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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Fingernägeln glänzte weißer Perlmuttlack.
    Als Zaida einen Schuh abstreifte, sah Sheila, dass ihr Fuß nicht so aussah, als gehörte er zu einem Menschen. Es war ein pelziges Etwas ohne Zehen! Sheila war schockiert, und sie mussteeine Hand auf den Mund pressen, um keinen Laut von sich zu geben.
    Dann begann sich Zaidas Körper zu verändern. Sie knickte in der Hüfte ein und stand auf Armen und Beinen. Plötzlich wuchsen ihr ein zusätzliches Arm- und ein zusätzliches Beinpaar. Ihr Leib veränderte sich, wurde kugelig. Zaida war – eine Riesenspinne!
    Mit einem lautlosen Satz hüpfte sie aufs Bett und von dort aus an die Wand in ihr Netz, in dem sie zufrieden hängen blieb. Das Netz schaukelte einige Sekunden lang, dann hing es still.
    Sheila hatte vor lauter Spannung die Luft angehalten. Wahrscheinlich platzten ihre Lungen gleich. Leise, um kein Geräusch zu machen, ließ sie ihren Atem entweichen. Millimeter für Millimeter schob sie sich hinter dem Vorhang in Richtung Tür. Sie machte Mario ein Zeichen, ihr zu folgen.
    Schlief die Spinne? Oder lauerte sie wachsam im Netz und würde sich im besten Moment auf Sheila und Mario stürzen?
    Auch Spinnen müssen irgendwann schlafen, dachte Sheila. Vielleicht brauchte Zaida ja jetzt dringend eine Pause und musste ein Schläfchen halten. Sheila hoffte es wenigstens.
    Im Nachhinein konnte sie nicht mehr sagen, wie sie unbemerkt nach draußen gelangt waren. Wahrscheinlich war Glück im Spiel gewesen und Zaida war tatsächlich in eine Art Schlummer gefallen.
    Vor der Tür starrten sich Mario und Sheila fassungslos an.
    »Hast du das gesehen?«, begann Mario. Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Sie ist eine Spinne! Das ist ihre wahre Natur …«
    Sheila nickte. Sie schluckte. Von dem Schock musste sie sich ersteinmal erholen. Damit hätte sie nie gerechnet! Eine Spinne hatte menschliche Gestalt angenommen und sich zur Königin eines Reichs gemacht, das sie selbst geschaffen hatte.
    »Sie muss ungeheure magische Kräfte haben«, meinte Mario. »Wie kann das sein? Wie kann eine Spinne zu solcher Macht kommen?«
    Darauf wusste Sheila auch keine Antwort. Sie konnte es sich nicht erklären. Zaidon war durch den Weltenstein mächtig geworden, ohne den Stein hätte er den Untergang von Atlantis nicht überlebt. Aber woher bezog Zaida ihre Kraft? Bestimmt waren gewaltige Energien nötig, um diese riesige schwarze Wolke zu erschaffen.
    »Vielleicht kann Irden das Rätsel lösen«, flüsterte sie Mario zu. »Wir sollten sehen, dass wir so schnell wie möglich von hier wegkommen. Wir wissen jetzt, wer Zaida ist und was sie vorhat. Mehr können wir nicht tun – vorerst. Irden wird uns sagen, wie es weitergehen soll.«
    »Du hast recht«, wisperte Mario zurück.
    Auf Zehenspitzen liefen Sheila und Mario durch die Gänge. Nach kurzer Zeit erreichten sie eine Halle, die ihnen bekannt vorkam.
    »Ich glaube, dort drüben ist unser Zimmer«, sagte Sheila und deutete in eine Richtung.
    »Wenn du meinst …«, erwiderte Mario.
    Sheila behielt recht. Sie fanden ihr Zimmer. Alles war unverändert. Sheila war froh, als sie aus ihrem Kleid schlüpfen und bequemere Klamotten anziehen konnte. Auch Mario zog sich um. Die ganze Aktion dauerte keine fünf Minuten.
    »Und jetzt ab zum Ausgang«, sagte Mario.
    Niemand begegnete ihnen. An manchen Kreuzungen waren sie unsicher, welche Richtung sie einschlagen sollten. Doch dann erkannten sie den Gang wieder, durch den sie ins Innere der schwarzen Wolke gelangt waren. Hoffentlich kamen sie wieder raus!
    »Es kann kein Zufall sein, dass sich Zaida nach Zaidon benannt hat«, meinte Sheila, der die Namensähnlichkeit schon die ganze Zeit im Kopf herumging. Sie dachte daran, wie skrupellos Zaidon mit den Meereswandlern umgegangen war und wie er ihre Lebensenergie gestohlen hatte. Zaida wirkte zwar wesentlich netter als Zaidon, aber man durfte ihr trotzdem nicht trauen.
    Sheilas Kopf schwirrte vom vielen Denken. Sie sehnte sich danach, Antworten auf ihre unzähligen Fragen zu bekommen, und hoffte deswegen sehr, dass Irden ihnen weiterhelfen würde. Der Magier aus Talana war so alt und weise; er hatte so vieles gesehen und erlebt … Sheila konnte es gar nicht erwarten, nach Talana zu kommen. Doch zunächst mussten sie erst einmal aus diesem Palast herausfinden! Das war gar nicht so einfach …
    »Mist!«, schimpfte Mario, als sie zum vierten Mal die Richtung wechselten. »Ich schwöre, wir sind hier entlanggekommen. Zaida hat den Laden dichtgemacht,

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