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Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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bringe dir Berichte von draußen.« Er reichte ihr die Plastiktüte mit den Unterlagen. Zaida trat zum Bett und schüttelte dort die Tüte aus. Zwei Zeitungsausschnitte flatterten auf den Boden, während die anderen auf der Bettdecke landeten. Ricardo beeilte sich, sie aufzuheben.
    Zaida hielt die glänzenden DVDs in der Hand und drehte sie zögernd.
    »Gibt es hier überhaupt einen DVD-Spieler?«, fragte Ricardo. »Ich habe dir einige Fernsehberichte kopiert, weil ich dachte, dass sie dich interessieren könnten.«
    »Natürlich habe ich Möglichkeiten, die DVDs abzuspielen«, erwiderte Zaida schnippisch. Sie ging zum Schrank und öffnete eine Tür. Ricardo staunte.
    In dem Fach stand ein Computer, ein ganz modernes Gerät, das erst seit wenigen Wochen auf dem Markt war. Zaida schaltete ihn ein, wartete, bis das Programm bereit war, und steckte dann die DVD in einen Schlitz. Mit verschränkten Armen stand sie da und sah zu, wie ein unscharfer Film ablief. Das Bild wackelte und der Ton war verzerrt. Mit etwas Mühe konnte man einen Wal erkennen, der auf ein Fischerboot zuschwamm und es zum Kentern brachte. Dann wurde das Bild klar und scharf und zeigte einen Fernsehsprecher.
    »Diese Aufnahmen eines Hobbyfilmers beweisen, dass die Gerüchte der letzten Zeit tatsächlich stimmen: Ein Buckelwal greift grundlos ein Boot an. Offenbar handelt es sich stets um dasselbe Tier, ein junges Männchen, das die Küsten vor Sizilien unsicher macht. Die Behörden haben reagiert und den Wal zum Abschuss freigegeben – was natürlich den Protest der Tierschützer ausgelöst hat.« Ein neues Bild erschien auf dem Monitor, man sah eine Demonstration. Leute am Hafen hielten Plakate hoch, auf denen stand: »Lasst den Wal leben!« und »Der größte Killer ist der Mensch.«
    Das Bild wurde schwarz. Kurz darauf kam der nächste Fernsehbericht über die angriffslustigen Delfine am Strand vor Hurghada. Ein Wissenschaftler gab dazu eine Stellungnahme ab.
    »… neigen zu der Annahme, dass möglicherweise ein unbekanntes Virus die Tiere befallen hat und in ihren Gehirnen die Veränderung auslöst. Die Tiere sollen jetzt gefangen und untersucht werden.«
    Eine Moderatorin fragte den Wissenschaftler: »Wenn es tatsächlich eine Viruserkrankung ist, besteht dann die Gefahr, dass sich die Krankheit unter den Tieren ausbreitet? Werden noch mehr Delfine ihr Verhalten ändern und Badegäste und Surfer angreifen?«
    Der Wissenschaftler machte ein nachdenkliches Gesicht. »Wenn unsere Vermutung stimmt, dann ist das nicht auszuschließen. Wir müssen die befallenen Tiere isolieren und herausfinden, wie sich das Virus ausbreitet …«
    Wieder wurde der Bericht von einem Nachrichtensprecher kommentiert. »Im Roten Meer sind bereits einige Boote unterwegs, die Jagd auf die Killerdelfine machen.« Ein Behördensprecher sagte: »Es ist unverantwortlich, einfach abzuwarten und nichts zu unternehmen. Unsere Strände müssen sicher sein, das sind wir den Touristen schuldig … Die gefährlichen Tiere müssen getötet werden!«
    »Sehr schön.« Zaida war zufrieden und beendete das Programm.
    Ricardo hätte gern gewusst, was Zaida damit bezweckte, wenn bisher friedliche Tiere Menschen und Boote angriffen. Schließlich traute er sich, sie zu fragen.
    Zaida drehte sich zu ihm um und lächelte ihn an.
    »Die Menschen werden froh sein, wenn jemand ihre Aktion gegen die aggressiven Tiere unterstützt. Dazu sind Gelder nötig – und die stelle ich ihnen zur Verfügung. Und ich werde auch die mutigsten Männer auszeichnen.«
    Ricardo machte ein verdattertes Gesicht. Zaida klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
    »Du kannst ja auch mal versuchen, den Wal zu erlegen. Früher war Walfang für Männer eine gute Gelegenheit, ihre Tapferkeit und ihr Geschick zu beweisen.«
    »Nicht so mein Ding«, murmelte Ricardo schnell.
    »War ja auch nicht ganz ernst gemeint«, sagte Zaida. »Ich höre, wie dein Magen knurrt. Im Speisesaal steht Essen für dich bereit. Lass es dir schmecken. Ich komme später nach.«
    Damit schob sie ihn sacht in Richtung Tür.
    Ricardo war enttäuscht. Er hatte gehofft, sie würde ihn einladen, den Abend mit ihr zu verbringen. Schließlich hatte er sich heute ein Bein für sie ausgerissen, um ihr all die Unterlagen zu bringen.
    Aber er sagte nichts, sondern presste nur die Lippen zusammen und verließ den Raum.

8. Kapitel
    Ratlos
    »Da vorn ist die schwarze Wolke«, verkündete Mario.
    Irden schwamm an ihm vorbei. »So etwas habe ich noch nie

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