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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Hochwasser am Morgen zurückzog und seine kostbare Fracht am Strand zurückließ, machte er sich auf den Weg, um die Ernte einzubringen. Dabei begann er stets in der Mitte des Strandes und wandte sich zunächst nach Osten und dann nach Westen.
    Anders als die Frauen, die die Steine immer gleich in die Säcke gelegt hatten, ging er zunächst nur den Strand ab und schichtete die Steine in bestimmten Abständen zu kleinen Haufen auf, die er dann auf dem Rückweg einsammelte. So musste er die prall gefüllten Säcke nicht den ganzen Weg vor- und zurückschleppen und konnte, falls die Ausbeute einmal sehr groß war, die Haufen in der Nähe der Treppe liegen lassen, bis er mit den geleerten Säcken zurückkam.
    Wenn Caiwen Heylon begleitete, teilten sie sich die Arbeit. Caiwen übernahm den westlichen und Heylon den östlichen Strandabschnitt.
    So war es auch diesmal. Während Caiwen den Strand hinunterlief, beschäftigte sie sich in Gedanken immer noch mit der Valkyre, denn was sie erlebt hatte, wollte so gar nicht zu Heylons Erklärung passen. Die Valkyre hatte sie nicht in die Totenwelt gelockt. Im Gegenteil. Die Valkyre hatte sie davor bewahrt, sich gänzlich in dem finsteren Reich zu verlieren. Sie hatte ihr das Leben gerettet. Aber warum? Warum hat sie mich gerettet? Wieder eine Frage, auf die sie keine Antwort wusste. Denn die Worte der Valkyre: Für dich ist die Zeit noch nicht gekommen, stellten Caiwen nicht zufrieden. Es steckte noch etwas anderes dahinter, das spürte sie.
    Caiwen hatte das Ende des Strandabschnitts erreicht, an dem die brennenden Steine angeschwemmt wurden. Sie streckte sich, um den schmerzenden Rücken zu entlasten, nahm einen der Säcke zur Hand und trat den Rückweg an. Zufrieden betrachtete sie die endlose Reihe schwarzer Steinhaufen, die sie am Strand
zurückgelassen hatte. Die Ausbeute war beträchtlich. Der Feuermeister, wie die Riffbewohner den Mann nannten, der die Steine trocknete, einschmolz und unter den Dorfbewohnern verteilte, würde zufrieden sein. Caiwen gönnte sich eine kurze Verschnaufpause und ließ den Blick über das Meer schweifen. Am Himmel entdeckte sie eine Vielzahl dunkler Punkte, die auf die Riffinseln zuhielten.
    Seltsam, dachte sie bei sich. Die Sonne hat ihren höchsten Stand gerade erst überschritten und die Felstölpel kommen schon zurück . Dann begriff sie: Die frühe Rückkehr der großen Vögel galt auf dem Riff als ein sicheres Zeichen dafür, dass ein Sturm aufzog! Sie musste sich beeilen. Als sie sich umdrehte, um weiterzumachen, bemerkte sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung - ein Schiff! Caiwen schnappte nach Luft. Ein Irrtum war ausgeschlossen. Schon konnte sie die weißen Segel im Sonnenlicht erkennen. Es fuhr auf einem Kurs, den nie zuvor ein Schiff genommen hatte und der es gefährlich nahe an das Riff heranführte. Ein Kurs, der den Tod vieler Menschen bedeuten würde, wenn das Schiff nicht wendete, ehe der Sturm losbrach. Am liebsten hätte Caiwen laut geschrien und den Menschen an Bord zugerufen, dass sie umkehren mussten. Aber das Schiff war viel zu weit weg, und außerdem war es den Riffbewohnern streng verboten, sich vorbeifahrenden Schiffen zu zeigen.
    Hastig begann Caiwen, die Steine aufzuklauben. Die Felstölpel irrten sich nie. Nicht mehr lange, und es würde ein gewaltiger Sturm losbrechen.

DER STURM
    U mkehren?« Fassungslos starrte Durin den Kapitän an, der ihn zu sich in seine Kajüte gebeten hatte. »Jetzt?«
    »Ja, jetzt.«
    »Aber wir sind fast da. Warum?«
    »Es zieht ein Sturm auf.«
    »So ein Unsinn«, ereiferte sich Durin, der fürchtete, alle Strapazen könnten vergebens gewesen sein. »Falls Ihr es noch nicht bemerkt habt, draußen scheint die Sonne. Es ist kein Wölkchen am Himmel. Der Wind ist günstig und Ihr sprecht von einem Sturm.«
    »Ich habe dieses Schiff nicht deshalb schon so lange unter meinem Kommando, weil ich mich auf das Offensichtliche verlasse«, erwiderte der Kapitän scharf. »Ich weiß, dass es ein Unwetter geben wird.«
    »Ach, dann nennt Ihr wohl so eine Art von Hellsichtigkeit Euer Eigen?«
    »Und Ihr seid wohl ein so erfahrener Seemann, dass Ihr es besser wisst.« Der Kapitän erhob sich, ging zum Fenster und ließ seinen Blick über die ruhige See schweifen. »Ich trage die Verantwortung für dieses Schiff und die Mannschaft«, erklärte er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. »Mein Entschluss steht fest. Wir kehren um und warten das Unwetter auf dem
Ozean ab. Wenn wir in die Flaute

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