Das Vermächtnis der Feen (German Edition)
Unbekannte.
Was ihre Mutter wohl dazu gesagt hätte, dass er nun nach Saint-Domingue zurückkehrte? Ausgerechnet auf jene Insel, von der sie noch jahrelang Albträume gehabt hatte, aus denen sie schreiend erwacht war. Schweißgebadet und fiebrig …
Bedrückt griff Éloise nach der Münze, die sie an einer Kette um den Hals trug und die früher einmal ihrer Mutter Béatrice gehört hatte. Unter ihren tastenden Fingern blieb das Metall trotz der Hitze merkwürdig kühl.
In Frankreich war sie nie abergläubisch gewesen, aber jetzt packte Éloise zum ersten Mal in ihrem Leben so etwas wie eine böse Vorahnung. Fast hätte sie gerufen: Haltet an, wir dürfen die Stadt nicht verlassen! Doch sie gab dem Impuls nicht nach. Ihr Vater würde ihre Unruhe nur auf überspannte Nerven zurückführen und ihr beruhigend die Hand tätscheln, als wäre sie noch ein kleines Mädchen. Dabei wollte sie kein Feigling sein, denn Tanguy behauptete immer, Feigheit wäre nur etwas für Mäuse und Engländer im Angesicht hungriger Katzen und französischer Soldaten.
Aber Éloise war weder das eine noch das andere. Sie durfte sich von dieser Insel und der brennenden Hitze nur nicht verrückt machen lassen, das war alles.
Langsam ließ sie die Kette wieder unter das Hemd gleiten, und während die Straßen von Le Cap an ihnen vorüberzogen, legte sie die Hand auf die Stelle des Stoffes, unter der die Münze verborgen ruhte.
Doch in ihrem Kopf hörte sie noch immer das dröhnende Tam-tam-tam der Trommeln.
Leseempfehlung:
Kim Winter, Sternenschimmer
Als E-Book ebenfalls im Planet Girl Verlag erschienen:
Kim Winter
Sternenschimmer
Ab 13 Jahren
ISBN 978 3 522 65095 3
Ob die Sterne wussten, dass diese Nacht Mias Leben verändern würde? Sie erleuchteten den ganzen Himmel, als Iason auf der Erde landete. Jetzt steht er vor ihr. Eine dunkle Stille geht von ihm aus, doch seine graublauen Augen scheinen ins Innerste von Mia zu blicken. Augen mit der Anziehungskraft eines schwarzen Lochs. Augen, in die sie hineinfällt. Sie lassen Mia vergessen, dass es eigentlich nicht sein kann: eine überirdische Liebe, die Welten überbrücken muss. Und jeder Tag, der vergeht, bringt den endgültigen Abschied näher. Denn Iason ist nur Gast auf der Erde. Auf seinem Heimatplaneten Loduun herrscht Krieg und Iason ist vorbestimmt, sein Volk zu beschützen.
Stimmen zum Buch:
Ein wunderschönes Buch, das Platz zum Träumen lässt. Warum? Der Schreibstil ist einfach wunderbar: zum Träumen, Versinken und nie wieder auftauchen wollen. Das Cover ist auch nicht schlecht: schön nah an der Geschichte gehalten und wenn man den Schutzumschlag abnimmt, glitzert das weiße Cover silber-lila. Die Charaktere sind einfach genial. Iason ist total anders (wie es sich auch für einen Außerirdischen gehört) und alles andere als Standard. Die Hauptfigur Mia ist unglaublich witzig. Auch die Nebencharaktere sind super: ausdrucksstark und lebensecht. Keiner gleicht dem anderen. Dieses Buch ist der totale Hammer. Doch einen Nachteil hat es schon: Wir müssen bis zum nächsten Jahr warten, bis der zweite Teil herauskommt. Kim Winter beeilen Sie sich!
Jugendredaktion Lizzy.net
»Sternenschimmer« ist der Stoff, aus dem Mädchen-Träume sind. Kein Wunder also, dass gerade sie von der großartigen Liebesgeschichte hypnotisiert sind und bereits jetzt dem Folgeband entgegenfiebern, der hoffentlich genauso facettenreich und tiefgründig wird, wie dieser erste Band.
Nina Daebel, Münchner Merkur
5
Als ich vier Tage später die Auffahrt zum Tulpenweg hinaufspazierte, lauschte ich dem Knirschen der Kieselsteine unter meinen Füßen. Zusammen mit dem lustigen Vogelgezwitscher aus den Bäumen ergab es einen ungewöhnlichen, aber schönen Klangteppich. Ich ließ gerade meine Gedanken durch die vergangenen Tage schweifen, als mir Tony auf seinen winzigen Beinchen in unfassbarem Tempo entgegengerannt kam. Ich schmunzelte, denn in diesem Augenblick erinnerte er mich an eine Comicfigur. Ich ging in die Hocke und empfing ihn mit ausgebreiteten Armen.
»Mia, Mia!«, rief er, bevor er mir um den Hals fiel.
»Iason ist aus dem Krankenhaus zurück«, sprudelte es aus ihm heraus.
Erstaunt ließ ich ihn los. »Das ging ja schneller als erwartet. Hope wird sicherlich sehr glücklich sein.«
»Wir alle freuen uns«, betonte er.
Ich lächelte ihn an. Natürlich freuten sie sich alle. Ihr blonder Held war schließlich zurückgekehrt.
Ich
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