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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Kleid, das zwar wunderschön, aber nicht sehr praktisch war. In Jeans hätte sie sich wohler gefühlt. Doch sie wollte nicht erst in ihr Zimmer zurück. Wer weiß, wann Zaida wieder nach ihnen verlangte!
    »Hier waren wir noch nicht.« Mario deutete auf einen Gang.
    Der Boden bestand aus schwarzem Stein und es waren Seepferdchen und Fische darauf eingeritzt. Die Wände waren mit einem Muster aus Spinnennetzen verziert.
    »Immer wieder dieses Symbol«, murmelte Mario. »Es muss eine Bedeutung haben.«
    »Wahrscheinlich liebt Zaida Spinnen«, sagte Sheila.
    »Ob es hier im Palast welche gibt?«, überlegte Mario. »Am Ende sogar Riesenspinnen?«
    »Spinnen, die Zaida schon mit Magie verändert hat?«, flüsterte Sheila.
    Mario hob die Schultern. »Wer weiß?« Er blieb stehen und sah sie an. »Würde dich das reizen? Tiere nach Belieben zu verändern? Oder ganz neue zu erschaffen?«
    »Das ist, als würde man Gott spielen«, sagte Sheila und begann plötzlich zu zittern. Am Computer hatte sie schon neue Wesen kreiert und sich kringelig gelacht. Aber Geschöpfe in Wirklichkeit erschaffen? Sie musste an Spy denken. Er war jetzt ein ganz normaler Fisch, doch als sie und Mario ihn kennengelernt hatten, war er ein Roboterfisch gewesen mit einer merkwürdigen Antenne auf dem Kopf und Augen wie Kameralinsen. Und er hatte sie überwachen sollen …
    Mario nickte. »Du hast recht.« Seine Stimme war ganz leise. »Zaida will eine Göttin sein und sich ein ganz neues Reich schaffen.«
    »Genau«, sagte Sheila. »Sie will alles nach ihrem Willen formen.«
    »Und dazu braucht sie Helfer«, ergänzte Mario. »Deswegen verspricht sie, unsere Wünsche zu erfüllen.« Er machte eine Pause und fragte dann: »Willst du eine Prinzessin werden und über das Nachtmeer herrschen?«
    Sheila überlegte, dann schüttelte sie den Kopf. »Ich will lieber frei sein«, sagte sie. »Mit dir durch die Meere schwimmen. Mich in einen Delfin verwandeln können, wann immer ich will. – Ich bin eine Meereswandlerin, und das ist viel besser, als eine Prinzessin zu sein.«
    Der dunkle Palast war das reinste Labyrinth. Immer wieder begegneten Mario und Sheila dem Spinnenmotiv – an den Wänden, auf dem Boden oder an der Decke. Einen Kerker oder ein Verlies mit Gefangenen fanden sie nicht. Auch kein Labor oder Käfige mit Tieren. Nachdem sie eine Weile herumgeirrt waren, hatten sie vollkommen die Orientierung verloren, und sie hatten das Gefühl, im Kreis zu laufen.
    »Hier sind wir doch schon mal vorbeigekommen«, behauptete Sheila und deutete auf eine Tür mit Rundbogen.
    Mario schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern.«
    Sheila drückte vorsichtig die Klinke hinunter und öffnete die Tür einen Spalt. Sie blickte in ein großes rundes Schlafzimmer, ganz in Grau und Rot gehalten. In der Mitte stand ein breites Polsterbett. Es sah so weich aus, dass sich Sheila am liebsten hineingelegt hätte. Doch dahinter an der Wand hing ein schwarzes Spinnennetz. Es war riesig! Die Fäden waren dick wie Schiffstaue und sahen klebrig aus. Schwarze, klebrige Girlanden …
    »Ist das Zaidas Schlafzimmer?«, fragte Sheila im Flüsterton.
    »Keine Ahnung«, gab Mario ebenso leise zurück.
    Neugierig wagte sich Sheila ein paar Schritte weit in den Raum. Mario zog an ihrem Arm. »Bleib lieber draußen«, wisperte er.
    »Ich will mich nur ganz kurz umschauen«, murmelte Sheila und machte sich los. Das runde Zimmer war wirklich merkwürdig. In den Boden waren lauter Spiralen geritzt, und wenn man eine Weile darauf starrte, hatte man das Gefühl, dass sich der Raum drehte.
    Plötzlich vernahm Mario Schritte auf dem Gang.
    »Da kommt jemand«, flüsterte er warnend.
    Sheila zog ihn schnell ins Zimmer. Leise schlossen sie die Tür und verstecken sich hinter einem der schweren Vorhänge. Als sie hörten, wie jemand den Raum betrat, wagten sie kaum noch zu atmen.
    Die Schritte näherten sich dem Bett und verharrten dort.
    Sheila spitzte vorsichtig hinter dem Vorhang hervor. Zaida war hereingekommen. Sie stand vor dem Bett und war gerade dabei, ihr Kleid zu öffnen und von den Schultern zu streifen. Als es um ihre Füße lag, fiel Sheila auf, wie grau Zaidas Haut schimmerte.
    »Verdammtes Ding … ich hasse diese Gestalt!«, schimpfte Zaida vor sich hin und stieg aus ihrem Kleid. Sie war nackt, nur an den Füßen trug sie noch winzige Schuhe. Ihr Körper war extrem mager, Arme und Beine waren dünn wie Besenstiele. Auf ihren

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