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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Frauen?« Allmählich war der Kopfgeldjäger sicher, dass Saphrax schlecht geträumt hatte. »Mein lieber Freund, auf diesem Schiff gibt es nur eine Frau, und zwar Caiwen.«
    »Ja, genau die!« Saphrax fiepte und begann zu strampeln. »Lass mich los, du tust mir weh!«
    Durin ließ Gnade walten und setzte die Ratte auf die Bettdecke. »Und wer soll die andere Frau gewesen sein?«, fragte er ärgerlich.
    »Die Elfe aus dem Gasthaus.« Saphrax setzte sich auf die Hinterpfoten und putzte sein struppiges Fell.
    »Die Elfe aus dem Gasthaus?« Durin packte das Wechselwesen und schüttelte es. »Das ist unmöglich! Sie kann nicht …«
    »Glaub, was du willst!« Allmählich wurde auch Saphrax wütend. »Unmöglich oder nicht. Sie ist hier. Ich habe sie gesehen.«

    »Wo?«
    »Lass mich erst runter!« Durin ließ Saphrax auf die Decke plumpsen. »Danke!«
    »Also, wo hast du sie gesehen?«
    »Das habe ich doch schon gesagt. Sie haben den Jungen aus der Kajüte des Heilers geholt.«
    »Verflucht!« Ohne auf Saphrax zu achten, der hastig vom Bett flüchtete, schlug Durin die Decke zurück, stand auf und kleidete sich an. Mit dem blanken Kurzschwert in der Hand humpelte er zur Tür und riss sie auf, hielt mitten in der Bewegung aber noch einmal inne und schaute sich um. »Wo sind sie hin?«
    »An Deck.«
    An Deck. Durin schwante Böses. Wie hatte diese Elfe unbemerkt an Bord kommen können? Was wollte sie von Caiwen? Und warum holten die beiden Heylon aus der Kajüte des Heilers? Durin kannte die Antworten nicht, aber er wusste, dass sie ihm nicht gefallen würden. Sein verletztes Bein schmerzte von der plötzlichen Anstrengung, als er die Treppe zum Deck hinaufhastete, aber er achtete nicht darauf. Nach allem, was er durchgemacht hatte, würde er sich den Beutel Gold nicht entgehen lassen. Ein zweites Mal würde die Elfe ihn nicht überlisten.

    »Finearfin!« Caiwen stockte der Atem, als sie das blitzende Kurzschwert in Durins Händen sah, der völlig unerwartet aus der Luke auftauchte, die zum Unterdeck führte. Sie stand mit dem Rücken zur Reling und hielt Wache, während Finearfin und Heylon sich an der Plane des Beiboots zu schaffen machten, in dem Heylon sich verstecken sollte.
    Bisher war alles reibungslos verlaufen. Der Wachtposten und der Steuermann standen am Ruder und waren in ein Gespräch vertieft. Die Aufbauten verhinderten, dass sie die drei am Beiboot sehen konnten. Wenn sie nur ein wenig mehr Zeit gehabt hätten,
wäre ihr Vorhaben geglückt, ohne dass jemand etwas bemerkt hätte. Jetzt war es zu spät.
    Finearfin reagierte sofort. Während sie herumwirbelte, fand ihr Schwert wie von selbst den Weg in ihre Hand. Das Blatt der kurzen Katana blitzte im Mondlicht, als sie sich geschmeidig wie eine Katze auf Durin zubewegte und ihm den Weg vertrat.
    »So sieht man sich wieder!« Drei Schritte von Finearfin entfernt blieb Durin stehen. Seine Bewegungen wirkten gelassen und in seiner Stimme schwang ein heiterer Plauderton mit, aber in seinen Augen erkannte Caiwen die Anspannung des Jägers. »Die Welt ist klein.«
    »Wie es aussieht, zu klein für uns beide«, erwiderte Finearfin abweisend.
    »Du meinst wohl, für dich.« Durins Lächeln wurde eine Spur breiter. »Ich weiß nicht, was du mit dem Boot vorhast, aber ich werde nicht zulassen, dass du Caiwen von hier fortbringst.«
    »Fürchtest du um deinen Lohn, Kopfgeldjäger?«, fragte Finearfin spitz und fuhr dann in einer höheren Tonlage fort: »Ach, ja. Den bekommst du ja erst, wenn du Caiwens Freund aus dem Weg geschafft hast. Es ist wirklich zu dumm, dass er mitgekommen ist - nicht wahr?«
    Caiwen sah, dass Durin ihr einen raschen Blick zuwarf. Er wirkte überrascht und verärgert. »Was aus Heylon wird, ist mir gleich«, hörte sie ihn sagen und wusste sofort, dass es eine Lüge war.
    »Aber mir nicht.« Finearfin ließ sich nicht beirren. »Und Caiwen auch nicht. Ich habe ihr erzählt, was Melrem dir aufgetragen hat - und stell dir vor, sie war davon gar nicht begeistert.«
    Durin ging nicht darauf ein. »Für jemanden, der in der Falle sitzt, riskierst du ziemlich viel«, sagte er kühl. »Ein Wort von mir genügt und es wimmelt hier von Matrosen. Dagegen wäre selbst eine Elfe wie du machtlos.«
    »Das käme auf einen Versuch an.« Finearfin zeigte sich von der
Drohung wenig beeindruckt. »Du hast mich schon einmal unterschätzt.«
    »Das habe ich nicht vergessen.« Durin seufzte und schüttelte in gespieltem Bedauern den Kopf. »Ich sehe, so kommen wir

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