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Das Vermaechtnis des Caravaggio

Das Vermaechtnis des Caravaggio

Titel: Das Vermaechtnis des Caravaggio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Dempf
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sich ihre Haut auf dem Rücken und am Po zu kleinen
Erhebungen zusammenzog, auf deren Spitzen jeweils ein feines Härchen saß, das
er zu berühren versuchte.
    „Du bist meine Frau!“
    „Bist du dir sicher?“
    Sie drehte sich zu ihm um. Ihre
Brüste und der Bauch zeigten rote Druckstellen vom Bettlaken, ihre Haare unterm
Bauch wirkten zerdrückt. Langsam ließ er seine Augen ihren Körper auf und ab
wandern und seine Hand folgte ihnen. Nerina hielt die Augen geschlossen. Nur
ihre Mundwinkel zitterten leicht, und Enrico fuhr mit der Zunge über die
wenigen dunklen Haare auf der Oberlippe, bis Nerina lächelte.
    Unter seinen Händen begannen sich
Nerinas Brustwarzen aufzurichten und fest zu werden wie kleine Knöpfe. Die Höfe
um sie herum zogen sich zusammen, und wenn seine Finger über ihren Bauch
strichen, fühlte er darunter ein wohliges Schaudern, das bis hinaufreichte zu
ihrer Stimme, um dort in ein Gurren überzugehen. Ihr Gesicht verzog sich dabei,
als litte sie Schmerzen, aber sie hatte ihm einmal erzählt, dass ihre Lust eine
Gratwanderung war zwischen Pein und Taumel und beides gleichzeitig in ihr
stritt und sich vereinigte. Fasziniert beobachtete er ihr Mienenspiel und glich
ihm den Rhythmus seiner Hände und Finger an.
    „Du lenkst ab, Enrico“, flüsterte
sie. Ihre Stimme klang tiefer als sonst, trockener. Sie musste schlucken, und
Enrico nahm sehr wohl wahr, was sich unter seinen Händen veränderte, wie ihr
ganzer Körper weich zu werden begann, als ließen die Muskeln los und nähmen
seine Bewegungen auf wie ein Schwamm das Wasser. Nur mit den Fingerspitzen fuhr
er die Innenseite ihrer Schenkel entlang, ohne ihre Haare zwischen den Beinen
auch nur zu berühren, und sie räusperte sich, als seien ihre Stimmbänder mit
Sand bestreut und sie müsse sie erst reinigen.
    „Was machst du mit mir?“, fragte
sie. Ihr Atem beschleunigte sich. „Wir haben doch erst ...“
    Mit einem Kuss beendete Enrico
ihren Widerstand. Tief drangen ihre Zungen gegenseitig zwischen die Lippen,
suchten und leckten.
    „Du bist meine Gegenwart, Nerina,
egal, wie es in deiner Vergangenheit ausgesehen hat.“
    Das sagte er, während sich sein
Mund langsam nach unten bewegte, die Zunge über die harten Knöpfe ihrer Warzen
glitt und mit ihrem Bauchnabel zu spielen begann. Ihr Becken kreiste, streckte
sich seinen Händen, seinem Mund entgegen, während sie ihn mahnte, dass sie nur
ein Bastard sei. Seine Finger öffneten sie und glitten in eine Feuchtigkeit,
die ihn zu überschwemmen drohte. Sie stöhnte auf und hob ihr Becken. Und bevor
er seinen Mund in ihrer Weiblichkeit vergrub, bemerkte er nur, sie sei der
schönste Bastard, der ihm je untergekommen sei …
    Erschöpft und atemlos lagen sie
schließlich nebeneinander. Sie vergrub ihren Kopf in seinem Arm. Beide dösten
sie, und Enrico dachte an Michele und Nerina und wie sie zusammengehörten.
Jetzt wusste er, woher die Ähnlichkeit auf dem Bild ‘Das Haupt des Johannes’
herrührte. Die Tochter Caterinas glich der Mutter. Plötzlich richtete Nerina
sich auf, setzte sich kerzengerade hin. Erstaunt erhob sich Enrico, der beinahe
eingedöst war und die Wärme ihrer Nähe genossen hatte.
    „Er wollte nie Michele töten,
Enrico. Der Johanniter, er hatte es immer auf mich abgesehen. Mich wollte er,
niemanden sonst.“
    „Was sollte er mit dir? Wenn er
Blutrache geschworen hatte, dann galten die Angriffe Michele. Du bist nicht mit
ihm verwandt.“
    „Über Caterina schon.“
    „Aber auch mit der Familie Di Russo.
Und daher sacrosanct.“
    „Deshalb stimmt etwas mit dieser
Verwandtschaft nicht. Glaubst du, dass er nicht wusste, wem die Tochter seiner
Schwester mitgegeben worden war? Glaubst du ihm diese Geschichte? Sie klingt so
unwahrscheinlich.“
    Enrico starrte an die Decke. In den
Ecken lief ein Band mit rechteckigen Schnitzereien um. Die einzelnen Szenen des
Totentanzes waren eingefasst von Kassetten mit demselben Muster, sodass
insgesamt über dreißig Szenen an der Decke Platz gehabt hätten. Aber nur zwölf
Zeichnungen waren figürlich ausgeführt. Der Rest beschränkte sich auf
Pflanzenmotive.
    „Dass wir Menschen so wider die
Natur handeln? Welches Lebewesen tötet seine eigene Art? Doch nur der Mensch.
Mit Hass und Ausdauer verfolgt er seine Rache, wohingegen das Tier keine Rache
kennt, Nerina. In einem gewissen Maße sind die Tiere nie aus dem Paradies
vertrieben worden. Sie haben sich ihre Unschuld bewahrt. Sie werden geboren,
leben ein Leben im Kampf ums

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