah er, wie eine riesige Welle das Gras niederwalzte. Es dauerte einen Moment, bis er begriff, dass es ein gewaltiger Windstoß war. Brom sah es auch und sie zogen beide die Schultern hoch und wappneten sich gegen den Sturm.
    Als das Unwetter fast über ihnen war, kam Eragon ein schrecklicher Gedanke: Er drehte sich im Sattel um und rief gleichzeitig mit seiner Stimme und seinem Geist: »Saphira! Du musst landen!«  Broms Gesicht wurde aschfahl. Die beiden sahen, wie der Drache zur Erde hinabstieß. Sie wird es nicht schaffen!
    Um Zeit zu gewinnen, drehte Saphira in die Richtung ab, aus der sie gekommen waren. Während die beiden zu ihr hochschauten, traf sie die Wucht des Sturms wie ein Hammerschlag. Eragon schnappte nach Luft und hielt sich am Sattel fest, während ihm ein ohrenbetäubendes Heulen in den Ohren gellte. Cadoc schwankte und grub die Hufe in den Boden. Seine Mähne flatterte im Wind. Der Sturm zerrte mit unsichtbaren Fingern an ihren Kleidern und herumwirbelnde Staubwolken verfinsterten die Luft.
    Eragon kniff die Augen zusammen und hielt nach Saphira Ausschau. Er sah sie hart am Boden aufsetzen, dann duckte sie sich und krallte sich mit den Klauen in der Erde fest. Der Windstoß erreichte sie in dem Moment, als sie ihre Flügel anlegte. Mit einem zornigen Ruck riss er sie wieder auseinander und zerrte sie in die Luft empor. Einen Moment lang hing sie dort, getragen von der Wucht des Sturmes. Dann wurde sie herumgeschleudert und krachte mit dem Rücken zu Boden.
    Eragon riss Cadoc herum und galoppierte zurück, wobei er das Pferd sowohl mit den Fersen als auch mit seinem Geist antrieb.  Saphira!, rief er. Halt dich fest. Ich komme! Er spürte ihre grimmige Entschlossenheit. Als er sich Saphira näherte, scheute Cadoc, daher sprang Eragon ab und rannte zu ihr hin.
    Sein Bogen schlug ihm gegen den Kopf. Ein heftiger Windstoß brachte ihn aus dem Gleichgewicht und er flog vorwärts und landete auf dem Bauch. Er rutschte ein Stück über den Boden, dann sprang er auf und ignorierte die tiefen Schürfwunden in seiner Haut.
    Saphira war nur noch drei Schritte von ihm entfernt, aber wegen ihrer um sich schlagenden Flügel kam er nicht näher an sie heran. Die Gewalt des Sturms hinderte sie daran, ihre Schwingen an den Körper anzulegen. Eragon rannte zum rechten Flügel und wollte ihn herabdrücken, aber jetzt packte der Wind Saphira erneut, und sie flog, einen Purzelbaum schlagend, über ihn hinweg. Die Zacken auf ihrem Rücken verfehlten seinen Kopf nur um Haaresbreite. Saphira krallte sich verzweifelt in den Boden.
    Ihre Flügel begannen, sich von neuem zu heben, aber bevor Saphira herumgerissen wurde, warf Eragon sich auf den linken. Der Flügel knickte an den Gelenken ein und Saphira presste ihn fest an die Seite. Nun stieg Eragon über ihren Rücken und purzelte auf den anderen Flügel. Plötzlich wurde dieser emporgehoben, sodass Eragon zu Boden fiel. Er fing den Sturz mit einer kurzen Rolle ab, sprang auf und packte den Flügel erneut. Saphira begann, ihn an sich zu ziehen, und Eragon schob mit aller Kraft. Einen Moment  lang sah es aus, als würde der Wind den Sieg davontragen, aber mit einer letzten gemeinsamen Kraftanstrengung überwanden sie ihn.
    Eragon lehnte sich keuchend an Saphira. Alles in Ordnung? Er spürte, wie sie zitterte.
    Saphira ließ sich einen Moment Zeit, bevor sie antwortete. Ich … ich glaube, ja. Sie klang benommen. Es ist nichts gebrochen. Ich konnte nichts tun - der Wind ließ mich nicht los. Ich war hilflos.  Schaudernd verstummte sie.
    Er sah sie liebevoll an. Keine Sorge, du hast es überstanden. In einiger Entfernung erblickte er Cadoc, den Rücken zum Wind gekehrt. Im Geiste trug Eragon dem Pferd auf, zu Brom zurückzukehren. Danach stieg er auf Saphira. Sie kroch durch den Staub, stemmte sich gegen den Sturm, während er sich mit eingezogenem Kopf an ihren Rücken klammerte.
    Als sie Brom erreichten, rief er ihm über den Sturm

Weitere Kostenlose Bücher