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Das Vermächtnis der Schwerter

Titel: Das Vermächtnis der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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diese Befähigung zur Geistsprache vom Vater an den Sohn weitergegeben wird. Da Ihr dargelegt habt, aus Seewaith zu stammen, wo Ecorim seine letzten Lebensjahre verbracht hat, und zudem über ähnlich erstaunliche Fähigkeiten verfügt, lag der Schluss für mich nahe, dass Ihr ein Sprössling ebenjenes Helden seid. Sollte ich damit etwa falsch liegen?«
    Die Worte des Hohepriesters begannen, wild in Artons Kopf herumzutanzen. War er doch ein Sohn Ecorims? Hatte sich Maralon vielleicht all die Jahre geirrt? Wenn er nur von Ecorim seine Gabe – diese Geistsprache, wie es Nataol genannt hatte – geerbt haben konnte, müsste daraus dann nicht zwingend folgen, dass er nicht nur dem Namen nach ein Erenor war? Das musste doch Beweis genug für seine Abstammung von Ecorim sein! Aber ganz tief in seinem Inneren wusste Arton, dass dies nichts weiter als Wunschdenken war. Nicht nur sein Äußeres, auch sein ganzes Wesen war ein unumstößlicher Gegenbeweis. Doch dann blieb die alles entscheidende Frage, wer denn nun wirklich sein Vater war. Schließlich musste es, wenn Nataol die Wahrheit sprach, jemand sein, der ebenfalls über die Gabe zur Gedankenbeeinflussung verfügte. Da dies angeblich sehr selten war, wurde der Kreis möglicher Personen dadurch erheblich eingeengt. In diesem Fall würde dieser Citdiener wahrscheinlich sogar wissen, wer infrage kam.
    »Ihr habt recht und irrt zugleich«, gab Arton daher vorsichtig zur Antwort. »Ich trage zwar den Namen Erenor, jedoch, soweit ich weiß, bin ich kein Sohn Ecorims. Tatsächlich weiß ich nicht, wer mein Erzeuger war. Ich wurde von Maralon Erenor, dem Onkel Ecorims, aufgezogen. Er war jedoch sicher nicht mein leiblicher Vater.«
    Nataol starrte gedankenverloren ins Leere. »Das wird immer erstaunlicher«, brummte er. »Also kein Sohn Ecorims und doch hat Euch Maralon Erenor aufgezogen.« Er sah Arton an. »Und wer war Eure Mutter?«
    »Ihr Name lautete Siva, sie war mit Ecorim vermählt. Mehr weiß ich nicht von ihr«, antwortete Arton knapp.
    »Hmm, Siva? Der Name sagt mir nichts. Und sie war die Frau Ecorims, der aber nicht Euer Vater war …? Merkwürdig, sehr merkwürdig.« Nataol strich sich immer wieder nachdenklich übers Kinn, bis Arton das Warten zu lang wurde. Er entschied sich, die Frage, die ihn gerade am meisten bewegte, direkt zu stellen:
    »Ihr sagtet, dass es nur sehr wenige gibt, die über diese Geistsprache verfügen, und wenn ich Euch richtig verstanden habe, dann muss mein Vater ebenfalls dazugehören. Könntet Ihr dann nicht eine Vermutung darüber anstellen, wer mein Vater gewesen ist?«
    Die stahlblauen, eindringlichen Augen des Erleuchteten richteten sich wieder auf den jungen Erenor. »Ihr müsst meinen Worten sorgfältiger lauschen, guter Arten. Kundige der Geistsprache gibt es viele, äußerst selten hingegen ist die Befähigung, mithilfe der Geistsprache den Verstand von Menschen zu beeinflussen.«
    Arton zog die Stirn in tiefe Falten. So wie der Hohepriester das Wort Menschen betont hatte, hörte sich seine letzte Bemerkung an, als gäbe es außer den Menschen noch andere Wesen, die zur Geistsprache in der Lage wären. Meinte er womöglich damit die Wurzelbälger – die Zarg? Aber was sollten diese eigenartigen Kreaturen mit seinem Vater zu tun haben?
    In diesem Augenblick ertönte der dumpfe Klang eines Horns. Arton war so sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er das Geräusch zunächst nicht einordnen konnte. Dann fiel ihm siedend heiß ein, dass der Hornstoß das mit den Wachen am Tor vereinbarte Warnsignal darstellte, wenn irgendeine Gefahr drohte.
    Ohne ein Wort der Erklärung sprang er auf und ließ den überraschten Nataol in seinem Zimmer alleine. Mit großen Schritten eilte Arton dem Ausgang des Tempels entgegen. Es konnte nur einen Grund für den Alarm geben: Irgendetwas war bei der Versammlung in der Stadt schiefgegangen. Arton verfluchte sich dafür, dass er diesem sinnlosen Unternehmen nicht energischer widersprochen hatte, schließlich bedeutete nun das, was auch immer die vier dort unten am Hafen angerichtet hatten, eine Unterbrechung seines Gesprächs mit dem Citpriester. Dabei war er nur noch einen Schritt davon entfernt gewesen, das Geheimnis seiner Herkunft zu erfahren!
    Er hastete durch das Lager aus bunten Zelten dem Eingangstor entgegen, wo er bereits die aufgeregten Wachen sehen konnte, die dort Stellung bezogen. Nach wenigen Augenblicken hatte er sie erreicht.
    »Was ist hier los?«, herrschte er den erstbesten

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