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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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leise. Wenn die Mannschaft mitbekam, dass er sich mit einer Raubmöwe unterhielt, würde sie ihn vermutlich auch noch für verrückt halten. »Ich soll dort nach jemandem suchen. Nach einer Elfe mit hellblonden Haaren, die dort hausen soll.«
    »Eine Suche? Das klingt spannend. Ich bin dabei.« Saphrax flog auf, stürzte sich kopfüber ins Wasser und kehrte mit einem kleinen
silbrigen Fisch im Schnabel zurück, den er mit einem Bissen hinunterschlang. »’tschuldige, ich hatte Hunger«, sagte er und setzte die Gefiederpflege fort, als wäre er nie weg gewesen.
    »Es geht das Gerücht, dass auf der Insel Geister umgehen, die jeden töten, der das Eiland betritt«, sagte Durin.
    »Geister? Pah!« Saphrax schüttelte sich und wandte sich dem anderen Flügel zu. »Es gibt keine Geister in deiner Welt.«
    »Das sehe ich auch so. Es würde mir allerdings sehr helfen, wenn du vorausfliegen und schon mal einen Blick auf die Insel werfen würdest. Halte Ausschau nach irgendeinem Unterschlupf, einer Hütte, einer Höhle oder Ähnlichem, besser noch nach der Elfe. Je schneller ich meinen Auftrag erfüllt habe, desto schneller kann ich dieses schaukelnde Ding wieder verlassen.«
    »War es so schlimm?« Saphrax schaute Durin mitleidig an.
    »Schlimmer! So etwas möchte ich nicht noch einmal durchmachen.«
    »Dann will ich mal sehen, was ich in Erfahrung bringen kann. Oh, du bekommst Besuch.« Saphrax ließ einen schrillen Schrei ertönen, breitete die Flügel aus und flog davon.
    Nur wenige Herzschläge später trat Melrem neben Durin, legte die Hände auf die Reling und schaute der Möwe nach. »Wie ich sehe, hast du schon einen Freund gefunden.«
    »Manchmal ist die Gesellschaft von Tieren weitaus angenehmer als die von Menschen... oder Elfen.« Durin sah Melrem von der Seite an. »Sie spotten nicht.«
    Melrem ging nicht darauf ein. »Nervös?«
    »Ich glaube nicht an Geister. Dämonen ja, Geister nein«, erwiderte Durin kühl. »Wenn da draußen jemand lebt, wie deine Großmutter es behauptet, werde ich sie finden.«
    »Ich habe nichts anderes erwartet.« Melrem nickte. »Trotzdem möchte ich dir ein paar Dinge über die Inseln erzählen. Wer weiß, vielleicht erweist es sich als nützlich.«
    »Nur zu.« Durin gähnte gelangweilt. Er war nicht auf Melrems
Informationen angewiesen. Saphrax würde ihm alles berichten, was er wissen musste.
    »Das Riff ist gefährlich«, begann Melrem. »Unzählige Schiffe zerschellten schon an den Klippen oder sanken, weil ihnen unter Wasser verborgene Felsen den Kiel aufschlitzten. Meine Großmutter hat allein in den letzten fünf Wintern drei Schiffe und mehr als hundert Seeleute verloren. Das Unheimliche ist, dass es bisher nie Überlebende gab. Bei Schiffen, die an anderen Stellen der Handelsrouten in Seenot geraten, können wir manchmal noch Menschenleben retten. Hier nicht.«
    »Tragisch.«
    »Ja, das ist es«, erwiderte Melrem, ohne auf Durins Spott einzugehen. »Vor vielen Wintern haben ein paar mutige Männer versucht, das Geheimnis der Insel zu ergründen...«
    »Und?« Durin gähnte erneut.
    »Sie kehrten nie zurück. Alles, was man von ihnen fand, war eines der Beiboote, mit denen sie an Land gegangen waren. Darin lag das Leinenhemd eines Matrosen, auf dem, mit Blut geschrieben, folgende Botschaft zu lesen war: Wer die Ruhe der Toten stört, ist selbst des Todes .« Melrem machte eine bedeutungsvolle Pause und fuhr dann fort. »Seitdem hat nie wieder ein Seemann einen Fuß auf die Insel gesetzt.«
    »Es ist nie verkehrt, vorsichtig zu sein.« Durin machte keinen Hehl daraus, dass ihn das Ganze wenig beeindruckte. Auf seinen Reisen hatte er schon so viele Schauergeschichten gehört, dass er sie nicht mehr zählen konnte. Die meisten davon hatten sich später als Märchen erwiesen, die irgendjemand erdacht hatte, um ein Geheimnis zu schützen. Hier war es vermutlich nicht anders. Durin hätte einen Beutel Hacksilber darauf verwettet, dass auf dem Riff jemand lebte, der nicht entdeckt werden wollte und diese Gerüchte gezielt in die Welt setzte, um ungebetene Gäste fernzuhalten.
    Diese Gedanken behielt er jedoch für sich. Immerhin galt es,
seinen Ruf zu retten. Nach den Ereignissen der vergangenen Nacht kam ihm die Rolle des furchtlosen Geisterjägers gerade recht. »Gibt es irgendwelche Beweise für diese … Geister?«, erkundigte er sich.
    »Vorbeifahrende Schiffe sehen bisweilen Lichter über den Klippen schweben. Manchmal trägt der Wind ihnen auch unheimliche klagende Laute

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