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Das Vermächtnis der Montignacs

Das Vermächtnis der Montignacs

Titel: Das Vermächtnis der Montignacs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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muss Sie bitten, sie alle offen zu beantworten, selbst wenn sie Ihnen peinlich sind.«
    Â»Ich habe verstanden.«
    Â»Seit wann leben Sie in Ihrer Wohnung am Bedford Place?«
    Â»Seit fast vier Jahren.«
    Â»Haben Sie in dieser Zeit auch anderen Herren als Mr Bentley gestattet, in Ihrer Wohnung zu übernachten?«
    Â»Nein. Nur Gareth – das heißt, Mr Bentley – durfte dort übernachten, weil ich es ihm ersparen wollte, in seinem betrunkenen Zustand bei seinen Eltern zu erscheinen.«
    Â»Mr Montignac, würden Sie uns sagen, ob Sie ein Spieler sind?«
    Montignac versuchte, einen zerknirschten Eindruck zu machen, und schwieg eine Weile, ehe er sagte: »Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass dem so ist.«
    Â»Haben Sie zurzeit irgendwelche offenen Schulden?«
    Â»Sogar eine ganze Reihe.«
    Â»Geht es dabei um hohe Summen?«
    Â»Ja, Sir.«
    Â»Einspruch, Euer Ehren«, rief Harkman und stand auf. »Was hat die finanzielle Lage von Mr Montignac mit unserem Fall zu tun?«
    Â»Euer Ehren, ich versuche, ein Motiv für den Mord an Mr Davis zu finden. Immerhin ist inzwischen bewiesen, dass Mr Bentley den ersten Schlag nicht ausgeführt hat, sodass ich es für höchst unwahrscheinlich halte, dass er für den zweiten und tödlichen Angriff auf den Ermordeten verantwortlich ist. Ehe ich vorschlage, dass das Verfahren eingestellt wird, möchte ich, dass wir das Motiv für den Mord erkennen.«
    Â»Fahren Sie fort«, sagte Richter Sharpwell, der von Keaton erfahren hatte, dass Roderick Bentley nachgegeben hatte, und es somit keinen Anlass gab, den Sohn unnötig leiden zu lassen.
    Â»Mr Montignac, ich nehme an, das Geld, das Sie schulden, haben Sie sich nicht von einer Bank geliehen, oder?«
    Â»Das ist richtig. Ich schulde Menschen Geld, die es sich gewöhnlich auf gewaltsamere Art zurückholen.«
    Â»Kommen wir zu dem achtzehnten August. Wenn Mr Bentley sich an jenem Abend nicht betrunken hätte, hätten Sie allein in Ihrer Wohnung geschlafen, richtig?«
    Â»Ja.«
    Â»Und wären am nächsten Morgen aufgewacht und hätten eine Leiche entdeckt.«
    Â»Möglich.«
    Â»Die Leiche eines Mannes, der Ihre Cousine heiraten wollte, obwohl Sie bekanntlich gegen diese Verbindung waren. Sie hätten dessen Blut an sich gehabt. Es wäre zu einem Prozess gekommen, nur dass Sie dann auf der Anklagebank gesessen hätten. Man hätte sie eines Verbrechens beschuldigt, das Sie nicht begangen haben, so wie es bei Mr Bentley der Fall ist. Stimmen Sie mir zu?«
    Mit angehaltenem Atem warteten die Zuschauer auf die Antwort. Montignac ließ sich Zeit, ehe er nickte.
    Â»Davon kann man wohl ausgehen«, sagte er. »Ich glaube, der Mörder von Raymond Davis hat den falschen Mann erwischt. Er wird Gareth mit mir verwechselt haben.«
    Â»Aber Sie waren nicht in der Wohnung.«
    Â»Richtig.«
    Â»Und Mr Bentley kann den ersten Schlag auf Mr Davis nicht ausgeführt haben.«
    Â»Offenbar nicht.«
    Â»Danke, Mr Montignac. Das war schon alles, falls Mr Harkman keine weiteren Fragen hat.«
    Sir Quentin drehte sich zu seinem Gegner um, der nach einigem Zögern den Kopf schüttelte. Er kannte dieses Spiel lange genug, um zu wissen, wann er verloren hatte.
    Â»Also dann, Mr Montignac, Sie können zu Ihrem Platz zurückkehren.« Sir Quentin wandte sich an den Richter. »Euer Ehren, ich schlage vor, das Verfahren einzustellen, ehe wir meinem Mandanten noch mehr von seiner Zeit stehlen und seinem Ruf noch größeren Schaden zufügen.«

7
    Lord Keaton schüttelte den Kopf. »Wenn Sie mir das vorher gesagt hätten, wäre ich nicht so zuversichtlich gewesen, wie Sie es waren. Ich hätte auch verlangt, dass Sie noch einmal ausführlich darüber nachdenken.«
    Â»Sehen Sie, und deshalb habe ich es Ihnen nicht gesagt.«
    Â»Es war riskant«, beharrte Keaton. »Sorgen Sie sich denn nicht, die Polizei könnte den Fall Raymond Davis noch einmal neu aufrollen?«
    Â»Kaum. Ich habe ja das Alibi, dass Sie so großzügig für mich gekauft haben. Würde man mich überführen, würde man zwangsläufig auch auf Sie stoßen, und dass Sie das zulassen, kann ich mir nicht denken. Dazu kenne ich Sie inzwischen gut genug. Auch Ihre Freunde würden das nicht gestatten.«
    Â»Das ist wohl wahr.« Keaton zuckte mit den

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