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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Schande, die Durin nur schwer ertragen konnte.
    Hinter jedem freundlichen Wort,jedem Blick glaubte er Häme und Belustigung zu erkennen, als er über das Deck zu seinem Quartier ging.
    »Also gut, es lässt sich nicht mehr ändern.« Durin straffte sich und nahm einen tiefen Atemzug. Im Grunde konnte es ihm gleichgültig sein, was die Seeleute von ihm dachten. Er hatte ohnehin nicht vor, nach dieser Reise noch einmal einen Fuß auf die Planken eines Schiffes zu setzen. Außerdem würden sie früh genug erkennen, dass ihm der Ruf der Unerschrockenheit zu Recht vorauseilte. Spätestens dann, wenn er, allen Geistern zum Trotz, die gefürchteten Riffinseln betrat, um dort nach der Elfe zu suchen. Durin schmunzelte. Im Geiste sah er schon die bleichen Gesichter der Matrosen vor sich, die bibbernd und mit weichen Knien am Strand zurückblieben, während er die Inseln allein erkundete.
    Der Gedanke gefiel ihm so gut, dass er sich wenig später gut gelaunt in der Kajüte des Kapitäns einfand.
    »Na, wieder wohlauf?« Melrem grinste.
    »Solange der Kahn nicht mehr so schaukelt.« Durin erwiderte das Grinsen und setzte sich auf den freien Stuhl neben Melrem. Er hatte den Entschluss gefasst, zu seiner Schwäche zu stehen und
dieser mit Humor zu begegnen, um den anderen keine Angriffsfläche zu bieten. »Noch mal nehme ich einen solchen Auftrag nur an, wenn man mir eine Flaute zusichert.«
    »Wünscht Euch das nicht.« Der Offizier schenkte Durin etwas Tee in eine Tasse aus kostbarem Porzellan. »Zucker?«, erkundigte er sich.
    Durin schüttelte den Kopf und griff nach einer Brotscheibe und einem großen Stück Käse. Der Anblick versetzte seine Eingeweide in Aufruhr, aber er achtete nicht darauf und nahm ein paar herzhafte Bissen.
    »Nun, bei dem Appetit kann es ja nicht so schlimm gewesen sein«, meinte Melrem anerkennend. Die Bemerkung entschädigte Durin für die Krämpfe, mit denen sein Magen gegen die unerwünschte Nahrung rebellierte, und er biss gleich noch einmal ab. »Wie meint Ihr das?«, fragte er mit halb vollem Mund den Ersten Offizier und leerte die Teetasse in einem Zug. Der Offizier zog angesichts der ungehobelten Tischmanieren empört eine Augenbraue in die Höhe und antwortete kühl: »Eine Flaute verheißt auf diesem Ozean meist nichts Gutes. Windstille ist hier gleichbedeutend mit dem Nahen eines gewaltigen Sturms, gegen den der Wind der vergangenen Nacht Euch wie ein laues Lüftchen erscheinen würde.«
    »Oh.« Durin fand Gefallen daran, die vornehme Runde zu schockieren, und setzte noch eins drauf, indem er sich die Finger an dem blütenweißen Tischtuch abwischte. »Dann werde ich eben eine schwache Brise fordern.«
    »Zunächst einmal würde es genügen, wenn du das Mundtuch benutzen würdest«, bemerkte Melrem säuerlich. Das Verhalten seines Gastes schien ihm überaus peinlich zu sein, denn er erhob sich und verabschiedete sich mit einer fadenscheinigen Ausrede. Durin sehnte sich nach der frischen Luft an Deck und wäre ihm gern gefolgt, hatte aber noch ein paar Fragen an den Kapitän. »Wann werden wir die Riffinseln erreichen?«, erkundigte er sich,
nachdem er auch die zweite Tasse Tee in einem Zug hinuntergeschüttet hatte.
    »Wenn alles gut geht, heute Mittag«, gab der Kapitän Auskunft. »Der Wind steht günstig.«
    »Und dann?«
    »Wir haben beschlossen, in sicherer Entfernung vom Südstrand vor Anker zu gehen und Euch mit einem der Beiboote zur Insel zu bringen. Solltet Ihr bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht fündig geworden sein, bringen Euch meine Männer zum Schiff zurück und Ihr könnt es morgen noch einmal versuchen.«
    »Klingt einfach.« Durin grinste, während er mit dem Zeigefinger ein Stück Käse aus einer Zahnlücke fischte. »Ich werde mich beeilen. Je schneller ich wieder in Arvid bin, desto besser.«
    »Wie wahr.« Der Erste Offizier warf dem Kapitän einen vielsagenden Blick zu und seufzte.
     
    »Land voraus!«
    Durin stand am Bug und spähte über das schier endlose Wasser, als der Ausguck in der Ferne die Riffinseln entdeckte. Es sah ganz so aus, als ob der Kapitän recht behalten sollte. Die Sonne hatte den Zenit noch nicht überschritten, der Wind blies stetig und sie machten gute Fahrt. Wenn nichts dazwischenkam, würden sie die Inseln zum vorgesehenen Zeitpunkt erreichen.
    Saphrax landete neben Durin auf der Reling, schüttelte das Gefieder und begann, die Flügel mit dem Schnabel zu putzen. »Ist das euer Ziel? Die Inselgruppe dahinten?«
    »Ja.« Durin sprach

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