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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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und tat dasselbe auf der anderen Seite. Der Funke verlosch in dem Moment, als seine Finger sich von dem Metall lösten.
    Brom streckte die Hand aus und drückte sich die Schneide in die geöffnete Handfläche. Eragon sprang auf ihn zu, war aber zu langsam, um ihn aufzuhalten. Er staunte, als Brom lächelnd die unverletzte Hand hob. »Was hast du getan?«, fragte Eragon.
    »Prüfe die Schneide«, sagte Brom. Eragon berührte sie und spürte eine unsichtbare Schutzschicht unter seinen Fingerspitzen. Sie war ungefähr einen Viertelzoll dick und schlüpfrig wie Seife. »Tu jetzt dasselbe mit Zar’rocs Schneide«, wies Brom ihn an. »Deine Schicht wird etwas anders sein als meine, aber sie wird dasselbe bewirken. «
    Er erklärte Eragon, wie man die Worte aussprach, und zeigte ihm noch einmal, was er tun musste. Eragon benötigte einige Versuche, aber wenig später hatte er Zar’rocs Klinge mit einer schützenden Schicht umhüllt. Zufrieden nahm er Kampfhaltung ein. Bevor sie anfingen, sagte Brom noch warnend: »Diese Schwerter können uns nicht schneiden, aber sie können noch immer Knochen brechen. Das würde ich gern vermeiden, also fuchtele lieber nicht so wild herum, wie du es sonst tust. Ein Schlag an den Hals kann tödlich sein.«
    Eragon nickte und dann schlug er ohne Vorwarnung zu. Funken sprangen von seiner Klinge, und das Klirren aneinander prallenden Metalls schallte durch das Lager, als Brom den Schlag parierte. Eragon kam das Schwert langsam und schwer vor, nachdem er wochenlang mit einem Holzstock gekämpft hatte. Er konnte Zar’roc nicht schnell genug herumreißen und erhielt einen kräftigen Hieb gegen das Knie.
    Sie hatten beide lange Striemen am ganzen Leibe, als sie aufhörten, besonders Eragon. Es verblüffte ihn, dass Zar’roc weder Kratzer noch Beulen aufwies, nachdem es derart heftige Stöße abgefangen hatte.
     

MIT DEN AUGEN EINES DRACHEN
    Am nächsten Morgen erwachte Eragon mit steifen Gliedern und zahllosen blauen Flecken. Er sah, wie Brom den Sattel zu Saphira trug, und versuchte, seine Beklommenheit zu unterdrücken. Als das Frühstück fertig war, hatte Brom ihr bereits den Sattel umgeschnallt und Eragons Taschen daran befestigt.
    Nachdem er seine Schale geleert hatte, nahm der Junge schweigend den Bogen und ging zu Saphira hinüber. Brom sagte: »Vergiss nicht, press die Knie fest an ihren Leib. Lenke Saphira mit deinen Gedanken und schmieg dich so eng wie möglich an ihren Rücken. Alles wird gut gehen, solange du nicht in Panik gerätst.« Eragon nickte, schob seinen unbespannten Bogen in das Lederfutteral und ließ sich von Brom in den Sattel helfen.
    Saphira wartete ungeduldig, während Eragon die Sattelschlaufen um seine Beine festzog. Bist du bereit?, fragte sie.
    Er sog die frische Morgenluft ein. Nein, aber flieg ruhig los! Freudig spannte sie die Muskeln an. Er hielt sich fest, als sie sich niederkauerte. Ihre kräftigen Beine stießen sich von der Erde ab und die Luft peitschte an ihm vorbei und entriss ihm den Atem. Nach drei geschmeidigen Flügelschlägen hatte sie den Boden schon weit hinter sich gelassen und stieg immer weiter empor.
    Als Eragon Saphira das letzte Mal geritten hatte, waren ihre Flügelschläge ruckartig und angestrengt gewesen. Jetzt flog sie gleichmäßig und mühelos. Er schlang die Arme um ihren Hals, als sie den Oberkörper hob und steil in noch luftigere Höhen emporschnellte.  Der Fluss unter ihnen schrumpfte zu einer schmalen grauen Linie. Um sie herum schwebten Wolken.
    Als sie sich hoch über der Ebene flach in den Wind legte, waren die Bäume nur noch winzige Punkte. Die Luft war dünn, eiskalt und kristallklar. »Das ist ja wunderv…« Er verschluckte die letzte Silbe, als Saphira zur Seite wegkippte und sich einmal um die eigene Längsachse drehte. Der Boden beschrieb eine Schwindel erregende Drehung und plötzlich bekam Eragon Höhenangst. »Hör auf mit dem Blödsinn!«, rief er erschrocken. »Ich glaube, ich falle gleich runter!«
    Daran musst du dich gewöhnen. Wenn ich im Flug angegriffen werde, ist das eins meiner einfachsten Ausweichmanöver, entgegnete sie. Ihm fiel keine passende Erwiderung ein, also konzentrierte er sich darauf, sich nicht zu übergeben. Saphira neigte sich in einen flachen Sinkflug und näherte sich langsam wieder dem Boden.
    Obwohl es in Eragons Magen bei jeder Bewegung rumorte, begann ihm die Sache allmählich Spaß zu machen. Er entspannte die Arme ein wenig und schaute zur Seite, um die Landschaft zu

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