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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Thron zu schildern und das, was danach folgte, würde jetzt zu weit gehen. Nur so viel will ich dir verraten: Der König gewann den Kampf. Er verbannte Nimeye und ihre Getreuen auf die Feuerinsel und belegte sie mit
einem Fluch, auf dass sie die Inseln nicht wieder verlassen können, ohne zu sterben. Allein der König oder seine Hohepriesterin können den Bann aufheben.«
    »Dann sollte meine Mutter …«
    »… gezwungen werden, Nimeye zu befreien.« Finearfin nickte und schaute Caiwen ernst an: »Der Versuch, Elethiriel zur Feuerinsel zu bringen, scheiterte. Du bist ihre Tochter - du trägst ihr Erbe in dir. Ist dir nun klar, warum alle nach dir suchen?«
    »Ja … nein … ich … ich weiß es nicht.« Caiwen seufzte. »Das ist alles so viel auf einmal.«
    »Du hast fünfzehn Winter in der Abgeschiedenheit des Riffs verbracht. Ich würde dir gern alles erzählen, aber was geschehen ist, lässt sich nicht in wenigen Sätzen zusammenfassen.« Die Elfe verstummte und lauschte.
    »Was ist los?«
    »Ich dachte, ich hätte etwas gehört.« Finearfin seufzte und sah Caiwen eindringlich an. »Du kennst mich nicht, und ich kann verstehen, wenn du mir misstraust«, sagte sie offen. »Aber ich versichere dir, dass ich nur dein Bestes will. Das Schicksal unserer Heimat und unseres Volkes liegt in deinen Händen. Ich kann nicht zulassen, dass Melrem und Durin versuchen, dich mit falschen Geschichten über deine Vergangenheit für ihre Zwecke einzuspannen. Darum bin ich hier.«
    »Bisher waren alle an Bord sehr freundlich zu mir«, entgegnete Caiwen leichthin.
    »Das glaube ich gern.« Finearfin lachte bitter. »Du bist so jung und unerfahren, Caiwen. Das wollen sie sich zunutze machen. Sie geben sich als deine Freunde aus, weil sie hoffen, dass du dich ihnen anschließt. Daher ist es wichtig, dass du um das Schicksal deiner Mutter weißt, denn jene, die dir heute ein Lächeln schenken, sind schuld an ihrem Tod.«
    Caiwen schwieg. Sie war verwirrt und wünschte sich, mehr Zeit zu haben, um über alles nachzudenken. Doch genau die
hatte sie nicht. Wenn das Schiff am nächsten Tag in Arvid eintraf, konnte es für ein Umdenken vielleicht schon zu spät sein.
    »Vertraust du diesem Melrem?«, fragte Finearfin in ihre Gedanken hinein.
    »Er ist gut zu mir«, erwiderte Caiwen in einem Ton, als müsse sie sich verteidigen.
    »Er ist schlau«, korrigierte Finearfin. »In ihm fließt Elfenblut. Er weiß, dass du eine Lüge erkennen würdest, auch wenn du noch nicht zu deiner vollen Stärke gefunden hast. Doch er weiß auch, dass man nicht lügen muss, um andere hinters Licht zu führen.«
    »Aber er hat mir alle Fragen beantwortet.«
    »Hast du ihn gefragt, was deine Mutter auf der Feuerinsel wollte?«
    »Nein.«
    »Hast du ihn gefragt, ob sie die Reise freiwillig angetreten hat?«
    »Nein, aber …«
    »Kennt er deinen Namen?«
    Hüte dich vor allen, die deinen Namen nicht kennen …
    »Das weiß ich nicht«, gab Caiwen kleinlaut zu. Je länger sie mit Finearfin sprach, desto unbehaglicher wurde ihr zumute, und die Botschaft ihrer Mutter schürte ihre Furcht noch. Sie weigerte sich zu glauben, dass die Männer sie nur deshalb aus ihrem Gefängnis gerettet hatten, damit sie vollendete, was damals misslungen war. Sie musste wissen, wer Freund war und wer Feind, aber dazu brauchte sie Beweise.
    »Dann frag ihn«, hörte sie Finearfin sagen. »Frag ihn und beharre auf einer klaren Antwort. Lass dich nicht mit wirrem Gerede abspeisen. Verlange ein klares Ja oder Nein. Dann wirst du erkennen, dass ich die Wahrheit spreche.«
    »Das werde ich tun.« Caiwen nahm sich fest vor, Finearfins Ratschlag zu beherzigen.

    »Und was ist mit Durin?«, fragte Finearfin.
    »Ich … ich weiß es nicht.« Caiwen seufzte. Diese Frage hatte sie sich am Abend selbst wohl schon ein Dutzend Mal gestellt, ohne eine Antwort darauf zu finden. »Er … er hält sein Versprechen, die …« Sie biss sich hastig auf die Unterlippe. Dann sagte sie: »Aber er wollte Heylon nicht helfen. Er hätte ihn jämmerlich ertrinken lassen, obwohl ich ihn angefleht habe, ihn zu retten. Das werde ich ihm nie verzeihen.«
    »Du tust gut daran, ihm nicht zu vertrauen«, sagte Finearfin ernst. »Er will deinen Freund töten.«
    Caiwen erbleichte. »Was … was hat er vor?«
    »Noch hat er gar nichts vor«, sagte Finearfin. »Hier auf dem Schiff ist dein Freund sicher. Aber ich hörte, wie Melrem Durin den Auftrag gab, Heylon in Arvid aus dem Weg zu schaffen.« Sie umfasste Caiwens Arm

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