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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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verlangst.«
    »Saphrax!« Wie der Blitz kam das Baumhörnchen den Stamm herunter. »Ich heiße Saphrax. Ich habe ein entlaufenes Pferd der Krieger eingefangen und hierhergebracht, weil ich hoffte, Heylon würde mitkommen und nach Durin sehen. Da er nicht reiten kann und ihr nun zu zweit seid, schlage ich euch Folgendes vor: Die Elfe nimmt das Pferd und Heylon reitet auf mir. Ich sorge schon dafür, dass er nicht runterfällt. Dafür kümmert ihr euch um Durin. Was sagt ihr dazu?«
    »Klingt gut.« Heylon nickte. »Ich bin dabei.«
    Finearfin schien nicht sehr glücklich über den Handel zu sein. »Also schön, hol das Pferd«, sagte sie resignierend. »Es wird bald hell und wir haben schon genug Zeit verloren.«

    Durin erwachte mit den schlimmsten Kopfschmerzen seines Lebens. Er fühlte sich kraftlos und zerschlagen und versuchte gar nicht erst, die Augen zu öffnen, weil in seinem Magen eine grausame Übelkeit wütete.
    Von selbst wäre er vermutlich noch lange nicht zu sich gekommen, aber da waren Hände, die ihn unsanft aus der Umarmung des Schlafes rüttelten, und eine ungeduldige Stimme ganz in der Nähe, die ihn mit den Worten »Komm schon, wach endlich auf!« in die Wirklichkeit zurückholte.
    Durin stöhnte und fasste sich mit den Händen an den Kopf, der einen dicken Verband trug, machte aber keine Anstalten, sich aufzusetzen.
    »Na endlich! Ich dachte schon, du willst hier ewig liegen bleiben.« Etwas Pelziges landete mit einem Satz auf seinem Bauch. Der Aufprall entlockte ihm ein Ächzen, worauf eine feuchte Zunge sein Gesicht abzuschlecken begann.
    »Saphrax?«
    »Wer denn sonst?« Das Schlecken wurde heftiger. »Jetzt mach endlich die Augen auf, Durin! Der Morgen ist schon fast vorbei.«
    »Hör auf!« Blind tastete Durin nach dem Wechselwesen, packte es dort, wo er den Nacken vermutete, und schleuderte es unsanft zur Seite.
    »He!« Saphrax protestierte, aber das kümmerte Durin nicht. Er fühlte sich hundeelend und wünschte sich nichts sehnlicher, als weiterschlafen zu dürfen. Widerstrebend bewegte er sich unter den Decken, die jemand über ihn gebreitet hatte, und versuchte, sich auf die Seite zu drehen, als ihn ein stechender Schmerz an sein verletztes Bein und die Ereignisse der vergangenen Nacht erinnerte.
    »Verdammt!« Fluchend gab er auf und blieb auf dem Rücken liegen.
    »Du bist wirklich der undankbarste Tamoyer, dem ich jemals begegnet bin«, hörte er Saphrax beleidigt murmeln. »Da laufe ich
die halbe Nacht durch den Wald, um Hilfe zu holen, und du hast nicht mal ein freundliches Wort für mich übrig.«
    »Sei nicht so streng mit ihm«, meldete sich eine wohlklingende weibliche Stimme zu Wort, die Durin irgendwie bekannt vorkam. »Siehst du denn nicht, dass er Schmerzen hat?«
    »Das ist noch lange kein Grund, mich einfach durch die Gegend zu werfen.«
    »Aber es wäre ein Grund gewesen, Rücksicht auf ihn zu nehmen.«
    Wer sprach da? Durin blinzelte. Fahles Sonnenlicht sickerte durch die hohen Wolken über der Lichtung. Es musste fast Mittag sein. Die plötzliche Helligkeit verstärkte die Kopfschmerzen und zwang ihn, die Augen wieder zu schließen, aber diesmal kämpfte er gegen den Schmerz an und versuchte es gleich noch einmal. Mit halb geschlossenen Lidern suchte er nach der Frau, die mit Saphrax geredet hatte, und erkannte eine schlanke, hochgewachsene Elfe, die ihm nur allzu vertraut war. »Du?« Seine Stimme war schneidend. »Was hast du hier zu suchen?«
    »Was du mir genommen hast.« Finearfin trat näher und kniete sich neben ihm auf den Waldboden. »Aber es ist wirklich nicht nötig, dass du dich so überschwänglich bei mir bedankst, weil ich dein erbärmliches Leben gerettet habe. Normalerweise hätte ich für einen Verräter wie dich keinen Finger gerührt. Dass ich es dennoch tat, hast du allein deinem kleinen Freund hier zu verdanken.« Sie deutete auf Saphrax und schaute ihn spöttisch an. »Nach allem, was du getan hast, hättest du dein Leben hier ruhig aushauchen können. Ich hätte dir gewiss nicht nachgetrauert.«
    »Ach, ja? Und warum hast du mir dann geholfen?« Durin atmete schwer und verwünschte im Stillen die Schwäche, die seinen Worten die Überzeugungskraft nahm.
    »Weil es mir nützlich erschien.«
    »Nützlich?« Nun setzte Durin sich doch auf. »Wie meinst du das?«

    »Nun, wenn ich deinem wandelbaren Gefährten glauben darf, haben wir dasselbe Ziel. Du willst deinen Lohn und ich will Caiwen zurück.« Finearfin schmunzelte und fuhr fort. »Ich

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