Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
Vom Netzwerk:
sollten.
    »Und wie wollen Sie das machen?«, fragte Mario. »Tiere züchten und verschiedene Tierarten so lange miteinander kreuzen, bis das gewünschte Ergebnis herauskommt?«
    Zaida schüttelte den Kopf. »Das würde viel zu lange dauern. Geduld ist nicht meine stärkste Seite, ich möchte schnelle Ergebnisse. – Nein, ich habe vor, Magie anzuwenden. Und ihr sollt mir dabei helfen.«
    Sie trat zwischen Sheila und Mario. Sheila rückte unwillkürlich ein Stückchen von ihr ab. Als Zaida sie ansah, hatte sie den Eindruck, dass die grünen Augen sie lähmten. Sie konnte sich nicht rühren, sondern musste sich anhören, was Zaida zu sagen hatte.
    »Magie, Sheila! Reizt es dich denn nicht, auszuprobieren, was du damit alles machen kannst? Ich wette, du hättest eine Menge schöner Ideen! Und ich bin sicher, dass es dir auch Spaß machen würde. Du magst doch Tiere, oder?«
    Sheila nickte wie hypnotisiert.
    »Na bitte«, sagte Zaida zufrieden. »Wozu ist beispielsweise der Gesang eines Wals nutze? Zu gar nichts …«
    »Das stimmt nicht«, widersprach Mario hinter Zaidas Rücken. »Er verständigt sich dadurch mit seinen Artgenossen.«
    »Aber muss er deswegen einen solchen Lärm machen, dass es durch den ganzen Ozean hallt?« Zaida drehte sich zu Mario. »Nutzlos, sage ich dir. Stell dir doch mal einen Chor aus Haien vor. Wenn man ihnen eine Stimme anzaubern und dafür sorgen würde, dass sie sich auch an Land aufhalten können, wäre so ein Chor eine nette Abwechslung. Beispielsweise beim Kurkonzert in Hafenstädten.« Sie lachte und warf ihr Haar zurück. »Wennich als Sängerin auftrete, dann wünsche ich mir Haie, die mich musikalisch begleiten.«
    Sheila schüttelte sich vor Abscheu. Was für eine merkwürdige Vorstellung!
    Aber Zaida hatte noch mehr Einfälle. »Die Wale könnten Reisende auf ihrem Rücken transportieren. Der Ritt auf einem Wal! Das wäre eine Sensation für Touristen! Die Leute würden sich darum reißen, meint ihr nicht auch? Ich könnte die Erste sein, die so etwas anbietet.« Sie gönnte sich kaum eine Pause, sondern fuhr fort: »Mit Rochen tanzen! Sich sanft im Wasser bewegen. Eintrittskarten gibt’s bei Zaida!«
    Sheila begriff langsam, worum es Zaida ging: Sie wollte um jeden Preis berühmt werden. Offenbar sollte ihr die ganze Welt zu Füßen liegen. Sie wollte als Sängerin und als Veranstalterin glänzen. Man sollte von ihr reden, sie bewundern … Dazu war ihr anscheinend jedes Mittel recht.
    »Aber dazu brauchen Sie uns doch nicht«, wandte Sheila ein. »Das können Sie doch ganz allein bewerkstelligen.«
    »Ja, warum sollen ausgerechnet wir mitmachen?«, hakte Mario nach. »Es gibt doch bestimmt genug andere, die daran interessiert sind.«
    Zaida lachte leise und setzte sich dann mit Schwung auf den Tisch. Ihr schwarzes Seidenkleid raschelte.
    »Ihr seid eben etwas Besonderes«, sagte sie. »Ich weiß, dass ihr mutig seid und Dinge in Angriff nehmt, vor denen andere Angst haben. Ich setze große Hoffnungen in euch. Und ihr sollt es nicht bereuen.«
    Sheila hatte nicht die geringste Lust, Zaidas Erwartungen zu erfüllen. Die Königin des Nachtmeers schien das zu spüren, denn jetzt wandte sie sich wieder an Mario und versuchte, ihn mit leise säuselnder Stimme einzulullen.
    »Du wirst doch klüger sein als deine Freundin, oder? Es wäre dumm, so ein Angebot auszuschlagen. Du könntest zusammen mit mir die Welt erobern. Du hättest alle Möglichkeiten, Mario! Die Mädchen würden dir scharenweise zu Füßen liegen.« Zaida wartete auf Marios Antwort.
    Mario sagte nichts, aber Sheila sah, wie er rot wurde. Vor Verlegenheit oder vor Ärger? Sie selbst kochte innerlich und ballte die Fäuste. Als ob Mario Wert darauf legen würde, von irgendwelchen Mädchen bewundert zu werden! Das war ihm doch völlig egal, so gut kannte Sheila ihren Freund.
    Mario räusperte sich. »Also … äh … was müsste ich denn konkret tun? Ich würde gern mit Tieren arbeiten, aber ich würde nichts tun, was ihnen schadet.«
    Sheila stieß voller Empörung einen Schwall Luft aus. Das durfte doch nicht wahr sein! Hatte Mario das wirklich gesagt? Sie starrte ihn ungläubig an.
    »Wie schön, dass du für meine Vorschläge offen bist«, sagte Zaida. »Du wirst sehen, es wird dir großen Spaß machen, mich zu unterstützen. Wenn du deine Arbeit gut machst, stelle ich Helfer ein, die du dann beaufsichtigst. Du wirst eine große Verantwortung tragen und für mich unentbehrlich werden.« Mit einem Seitenblick

Weitere Kostenlose Bücher