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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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zu, »und erklär diesem Dummkopf, dass er mitkommen muss.« Sie seufzte. »Mir glaubt er nicht.«
     
    »Heylon, bitte. Stell keine Fragen. Komm mit.« Ohne lange Vorrede trat Caiwen an Heylons Lager. Dieser hatte sich aufgesetzt und starrte entgeistert auf die reglose Gestalt des Schiffsheilers, der neben seiner Koje am Boden lang. »Glaub mir, du bist in großer Gefahr.«
    »Das sehe ich. Sie hat ihn getötet!«
    »Unsinn, sie ist …«
    »Er ist nicht tot«, unterbrach Finearfin Caiwen. »Er schläft nur und wird früher wieder munter sein, als uns lieb ist. Jetzt tu endlich, was deine Freundin sagt, und komm mit, ehe uns jemand entdeckt und Alarm schlägt.«
    »Da hörst du es.« Caiwen zog Heylon die Decke weg und bemerkte überrascht, dass er die Kleidung eines Matrosen trug.
    »Die Sachen sind wenigstens trocken«, sagte Heylon, dem Caiwens Blick nicht entgangen war.
    »Könnt ihr die Kleiderfrage später regeln?«, fragte Finearfin von der Tür her. »Wir müssen hier raus, und zwar schnell.«
    »Und wohin?« Heylon zögerte immer noch.
    »Du wirst dich in einem der Beiboote verstecken«, erklärte Finearfin knapp. »Da bist du erst einmal sicher. Dann sehen wir weiter.«
    »Und warum sollte ich das tun?«
    »Sie wollen dich töten, Heylon!«, sagte Caiwen. »Ich kann dir jetzt nicht alles erklären, aber bitte, tu, was sie sagt.«
    »Erst retten sie mir das Leben und dann wollen sie mich töten? Sag mal, wisst ihr überhaupt, was ihr da redet?«
    »Meinungen ändern sich.« Finearfin schloss die Tür und kam auf Heylon zu. »Vor allem wenn sich der Gerettete im Nachhinein als Hindernis erweist.«
    Caiwen schaute Heylon flehend an. »Sie sagt die Wahrheit.«
    »Hier, nimm den!« Finearfin nahm einen pelzgefütterten Mantel, der wohl dem Heiler gehörte, von einem Haken an der Wand und warf ihn Heylon zu. »Draußen ist es kalt.« Dann öffnete sie die Tür ein zweites Mal, spähte in den Gang hinaus und flüsterte: »Die Luft ist rein.«
    Caiwen war erleichtert, als sie sah, dass Heylon sich erhob. Mit wenigen Handgriffen streifte er den Mantel über und schlüpfte in die ledernen Stiefel, die für ihn bereitstanden. Schon die ersten Schritte auf den Planken ließen Finearfin herumfahren. »Zieh sofort die Stiefel wieder aus und nimm sie in die Hand«, zischte sie Heylon zu. »Oder willst du das ganze Schiff aufwecken?«
    Heylon machte ein betroffenes Gesicht und stieg hastig wieder aus den Stiefeln. Barfuß bewegte er sich fast so leise wie die beiden Elfen durch das schlafende Schiff. Alles verlief so reibungslos, dass es Caiwen fast schon unheimlich vorkam. Niemand bemerkte sie und niemand versperrte ihnen den Weg. Nur einmal erhaschte sie einen Blick auf eine große graue Ratte, die im Schein einer Öllampe kauerte und schnell davonhuschte, als die drei sich näherten.
    Caiwen prallte hart gegen Finearfin, die abrupt stehen geblieben war und der Ratte besorgt nachschaute. »Was ist?«, flüsterte Caiwen, die Finearfins Unruhe spüren konnte.
    »Wir hätten sie töten müssen.«
    »Aber das war nur eine Ratte.«
    »Nicht jedes Tier ist das, was es zu sein vorgibt«, antwortete Finearfin vielsagend, seufzte und fügte hinzu: »Kommt mit und beeilt euch. Ich fürchte, der Heiler ist nicht mehr unser einziges Problem.«

    Etwas landete schwer auf Durins Bauch und ließ ihn unsanft aus dem ersten tiefen und erholsamen Schlaf hochfahren, den er seit seinem Aufbruch aus Arvid genoss.

    »Aufwachen!« Winzige Krallen fuhren über seine Wangen und etwas Feuchtes stupste gegen sein Kinn. »Aufwachen!«
    »Was …?« Benommen richtete Durin sich auf. Es dauerte einige Herzschläge, bis er wieder wusste, wo er sich befand. Noch länger dauerte es, bis er erkannte, wer da auf ihm saß und ihn so stürmisch bedrängte. »Saphrax! Sag mal, bist du jetzt völlig verrückt geworden?« Wütend packte er die fette graue Ratte im Nacken und hielt sie so, dass das spitze Rattengesicht auf seiner Augenhöhe war. »Warum weckst du mich mitten in der Nacht?«
    »Weil er weg ist!«
    »Wer?«, bellte Durin. Wann würde Saphrax endlich lernen, in ganzen Sätzen zu sprechen?
    »Der nette Junge vom Riff.«
    »Er ist weg?« Durin verstand immer noch nichts. »Verdammt noch mal, Saphrax, drück dich deutlicher aus. Wir sind auf einem Schiff mitten auf dem Ozean der Stürme, falls du das vergessen hast. Da kann man nicht mal eben weggehen.«
    »Die beiden Frauen haben ihn geholt«, setzte Saphrax sein wirres Gerede fort.
    »Zwei

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