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Das Vermächtnis der Feen (German Edition)

Das Vermächtnis der Feen (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Endres
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zurückkatapultiert.
    »Seht nur!«, rief Josie und deutete nach vorn. »Sie kommen!«
    Wolf landete oberhalb der Drachenhöhle auf einem Felsen, wo seine menschlichen Gefährten absprangen.
    Bum – Bumbum. Bum – Bumbum.
    Dunkle Trommelschläge hallten dumpf in ihrer Brust wider. Mit hämmerndem Herzschlag blickten sie landeinwärts. Im Licht der blauen Fackeln nun deutlicher zu erkennen, kam die Prozession rasch näher.
    »Nun gilt es, wohl zu überlegen, was zu tun ist«, teilte ihnen Wolf mit. »Es liegt alles an euch. Ich werde hier warten. Die Königin hatte recht, ein alter Hund ist wenig hilfreich, einen Drachen zu töten. Dies ist der Part von Conalls Nachkommen, Arthur.«
    Josie erinnerte sich noch genau an die Worte Órlaiths.
    »Dann weißt du sicher auch, was sie über den einäugigen Drachen sagte«, fuhr Wolf fort.
    Josie fuhr ein Faustschlag in den Magen. »Verdammt, die Sache mit der schwachen Stelle!« Wie hatte sie nur vergessen können, die Ratten danach zu fragen!
    Wolf blickte sie ernst an. »Sie hätten es dir nicht sagen können – hier ist allein menschliche Fantasie gefragt.«
    »Ich fürchte, wir haben nicht mehr viel Zeit zum Diskutieren!« Arthur deutete besorgt auf den rasch näher kommenden Zug.
    Josies Puls beschleunigte sich. »Was schlägst du vor?«
    »Wir klettern zur Höhle runter und verstecken uns. Fürchte, es lässt sich nicht genau planen, wie es dann weitergeht. Hoffe nur, unsere magischen Waffen lassen uns nicht im Stich, wir werden sie brauchen.«
    »Hört auf eure Herzen!« Wolfs telepathische Stimme klang belegt, er hob den Kopf. »Mein Herz hofft mit allen Fasern, dass die Mission gelingen wird. Glaubt auch ihr fest daran!«
    Arthur räusperte sich. »Wir sehn uns!«, sagte er rau und machte sich ohne weiteren Gruß auf, das Gelände nach einem geeigneten Abstieg zu erkunden.
    In stummem Abschied schlang Josie noch einmal die Arme um den Hals ihres vierbeinigen Freunds. Dann sprang sie auf und folgte Arthur.

 
    Es war dunkel, entschieden zu dunkel für eine Kletterexpedition über unbekannte Felsen. Arthur wagte es jedoch nicht, die Taschenlampe einzusetzen. Mit der schwarzen Uniform der Hellcs waren sie gut getarnt. Das warme Licht der Lampe jedoch würde sie unweigerlich verraten. Obwohl sie die Sonnenbrille längst auf die Mützen geschoben hatten, vermochten sich ihre Augen nur unvollständig in der Dunkelheit zu orientieren.
    Arthur ließ sich als Erster auf einen Vorsprung hinab. »Kleine Schritte und mit den Händen immer gut absichern!«, rief er Josie zu.
    Josie wischte sich die Hände an der Hose ab. Verdammt, feuchte Hände konnte sie jetzt definitiv nicht gebrauchen! Das Dröhnen der Brandung mischte sich in den Hall der drohend anschwellenden Trommelschläge. Quasi blind tastete sie sich Meter für Meter abwärts. Immer wieder blieb sie mit dem Gurt der Samttasche hängen, immer wieder rutschten ihr die Füße weg. Ihre Hände bluteten und bald war sie dankbar für die feste Lederkleidung, die Knie und Ellbogen schützte. Stumm und aufs Äußerste konzentriert hangelten sie sich voran. Kleine Steinlawinen lösten sich unter ihren Tritten. Josie stockte jedes Mal der Atem. Es war nur eine Frage der Zeit, dass Arthur getroffen wurde. Kamen sie denn nie unten an?
    Endlich vernahm Josie das Auftreffen von Füßen auf Stein.
    »Ich glaub, wir haben’s geschafft!« Arthur, der das letzte Stück gesprungen war, bot ihr die Hand.
    »Gott sei Dank! Und man sieht sogar wieder was!«, stöhnte Josie und ließ sich beim letzten Stück helfen. »Mann!«, presste sie dann hervor. Sprachlos starrten sie auf einen Höhleneingang von der Höhe einer Bahnhofshalle.
    »Wow!« Arthur schüttelte ungläubig den Kopf. »Der Drache muss ja ein Riesenvieh sein!«
    Der kalte Lichtschein aus der Drachenhöhle mischte sich mit der feuchten Seeluft zu milchig blauem Nebel, erhellte aber den Vorplatz so weit, dass man sich einen Eindruck von den Gegebenheiten verschaffen konnte.
    Flankiert von schweren Felsblöcken, schloss eine weite, von Wasser umspülte Plattform an den Eingang an. Nach einem besorgten Blick zum Fluss deutete Arthur nach rechts. »Komm! Wir müssen uns schleunigst unsichtbar machen.«
    Sie zwängten sich zwischen zwei Steinblöcke. Hier war es zwar eng, doch konnte man alles gut überblicken. Tatsächlich war es höchste Zeit gewesen, sich zu verstecken, denn nur wenige Minuten später legte das erste Schiff an.
    Josies Stirnader pulsierte, als wollte sie

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