Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
hinweg zu: »Ist sie verletzt?«
    Eragon schüttelte den Kopf und stieg ab. Cadoc kam wiehernd zu ihm getrabt. Während er dem Pferd den Kopf tätschelte, deutete Brom auf einen dunklen Regenvorhang, der, in grauen Strömen herniederprasselnd, auf sie zukam. »Was denn noch alles?«, rief Eragon aus und zog seinen Mantel eng um seinen Körper. Er zuckte zusammen, als die Sturzflut sie erreichte. Der stechende Regen war eiskalt und wenig später waren sie bis auf die Haut durchnässt und zitterten.
    Blitze durchbohrten den Himmel, flackerten auf, um im selben Augenblick wieder zu verlöschen. Gewaltige blaue Pfeile zuckten über den Horizont, gefolgt von Donnerschlägen, die den Erdboden erschütterten. Es war wunderschön, doch diese Schönheit war lebensgefährlich. Da und dort entzündeten sich Grasfeuer, nur um sogleich wieder vom Regen gelöscht zu werden.
    Das Toben der Elemente flaute nur langsam ab, aber als der Tag zur Neige ging, klarte es endlich auf. Der Himmel kam wieder zum Vorschein und die untergehende Sonne verströmte einen leuchtenden Glanz. Die Sonnenstrahlen warfen buntes Licht auf die Wolken  und zauberten scharfe Kontraste auf die Landschaft: Von einer Seite her wurde alles hell erleuchtet, während die andere Seite im Dunkel lag. Gegenstände wirkten sonderbar massiv; Grashalme sahen so robust aus wie Marmorsäulen. Gewöhnliche Dinge waren überirdisch schön, und Eragon kam sich vor, als säße er in einem Gemälde.
    Der würzige Geruch der wiederbelebten Erde erfrischte ihren Geist und hob ihre Stimmung. Saphira räkelte sich am Boden, verdrehte ihren Hals und brüllte wohlig. Die Pferde wichen vor ihr zurück, doch Eragon und Brom lächelten über ihre Ausgelassenheit.
    Bevor das Licht schwand, schlugen sie in einer Senke ihr Nachtlager auf. Zu erschöpft für einen Übungskampf, legten sie sich sofort schlafen.
     

OFFENBARUNG IN YAZUAC
    Obwohl es ihnen gelungen war, während des Unwetters ihre Schläuche teilweise nachzufüllen, tranken sie an diesem Morgen ihr letztes Wasser. »Hoffentlich gehen wir in die richtige Richtung«, sagte Eragon, »denn wenn wir Yazuac heute nicht erreichen, sitzen wir in der Patsche.«
    Brom schien nicht besonders beunruhigt. »Ich kenne den Weg. Yazuac wird noch vor der Abenddämmerung in Sicht sein.«
    Eragon lächelte skeptisch. »Vielleicht siehst du ja etwas, was ich nicht sehe. Wie kannst du dir so sicher sein, wenn meilenweit alles gleich aussieht?«
    »Weil ich mich nicht vom Land leiten lasse, sondern von den Sternen und der Sonne. Sie werden uns nicht in die Irre führen. Komm! Lass uns aufbrechen. Es ist töricht, Unglück heraufzubeschwören, wo keines ist. Wir werden Yazuac erreichen.«
    Seine Worte erwiesen sich als wahr. Saphira erspähte das Dorf als Erste, doch erst später am Tag nahm auch der Rest von ihnen die Siedlung als schwarzen Punkt am Horizont wahr. Yazuac war noch immer weit entfernt; man sah es nur, weil die Landschaft so flach war. Als sie näher kamen, erkannten sie auf beiden Seiten des Dorfes eine dunkle, gewundene Linie, die in der Ferne verschwand.
    »Der Ninor«, sagte Brom und deutete auf den Fluss.
    Eragon hielt Cadoc an. »Man wird Saphira sehen, wenn sie noch länger bei uns bleibt. Soll sie sich verstecken, solange wir in Yazuac sind?«
    Brom rieb sich das Kinn und blickte auf das Dorf. »Siehst du die  Flussbiegung? Sie soll dort warten. Es ist weit genug von Yazuac entfernt, dass sie dort vor neugierigen Blicken sicher ist, und doch nah genug, damit du mit ihr in Verbindung bleiben kannst. Wir gehen ins Dorf, besorgen alles Nötige und treffen sie anschließend wieder.«
    Das gefällt mir nicht, sagte Saphira, nachdem Eragon ihr den Plan erklärt hatte. Es macht keinen Spaß, sich die ganze Zeit wie ein Verbrecher zu verstecken.
    Du weißt doch, was geschehen würde, wenn dich jemand sähe.
    Sie knurrte mürrisch, gab aber nach und flog dicht über dem Boden davon.
    Sie behielten ihr zügiges Tempo bei und freuten sich auf die Speisen und Getränke, die sie sich gönnen würden. Als sie sich den kleinen Häusern näherten, sahen sie aus einem Dutzend Schornsteinen Rauch aufsteigen, aber die Straßen waren menschenleer. Eine ungewöhnliche Stille lag über dem Dorf. In schweigender Übereinkunft hielten sie ein gutes Stück vor dem ersten Haus an. Eragon sagte unvermittelt: »Kein einziger bellender Hund.«
    »Nein.«
    »Das muss aber nichts heißen.«
    »Nein …«
    Eragon hielt inne. »Irgendjemand müsste uns

Weitere Kostenlose Bücher