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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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zu beweisen, dass es nur Frösche gibt?«
    Die Frau schüttelte heftig den Kopf, sodass ihre dunklen Locken hin und her flogen. »Nein, nein, du verstehst nicht. Wenn ich beweise, dass es keine Kröten gibt, dann ist das hier ein Frosch und ist nie eine Kröte gewesen. Also gibt es die Kröte, die du siehst, gar nicht. Und«, sie hob den kleinen Finger, »wenn ich beweisen kann, dass es nur Frösche gibt, dann können Kröten nicht mehr all diese bösen Dinge tun - wie Zähne ausfallen lassen, Warzen hervorrufen und Menschen vergiften oder sogar töten. Außerdem wirken dann die bösen Zaubersprüche der Hexen auch nicht mehr, weil es natürlich keine Kröten mehr gibt.«
    »Ich verstehe«, sagte Brom höflich. »Das hört sich sehr interessant an, und ich würde gern mehr darüber erfahren, aber wir müssen zu Jeod.«
    »Natürlich«, sagte sie und fing wieder an zu schreiben.
    Sobald sie außer Hörweite der Kräuterheilerin waren, sagte Eragon: »Sie ist verrückt!«
    »Schon möglich«, sagte Brom, »aber man kann nie wissen. Womöglich stößt sie auf etwas Nützliches, also sei nicht zu kritisch. Wer weiß, vielleicht sind Kröten ja wirklich Frösche!«
    »Und meine Schuhe sind aus Gold!«, gab Eragon zurück.
    Sie blieben vor einer Tür mit einem eisernen Klopfer und Marmorstufen stehen. Brom hämmerte dreimal gegen die Tür. Keiner antwortete. Eragon kam sich ein bisschen töricht vor. »Vielleicht ist es das falsche Haus. Komm, wir versuchen es bei dem anderen«, sagte er. Brom ignorierte ihn und klopfte erneut, diesmal lauter.
    Wieder tat sich nichts. Eragon machte verärgert kehrt, aber dann hörte er plötzlich etwas. Eine junge Frau mit blassem Gesicht und hellblondem Haar öffnete die Tür einen Spalt breit. Ihre Augen waren gerötet. Sie sah aus, als hätte sie geweint, aber ihre Stimme klang ruhig. »Ja, bitte?«
    »Hier wohnt doch Jeod, oder?«, fragte Brom freundlich.
    Die Frau steckte den Kopf ein Stück heraus. »Ja, er ist mein Mann. Erwartet er euch?« Sie zog die Tür nicht weiter auf.
    »Nein, aber wir müssen unbedingt mit ihm sprechen«, sagte Brom.
    »Er ist sehr beschäftigt.«
    »Wir sind weit gereist. Es ist sehr wichtig, dass wir mit ihm sprechen. «
    Ihr Gesicht wurde hart. »Er hat keine Zeit.«
    Brom ärgerte sich, blieb aber freundlich. »Da er uns nicht empfangen kann, könntet Ihr ihm vielleicht etwas ausrichten?« Sie verzog den Mund, erklärte sich aber einverstanden. »Sagt ihm, draußen wartet ein Freund aus Gil’ead.«
    Die Frau wirkte misstrauisch. »Also gut«, meinte sie schließlich. Dann schlug sie abrupt die Tür zu. Eragon hörte, wie sie im Haus verschwand.
    »Das war nicht gerade freundlich«, meinte Eragon.
    »Behalte deine Meinung für dich«, fuhr Brom ihn an. »Und sag nichts. Überlass mir das Reden.« Er verschränkte die Arme und trommelte mit den Fingern. Eragon klappte den Mund zu und schaute weg.
    Plötzlich flog die Tür auf und ein groß gewachsener Mann stürzte aus dem Haus. Seine teuren Kleider waren zerknittert, sein schütteres graues Haar zerzaust und sein Gesicht hatte einen traurigen Zug. Eine lange Narbe zog sich quer über seinen Kopf bis zur linken Schläfe.
    Als er sie erblickte, weiteten sich seine Augen, und er sackte sprachlos gegen den Türpfosten. Sein Mund öffnete und schloss sich mehrere Male wie bei einem gestrandeten Fisch, der nach Luft schnappt. Leise und ungläubig fragte er: »Brom …?«
    Der legte einen Finger an die Lippen und packte den Mann am Arm. »Schön, dass ich dich endlich wiedersehe, Jeod! Ich bin froh, dass dein Gedächtnis dich nicht im Stich gelassen hat, aber gebrauche nicht diesen Namen. Es wäre gefährlich, wenn irgendjemand erführe, dass ich hier bin.«
    Jeod schaute sich rasch um, der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Ich dachte, du bist tot«, flüsterte er. »Was ist passiert? Warum hast du mich nicht früher aufgesucht?«
    »Das werde ich dir alles erklären. Können wir irgendwo reden, ohne belauscht zu werden?«
    Jeod zögerte, sein Blick wanderte zwischen Eragon und Brom hin und her, seine Miene war unergründlich. Schließlich sagte er: »Hier nicht, aber wenn du kurz wartest, bringe ich dich an einen Ort, an dem wir ungestört sind.«
    »Gewiss«, sagte Brom. Jeod nickte und verschwand hinter der Tür.
    Hoffentlich erfahre ich jetzt endlich etwas über Broms Vergangenheit , dachte Eragon.
    Als Jeod wieder herauskam, trug er einen Degen. Eine reich bestickte Samtjacke hing ihm locker

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