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Das Vermächtnis der Kandari (German Edition)

Das Vermächtnis der Kandari (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis der Kandari (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Tracy Schoch
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alte Zärtlichkeit mit, „Philipus weiß es und Philipe vermutet es zumindest, aber mir wird sie es nicht sagen.“
    „Weißt du eigentlich, dass du schon einige von Larenias Angewohnheiten angenommen hast?“, Felicius lachte über das verwirrte Gesicht seines Bruders, „die plötzlichen Gedankensprünge, Gespräche, denen man kaum folgen kann, Erklärungen, für die man manchmal einen Übersetzer benötigen würde“, zählte er auf, „ihr werdet euch wirklich immer ähnlicher. Aber nun sage mir: Wenn du das alles weißt, warum schaust du dann so finster?“
    Einen Augenblick überlegte Arthenius ernsthaft, nicht zu antworten. Dann dachte er an das, was Felicius behauptet hatte. Es wäre genau das, was Larenia getan hätte, was sie immer tat, wenn sie der Meinung war, jemand wolle etwas von ihr wissen, dass ihn nichts anginge. Und genau das war auch ihre jetzige Strategie. Arthenius’ sanftes Lächeln wurde traurig, als er an ihre anderen, wie Felicius behaupten würde, absonderlichen Gewohnheiten dachte. Ihre mitternächtlichen Spaziergänge und ihre Angewohnheit, ihn kurz vor der Morgendämmerung zu wecken, um über irgendetwas, für sie in diesem Augenblick ungeheuer Wichtiges zu sprechen. Es war für sie beinahe zu einem Spiel geworden. Anders konnte Arthenius sich ihre Fröhlichkeit, die er zu dieser Tageszeit so unpassend fand, nicht erklären. Er beschwerte sich zwar jedes Mal darüber, aber in Wirklichkeit liebte er ihren Übermut, diese unbeschwerte Ausgelassenheit in den wenigen Momenten, in denen Larenia vergaß, ernst, still und in sich gekehrt zu sein. Jetzt aber war die Fassade auch für ihn undurchdringlich.
    „Ich bin besorgt, wirklich besorgt“, murmelte er, ohne sich direkt an Felicius zu wenden, „ich habe keine Ahnung, was sie vorhat, doch es muss sehr gefährlich sein, sonst würde sie es mir sagen.“
    „Wenn du mich fragst“, Felicius blickte unbeteiligt in Richtung Thron, wo Julien gerade seinen Platz einnahm, „droht die Gefahr, worin sie auch bestehen mag, hauptsächlich dir. Sie könnte es nicht ertragen, sollte dir etwas zustoßen. Damit könnte sie niemals leben. Ich glaube, sie würde lieber ihr eigenes Leben riskieren, als auf diese Weise verletzt zu werden“, er zuckte mit den Schultern und dämpfte seine Stimme zu einem Flüstern, als Julien am anderen Ende des Saals Julius und Elaine zu sich bat, „am Ende befolgt Larenia nur deinen Rat: sich nicht angreifbarer machen als unbedingt notwendig.“
    Arthenius nickte trübsinnig. Wahrscheinlich stimmte es. Aber sie wirkte so allein und verloren inmitten der Menschenmenge. Er würde nicht zulassen, dass Larenia sich von allem und jedem zurückzog, weil sie glaubte, ihn so beschützen zu können.
     
    Inzwischen war der Abend fortgeschritten. Die meisten der Anwesenden waren zu diesem Zeitpunkt reichlich angeheitert und so fiel es Julien schwer, den Saal zum Schweigen zu bringen. Elaine und Julius standen neben ihm und sahen sehr glücklich aus.
    „Meine Freunde!“, begann der König mit weit hallender Stimme. „Wir haben uns an diesem Abend versammelt, um die Verlobung meines Sohnes und Erben“, er fasste nach der Hand seines Sohnes, der zu seiner Rechten stand, „Julius von Aquanien, dem zukünftigen Hochkönig von Anoria, mit Elaine, der Tochter meines besten Freundes, dem Fürsten Logis von Ariana“, Julien drehte sich zu der jungen Frau zu seiner Linken um und reichte ihr die Hand, „zu feiern. Seid nun alle Zeuge, wie diese Verbindung geschlossen wird.“
    Mit einer genau bemessenen, großartig wirkenden Geste legte er Elaines schlanke Hand in Julius’ Linke und schloss seine Finger einen Augenblick lang um ihre verschränkten Hände.
    „Möge eure Liebe, die euch an diesen Punkt geführt hat, niemals schwinden“, er ließ die Arme sinken und trat einen Schritt zurück, „werdet glücklich.“
    Diese Worte gingen über das übliche Zeremoniell hinaus, doch Julius, der Einzige, der es bemerkte, verstand seinen Vater. Er glaubte, die Hochzeit seines Sohnes nicht mehr zu erleben.
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen im Saal. Dann begannen ein paar jüngere Soldaten zu jubeln und bald stimmten nahezu alle Anwesenden ein. Glückwünsche wurden über die Köpfe der Menge hinweggerufen, die Julius und Elaine verlegen, aber offensichtlich sehr zufrieden entgegennahmen. Logis stand sehr still und mit einem wehmütigen Lächeln in der vordersten Reihe und betrachtete seine Tochter. Dabei dachte er an Eliza,

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