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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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über den Schultern und auf dem Kopf saß ein passender Hut mit einer Feder. Brom musterte die Aufmachung mit skeptischem Blick und Jeod zuckte verunsichert mit den Schultern.
    Er führte sie durch Teirm in Richtung der Zitadelle. Eragon lief mit den Pferden hinter den beiden Männern her. Jeod deutete auf die Festung, die ihr Ziel war. »Risthart, der Herr von Teirm, hat verfügt, dass alle Kaufleute ihren Handelssitz in seiner Burg haben. Obwohl die meisten von uns ihre Geschäfte anderswo abschließen, müssen wir dort Räume mieten. Es ist unsinnig, aber wir gehorchen, um ihn ruhig zu halten. Dort wird uns niemand belauschen; die Wände sind dick.«
    Sie traten durch das Haupttor der Festung in den Innenhof. Jeod führte sie zu einer Seitentür und deutete auf einen Eisenring. »Da könnt ihr die Pferde festbinden. Niemand wird sie beachten.« Nachdem Schneefeuer und Cadoc sorgsam angebunden waren, öffnete er die Tür mit einem eisernen Schlüssel und führte sie hinein.
    Drinnen lag ein langer, von Wandfackeln erhellter Gang. Eragon war überrascht, wie kalt und feucht es dort war. Als er prüfend die  Wand berührte, glitten seine Fingerspitzen über eine Schleim-schicht. Er schauderte.
    Jeod nahm eine Fackel aus dem Halter und führte sie den Gang hinab. Vor einer schweren Holztür blieben sie stehen. Er schloss auf und geleitete sie in einen kleinen Raum, der von einem flauschigen Bärenfellteppich dominiert wurde, auf dem mehrere Polsterstühle standen. Bücherregale, die mit ledergebundenen Wälzern voll gestopft waren, verdeckten die Wände.
    Jeod legte Holz in den kleinen Kamin, dann hielt er die Fackel hinein. Kurz darauf loderte das Feuer auf. »Du bist mir eine Erklärung schuldig, alter Knabe.«
    Ein Lächeln zerknitterte Broms Gesicht. »Wer ist hier alt, he? Als ich dich zum letzten Mal sah, hattest du noch kein einziges graues Haar. Und jetzt sieh dir den kläglichen Rest an, der von deiner einstigen Mähne noch übrig ist.«
    »Und du siehst noch genauso aus wie vor zwanzig Jahren. Die Zeit scheint dich alten Nörgler vergessen zu haben, nur damit du jeder neuen Generation wieder von vorn mit deinen Weisheiten in den Ohren liegen kannst. So, jetzt aber Schluss damit! Erzähle mir deine Geschichte. Das hast du ja immer am besten gekonnt«, sagte Jeod ungeduldig. Eragon spitzte die Ohren und wartete gespannt, was Brom berichten würde.
    Der setzte sich auf einen Stuhl und zog seine Pfeife heraus. Langsam stieß er einen Rauchkringel hervor, der grün wurde, in den Kamin hineinsauste und dann den Schornstein hinaufschoss. »Erinnerst du dich noch an unser … Abenteuer in Gil’ead?«
    »Natürlich erinnere ich mich«, sagte Jeod. »So etwas vergisst man nicht so leicht.«
    »Das ist eine Untertreibung, aber nichtsdestotrotz wahr«, sagte Brom trocken. »Als wir … getrennt wurden, konnte ich dich nicht mehr finden. In dem ganzen Aufruhr stolperte ich in einen kleinen Raum. Es war nichts Besonderes darin - nur Kisten und Truhen -, aber aus reiner Neugier stöberte ich trotzdem ein bisschen herum. In dieser Stunde lächelte mir das Glück zu, denn ich fand, wonach  wir die ganze Zeit gesucht hatten.« Ein Ausdruck der Verblüffung huschte über Jeods Gesicht. »Sobald ich es in Händen hielt, konnte ich nicht mehr auf dich warten. Man hätte mich jeden Augenblick entdecken können und alles wäre verloren gewesen. Ich verkleidete mich, so gut es ging, floh aus der Stadt und begab mich zu …« Brom hielt inne und schaute auf Eragon, »zu unseren Freunden. Sie hoben es in einer Gruft auf und nahmen mir das Versprechen ab, mich um denjenigen, der es einmal bekommen würde, zu kümmern. Anschließend musste ich untertauchen, bis zu dem Zeitpunkt, da meine Fähigkeiten gefragt sein würden. Niemand durfte wissen, dass ich am Leben bin - selbst du nicht -, obwohl es mir natürlich wehtat, dir unnötigen Kummer zu bereiten. Daher ging ich nach Norden und versteckte mich in Carvahall.«
    Eragon knirschte mit den Zähnen, wütend darüber, dass Brom ihn absichtlich im Unklaren ließ.
    Jeod runzelte die Stirn und fragte: »Dann wussten unsere… Freunde also die ganze Zeit über, dass du lebst?«
    »Ja.«
    Er seufzte. »Nun, die List war wohl unvermeidlich, aber ich wünschte, sie hätten es mir gesagt. Liegt Carvahall nicht im Norden, auf der anderen Seite des Buckels?« Brom nickte leicht und neigte den Kopf zur Seite. Zum ersten Mal sah Jeod Eragon richtig an. Seine grauen Augen musterten ihn

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