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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Wand, nachdem sie in den Einschnitt zwischen den Bergen hineingetrabt waren. Eragon stand in seinen Steigbügeln. Er konnte es nicht abwarten zu sehen, wie es jenseits des Palancar-Tals aussah, aber sie waren noch zu weit von dessen Ende entfernt. Eine Weile befanden sie sich auf einem abschüssigen Pass, der sich über Hügel und durch Schluchten wand und dabei immer dem Lauf des Anora folgte. Dann, mit der tief stehenden Sonne im Rücken, erklommen sie eine Anhöhe und blickten über die Bäume hinweg.
    Eragon hielt die Luft an. Links und rechts von ihnen waren Berge, aber unter ihnen lag eine riesige Tiefebene, die sich bis zum Horizont erstreckte und dort mit dem Himmel verschmolz. Sie war gleichmäßig hellbraun, wie die Farbe verdorrten Grases. Längliche, von scharfen Winden zerrissene Wolkenfetzen trieben darüber hinweg.
    Jetzt begriff er, warum Brom auf Pferden bestanden hatte. Es hätte Wochen oder Monate gedauert, dieses gewaltige Gebiet zu Fuß zu durchqueren. Weit oben sah er Saphira kreisen. Sie flog so hoch, dass ungeübte Augen sie für einen Vogel gehalten hätten.
    »Wir warten mit dem Abstieg bis morgen. Er wird fast einen halben Tag dauern, daher sollten wir jetzt unser Lager aufschlagen.«
    »Wie lange geht es denn über die Ebene?«, fragte Eragon, noch immer beeindruckt.
    »Zwei, drei Tage oder mehr als zwei Wochen, je nachdem, welche Richtung wir einschlagen. Abgesehen von den Nomadenstämmen, die hier umherziehen, ist dieses Gebiet fast so menschenleer wie die Wüste Hadarac im Osten. Wir werden also nur wenige Dörfer vorfinden. Der Süden hingegen ist nicht so trocken und dichter besiedelt. « Sie verließen den Pfad und stiegen am Ufer des Anora ab. Als sie ihren Pferden die Sättel abnahmen, deutete Brom auf den Fuchs. »Du solltest ihm einen Namen geben.«
    Eragon überlegte, während er sein Pferd festband. »Etwas so Edles wie Schneefeuer fällt mir nicht ein, aber meiner ist auch gut.« Er legte dem Braunen die Hand auf die Stirn. »Ich gebe dir den Namen Cadoc. So hieß mein Großvater, also halte ihn in Ehren.« Brom nickte beifällig, doch Eragon kam sich ein bisschen albern vor.
    Als Saphira landete, fragte er sie: Wie sieht die Ebene aus?
    Langweilig. Überall nur Hasen und Gestrüpp.
    Nach dem Abendessen stand Brom auf und rief: »Fang!« Eragon blieb kaum Zeit, den Arm zu heben und das auf seinen Kopf zusausende Holzstück zu fangen. Er seufzte, als er sah, dass es erneut das nachgebildete Schwert war.
    »Nicht schon wieder«, beschwerte er sich. Brom lächelte bloß und bedeutete ihm aufzustehen. Widerwillig stemmte Eragon sich auf die Beine. Sie entfachten einen Wirbelsturm aus aneinander prallenden Hölzern und er wich mit stechendem Arm zurück.
    Diesmal war das Training kürzer als beim ersten Mal, dauerte jedoch lange genug, damit Eragon sich eine neue Sammlung blauer Flecken einhandeln konnte. Als der Übungskampf vorbei war, warf er seinen Stecken wütend zu Boden und verließ das Feuer, um seine Wunden zu lecken.
     

DONNER UND BLITZ
    Am nächsten Morgen vermied es Eragon, sich die jüngsten Ereignisse erneut ins Gedächtnis zu rufen; es war zu schmerzhaft, daran zu denken. Stattdessen widmete er sich mit aller Kraft der Frage, wie er die Ra’zac töten sollte, wenn er sie erst einmal gefunden hatte. Ich werde meinen Bogen benutzen , beschloss er und stellte sich vor, wie die verhüllten Gestalten aussehen würden, wenn sie mit Pfeilen gespickt wären.
    Schon das Aufstehen bereitete ihm Schwierigkeiten. Seine Muskeln verkrampften sich bei der geringsten Bewegung und einer seiner Finger war heiß und angeschwollen. Als sie zum Aufbruch bereit waren, bestieg er Cadoc und sagte verkniffen zu Brom: »Wenn das so weitergeht, wirst du mich noch in Stücke schlagen.«
    »Ich würde nicht so hart mit dir umspringen, wenn ich dich nicht für stark genug hielte.«
    »Zur Abwechslung hätte ich nichts dagegen, mal für schwach gehalten zu werden«, murmelte Eragon.
    Cadoc tänzelte unruhig, als Saphira auf sie zukam. Sie beäugte das Pferd mit einem Blick, der so etwas wie Verachtung ausdrückte, und sagte: In der Ebene gibt es keine Verstecke, daher werde ich mir nicht mehr die Mühe machen, außer Sichtweite zu bleiben. Ab jetzt fliege ich direkt über euch.
    Sie stieg in die Lüfte, während Eragon und Brom sich an den steilen Abstieg machten. Vielerorts verschwand der Pfad einfach, worauf sie sich einen eigenen Weg nach unten bahnen mussten. Zuweilen stiegen sie ab und

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