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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Stelle. Die blaue Welle erreichte Eragon, bevor er ausweichen konnte, fuhr aber durch ihn hindurch, ohne Schaden anzurichten, und löste sich an der Hauswand auf.
    Eine Weile stand Eragon schwer atmend da, dann schaute er auf seine eisige Handfläche. Die Gedwëy Ignasia leuchtete wie glühendes Metall, aber noch während er sie betrachtete, nahm sie wieder ihr ursprüngliches Aussehen an. Er ballte die Hand zusammen, dann spülte eine Welle der Erschöpfung über ihn hinweg. Er fühlte sich seltsam entkräftet, als ob er tagelang nichts gegessen hätte. Seine Knie gaben nach und er sank an die Wand.
     

WARNUNGEN
    Sobald er wieder halbwegs bei Kräften war, taumelte Eragon aus der Gasse hinaus und machte dabei beklommen einen Bogen um die toten Ungeheuer. Er war noch nicht weit gekommen, als Cadoc zu ihm herantrabte. »Gut, du bist nicht verletzt«, murmelte Eragon. Er bemerkte, dass seine Hände heftig zitterten und seine Bewegungen seltsam ungelenk waren. Aber es kümmerte ihn nicht. Er fühlte sich entrückt, als würde alles um ihn herum einem anderen widerfahren.
    Jetzt sah er Schneefeuer mit geblähten Nüstern und flach angelegten Ohren unruhig vor einer Hausecke herumtänzeln, bereit, jeden Augenblick loszurennen. Brom saß noch immer zusammen-gesunken im Sattel. Eragon nahm im Geist Kontakt auf und besänftigte das Pferd. Sobald Schneefeuer sich beruhigte, ging Eragon zu Brom.
    Der alte Mann hatte eine lange Schnittwunde am rechten Arm. Sie blutete stark, war aber weder tief noch breit. Aber Eragon wusste, dass er sie verbinden musste, bevor Brom zu viel Blut verlor. Er streichelte Schneefeuer einen Moment lang und zog danach Brom aus dem Sattel. Das Gewicht des alten Mannes erwies sich jedoch als zu schwer für Eragon und Brom fiel mit einem dumpfen Schlag zu Boden. Eragon war erschrocken über seine plötzliche Schwäche.
    In seinem Kopf erklang ein zorniger Aufschrei. Saphira schoss vom Himmel herab und landete direkt vor seinen Füßen, die Flügel halb ausgebreitet. Sie fauchte wütend und ihre Augen funkelten.  Ihr Schwanz peitschte durch die Luft, und Eragon zuckte zusammen, als er plötzlich zischend über seinen Kopf hinwegfuhr. Bist du verletzt?, fragte sie mit brodelnder Wut in der Stimme.
    »Nein«, versicherte er ihr, während er Brom behutsam auf den Rücken drehte.
    Sie knurrte und rief aus: Wo sind die, die das getan haben? Ich werde sie in Stücke reißen!
    Müde deutete Eragon in die Gasse. »Das ist unnötig. Sie sind bereits tot.«
    Hast du sie umgebracht? Saphira klang überrascht.
    Er nickte. »Irgendwie.« Mit knappen Worten schilderte er ihr, was geschehen war, während er in den Satteltaschen nach den Stoff-tüchern suchte, in die Zar’roc eingewickelt war.
    Saphira sagte mit feierlicher Stimme: Du bist gewachsen.
    Eragon brummte etwas Unverständliches. Er fand ein langes Stück Stoff und rollte vorsichtig Broms Ärmel auf. Mit einigen geschickten Handgriffen reinigte er die Wunde und legte einen festen Verband an. Ich wünschte, wir wären noch im Palancar-Tal, sagte er zu Saphira. Dort wüsste ich wenigstens, welche Pflanzen eine heilende Wirkung haben. Hier weiß ich nicht, was ihm helfen könnte.  Er hob Broms Schwert auf und schob es in die Scheide an Broms Gürtel.
    Wir sollten weiterziehen, sagte Saphira. Vielleicht sind noch mehr Urgals in der Nähe.
    Kannst du Brom tragen? Dein Sattel wird ihn festhalten und du kannst ihn beschützen.
    Ja, aber ich lasse dich nicht mehr allein.
    Gut, dann folge mir in der Luft. Und jetzt sollten wir schleunigst von hier verschwinden. Er schnallte Saphira den Sattel auf den Rücken, dann legte er die Arme um Brom und versuchte, ihn anzuheben, aber erneut ließen ihn seine geschwundenen Kräfte im Stich. Saphira - hilf mir.
    Sie schob ihren Kopf an ihm vorbei und griff mit den Zähnen die Rückseite von Broms Umhang. Mit gekrümmtem Hals hob sie den  alten Mann vom Boden, wie eine Katze ein Junges aufheben würde, und setzte ihn auf ihrem Rücken ab. Dann schob Eragon Broms Beine in die Halteschlaufen und zog sie fest. Er hob den Blick, als der alte Mann aufstöhnte und sich regte.
    Brom blinzelte müde und fasste sich an den Kopf. Er schaute besorgt zu Eragon hinab. »Ist Saphira noch rechtzeitig gekommen?«
    Eragon schüttelte den Kopf. »Das erkläre ich dir später. Dein Arm ist verletzt. Ich habe ihn verbunden, aber du musst dich eine Weile an einem sicheren Ort ausruhen.«
    »Ja«, sagte Brom und betastete vorsichtig den Verband.

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