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Das Vermächtnis der Wanderhure

Titel: Das Vermächtnis der Wanderhure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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die hölzernen Hütten mit ihren Stroh- oder Reetdächern, die ihr vor der Stadtmauer aufgefallen waren. Wahrscheinlich war esinnerhalb der Mauer Gesetz, die Gebäude mit Steinplatten zu decken, damit die Nachbarhäuser bei einem Feuer nicht durch den Funkenflug in Brand gesetzt werden konnten.
    Als der Kahn tiefer in die Stadt hineinfuhr, wurde Marie nervös, denn der Ort schien nur aus Inseln zu bestehen, die von Kanälen umgeben waren. Um sich von einem Boot irgendwo hinbringen zu lassen, brauchte man Geld, und das würde sie wohl verdienen müssen, indem sie die Matratze für geile Kerle abgab. Bei dem Gedanken drehte sie Hulda von Hettenheim in ihrer Phantasie ganz langsam den Hals um.
    Der Kahn bog nun in einen der kleineren Kanäle ab und legte schließlich vor einem Haus an, das unten aus Stein und weiter oben aus Holz errichtet worden war. Der Uferstreifen, auf dem es stand, war über die gesamte Länge des Gebäudes mit Pfählen und Brettern befestigt, so dass auch größere Boote vertäut und entladen werden konnten. Der Kaufmann sprang auf den Steg und klopfte mit seinem Stock gegen die Tür. Sofort trat ein Mann in Bastschuhen, flatternden Hosen und einem bis zu den Hüften reichenden Hemd heraus, verbeugte sich tief und blieb erwartungsvoll vor dem Kaufmann stehen.
    Da dieser Deutsch sprach, verstand Marie seine Anweisungen.
    »Schick ein paar Kerle zur Geit! Sie sollen die Waren abholen, die ich von Kapitän Zoetewijn erstanden habe, und sie sofort auf den Flussprahm laden. Wir werden schon morgen früh aufbrechen.«
    Zunächst wunderte Marie sich, dass der Mann einem einfachen Türsteher solche Befehle erteilte, dann sah sie hinter diesem einen noch recht jungen Burschen stehen, der in ein einfaches braunes Wams und wollene Strumpfhosen mit angehefteten Schuhsohlen gekleidet war. Nach seiner Ähnlichkeit mit dem Kaufmann zu urteilen schien der Jüngling sein Sohn zu sein und auch sein bevorzugter Laufbursche, denn er verschwand so schnell im Inneren des Gebäudes, als hätte der Kaufmann ihm mit der Peitsche gedroht.
    »Und Ihr bringt das Gesindel da nach hinten in den Anbau und sperrt es ein!« Der Befehl galt einem hageren Mann in einem langen Kittel, der sofort mehrere Knechte zu sich rief. Inzwischen hatten die Matrosen die frisch gekauften Sklaven auf das befestigte Ufer getrieben, so dass die Männer sie nur noch in Empfang nehmen mussten.
    Während die Knechte die verschreckten Kinder und die mit Ketten gefesselten Sklaven mit Stöcken zusammentrieben, packte der Kaufherr Alika und hielt sie fest. »Du kommst mit mir!«
    Das Mädchen bog sich, als wäre es ihm vor Angst übel geworden. Marie hätte ihr gerne geholfen, doch einer der Knechte deutete auf das Hoftor und holte mit seinem Stock aus. Daher folgte sie den übrigen Sklaven durch einen schmalen Durchlass zwischen zwei Gebäuden, dessen Boden knöcheltief mit Schlamm bedeckt war. Die Gruppe wurde in ein aus Stein errichtetes, ebenerdiges Gebäude gebracht, das aus einem einzigen Raum bestand und winzige, vergitterte Fenster hatte. Es roch widerwärtig feucht darin, und der Boden war mit einem glitschigen Schleim bedeckt. Zu Maries Erleichterung warfen die Knechte einige Bündel Schilf in den Raum, die die Sklaven auf der undefinierbaren Schmutzschicht ausbreiten konnten. Dennoch war sie froh, dass kaum Licht in das Gelass fiel, denn sonst hätte sie ihre letzte Mahlzeit nicht bei sich behalten können.

VII.
     
    D er Kaufherr zerrte Alika eine hölzerne Treppe hoch und stieß sie in ein Zimmer, das etwa acht Schritte im Quadrat maß und mit dunkel gebeizten Holzpaneelen getäfelt war. An den Wänden standen ein Schreibpult und mehrere große Kisten, wie man sie zum Transport zerbrechlicher Waren benutzte, und die Mitte beherrschte ein Himmelbett, dessen Seitenvorhänge hochgeschlagenwaren. Der Mann fegte die Kissen und die Decke, die darauflagen, mit einer heftigen Bewegung zu Boden. Dann drehte er sich zu Alika um, riss ihr mit einem Griff Jacke, Bluse und Unterkleid auf und begann ihre Brüste zu kneten. Während Alika vor Angst wie erstarrt dastand, stöhnte er vor Erregung, zog sie mit einer Hand an sich und griff sich mit der anderen in den Schritt. Dann nahm er Alikas Hand und schob sie in seine Hose.
    Zuerst nahm sie nur sich borstig anfühlende Haare wahr und zuckte zurück, dann aber zwang der Mann sie, tiefer hineinzugreifen und ihre Finger um sein Glied zu legen, das unter ihrer Berührung nach vorne wuchs.
    »Das hast du

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