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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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führten die Pferde neben sich her, wobei  sie sich an Baumstämmen festhielten, um nicht den Hang hinabzustürzen. Der Boden war voller Geröll, was den Halt trügerisch machte. Die Anstrengung trieb ihnen trotz der Kälte den Schweiß auf die Stirn und stimmte sie gereizt.
    Als sie gegen Mittag unten ankamen, legten sie eine Rast ein. Der Anora bog jetzt nach links ab und floss in Richtung Norden weiter. Ein beißender Wind fegte über die Landschaft und peitschte ihnen gnadenlos entgegen. Die Erde war ausgetrocknet und Sand blies ihnen in die Augen.
    Es verunsicherte Eragon, dass hier alles so flach war. Auf der ganzen Ebene gab es keinen einzigen Hügel, nicht einmal die kleinste Erhebung. Ohne die Berge fühlte er sich ausgeliefert und verletzlich wie eine Maus unter dem wachsamen Blick eines Adlers.
    Der Pfad teilte sich in drei Wege, sobald er die Ebene erreichte. Der erste bog nach Norden ab, in Richtung Ceunon, eine der größten Städte im Norden; der zweite führte geradeaus über die Ebene hinweg und der letzte nach Süden. Sie suchten alle drei Wege nach Spuren der Ra’zac ab und fanden sie schließlich auf dem, der ins Grasland führte.
    »Sie scheinen nach Yazuac gezogen zu sein«, sagte Brom mit einem Anflug von Verblüffung.
    »Wo ist das?«
    »Im Osten, vier Tage entfernt, wenn alles gut geht. Es ist ein kleines Dorf am Ninor-Strom.« Er deutete auf den Anora, der sich nach Norden von ihnen entfernte. »Der Fluss ist unsere einzige Wasserquelle. Wir müssen unsere Schläuche auffüllen, bevor wir die Ebene durchqueren. Zwischen hier und Yazuac gibt es keine andere Wasserstelle. «
    Eragon wurde allmählich vom Jagdfieber gepackt. In ein paar Tagen, vielleicht in weniger als einer Woche, würde er seine Pfeile abschießen, um Garrows Tod zu rächen. Und dann… Er weigerte sich, darüber nachzudenken, was danach geschehen würde.
    Sie füllten die Wasserschläuche im Fluss, ließen die Pferde trinken und tranken selbst, so viel sie konnten. Saphira gesellte sich zu  ihnen und nahm mehrere große Schlucke Wasser. Gestärkt wandten sie sich nach Osten und zogen los.
     Eragon merkte, dass es der Wind war, der ihm am meisten zu schaffen machte. Er war schuld an allem, was ihm Unbehagen bereitete - die aufgesprungenen Lippen, die trockene Zunge und die brennenden Augen. Das unablässige Stürmen verfolgte sie den ganzen Tag, und am Abend nahm der Wind sogar noch zu, anstatt sich zu legen.
    Da es nirgends einen Unterschlupf gab, mussten sie ihr Lager in offenem Gelände aufschlagen. Eragon fand einen struppigen Busch, eine gedrungene, kräftige Pflanze, die selbst unter diesen rauen Bedingungen gedieh, und riss ihn heraus. Er legte ihn sorgsam zurecht und versuchte, ihn anzuzünden, aber die hölzernen Stängel qualmten nur und verströmten einen beißenden Gestank. Wütend warf er Brom die Zunderbüchse zu. »Ich kann damit kein Feuer anzünden, schon gar nicht bei dem Wind. Versuch du es mal, ansonsten gibt es ein kaltes Abendessen.«
    Brom kniete sich vor den Busch und betrachtete ihn skeptisch. Er zupfte ein paar Zweige zurecht und schlug Funken. Es qualmte, sonst tat sich nichts. Er blickte mürrisch und versuchte es von neuem, aber er hatte auch nicht mehr Glück als Eragon. »Brisingr!«, schimpfte er verärgert und schlug den Flintstein erneut gegen die Zunderbüchse. Plötzlich loderten Flammen auf und er trat mit zufriedener Miene zurück. »Geschafft. Wahrscheinlich hat es irgendwo im Innern schon geschwelt.«
    Sie kämpften mit den Holzschwertern, während das Essen kochte. Da sie beide todmüde waren, blieb es bei einem kurzen Gefecht. Nach dem Essen legten sie sich neben Saphira schlafen, dankbar für den Windschutz, den sie ihnen bot.
    Am Morgen begrüßte sie derselbe kalte Wind, der wie am Vortag über die furchtbare Einöde peitschte. Eragons Lippen waren über Nacht aufgerissen. Jedes Mal wenn er lächelte oder sprach, begannen sie zu bluten. Sie abzulecken verschlimmerte alles nur. Brom ging es genauso. Sie gaben den Pferden etwas Wasser aus ihren  Schläuchen, dann stiegen sie auf und ritten los. Der Tag war eine einzige, endlose Mühsal.
     Am dritten Tag erwachte Eragon gut ausgeruht. Dies und der Umstand, dass der Wind abgeflaut war, versetzten ihn in geradezu euphorische Stimmung. Doch sein Hochgefühl wurde gleich wieder getrübt, als er vor ihnen am Himmel die dunklen Gewitterwolken sah.
    Brom blickte zu den Wolken empor und verzog das Gesicht. »Normalerweise würde ich

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